
Seit einigen Jahren ist »Exodus« wieder da: mit farbigem Titelbild, einem professionellen Layout und einem größtenteils professionellen Inhalt. Das heißt natürlich nicht, dass mir alles in dem Magazin gefällt. Die Ausgabe 37 ist dafür ein schönes Beispiel.
Selbstverständlich überzeugt die Optik, und die Galerie mit Werken von Mario Franke ist mit ihren vierfarbigen Darstellungen eindrucksvoll. Auch die Illustration der Geschichten kann mich zumeist überzeugen, daran kann ich nichts kritisieren.
Mit den Geschichten bin ich nicht immer einverstanden. So fand ich ausgerechnet den längsten Text – die Story »Die Läuterung« von Dirk Alt – nicht sonderlich überzeugend, vielleicht auch deshalb, weil der Autor politische Inhalte in ein SF-Szenario packte. Da steckte mir zu viel »erhobener Zeigefinger« im Text.
Die meisten Texte setzten sehr auf den Schlusseffekt, sind damit recht klar in der »klassisch« anmutenden Kurzgeschichte verankert. Da fand ich es dann tatsächlich interessanter, in einem Artikel – ebenfalls von Dirk Alt – einen Hinweis auf Literaturzeitschriften zu finden, die sich mit Science Fiction als Sonderthema beschäftigten. (Okay, »Der Erker« kannte ich schon, aber trotzdem ...)
Das mag jetzt alles ein wenig mäkelig daherkommen, ist aber ein Meckern auf hohem Niveau. Tatsächlich erweist sich »Exodus« als die Publikation im deutschsprachigen Raum, die ihre Science-Fiction-Texte so verpackt und anbietet, dass man auch als anspruchsvoller Leser zuverlässig »bedient« wird. Da muss einem auch nicht alles gefallen, wenn das Gesamtpaket stimmt.
Die Ausgabe 37 war und ist also lohnenswert, und man kann sie immer noch nachbestellen. Aber zu empfehlen ist sowieso ein Abonnement des Heftes!
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