Mit Fasching, Fasnet oder Karneval kann ich nichts anfangen, konnte ich noch nie. Das kann an meinem biografischen Hintergrund liegen oder an der Tatsache, dass ich karnevalistische Aktionen immer mit allerlei Dummheiten verbinde. Letztlich halte ich mich von Karneval fern, außer ich stolpere versehentlich in eine entsprechende Aktion hinein.
Wie am Dienstag, 26. Januar 2016: Mitten im Hauptbahnhof in Köln war eine Bühne aufgebaut, um die sich Menschen drängten. Lustig fand ich, dass auf den Bahnsteigen mittels Durchsagen von Taschendieben gewarnt wurde ... während man gleichzeitig ein Gedränge inszenierte. Nun ja.
Auf der Bühne standen Kinder, die in irgendwelchen Faschingsklamotten steckten. Es lief laute Musik vom Band, und würdig aussehende Herren in Fantasie-Uniformen sowie weißen Haaren hielten irgendwelche Ansprachen. Es war ein trauriger Anblick.
Neben mir standen zwei sehr junge Frauen, beide mit Kopftuch, beide eindeutig mit »Migrationshintergrund«. Sie schauten interessiert auf das Geschehen, tippten zwischendurch auf ihren Smartphones herum und gingen dann weiter, wobei sie eifrig miteinander redeten. Da stießen offensichtlich zwei Welten aufeinander ...
1 Kommentar:
Hyvää päivää, Klaus.
Mit dem karnevalistischen Ausnahmezustand kannst Du mich auch dreimal um den Dorfweiher jagen. Mir klappen die Fußnägel eh bei jeder Art organisierten Frohsinns hoch.
Gibt es schon sog. Comedians, die um keine Haaresbreite komisch sind*, dann rattern die einschlägigen Sitzungen, von besagtem Level ausgehend, krachend in den Keller unter dem Keller.
Die Stimmungslosigkeit auf der Bühne kann ich durchaus nachvollziehen; im Vordergrund die selbstinszenierte Wichtigkeit der Herren in Uniform, als master of ceremony.
Könnte man/frau eigentlich schon wieder drüber grinsen.
bonté
*mein Favorit, Mario Barth
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