Das »Carambo« ist am Ende. Das zumindest habe ich aktuellen Berichten entnommen. Und das war und ist ein kleiner Schock für mich. Zwar war ich schon lange kein Gast mehr in der »Carambolage«, nehme mir aber seit Jahr und Tag immer wieder vor, da mal wieder aufzuschlagen.
Als ich in den frühen 90er-Jahren nach Karlsruhe zog, war das »Ram«, wie man es damals seltsamerweise auch nannte, eine seltsame Kneipe. Wenn man lange genug am Tresen herumhing, kamen die echten Nachtmenschen herein: Prostituierte und Zuhälter sowie ihre Gäste. Es war nicht immer cool, häufig eher seltsam – da ich aber immer besoffen war, wenn ich aus der Bar herauskam, habe ich sowieso massive Erinnerungslücken.
Besser wurde es im Verlauf der 90er-Jahre: Es wurden Konzerte veranstaltet, eine Reihe von guten Punkrock- und Hardcore-Bands spielte im »Carambo«, wie es jetzt nur noch genannt wurde. Teilweise übernachteten die Bands bei mir, teilweise nicht; als Besucher war ich fast immer da.
Ebenso war ich oft genug bei Disco- und Party-Abenden zugegen. Wie oft, das kann ich nicht schätzen. Die Musik war oft egal, Hauptsache war eh, dass es laut und voll wurde. Über zehn, zwölf Jahre hinweg war ich ein regelmäßiger »Carambo«-Gast, im Schnitt wohl zwei- oder dreimal pro Monat.
Wenn so ein Club zumacht, ist das traurig. Auch wenn ich selbst kein Stammgast mehr war und im Innern wohl niemanden mehr kennen dürfte – höchstens den Besitzer –, wird das »Carambo« fehlen. Nicht mir persönlich, aber meiner Erinnerung an spannende Zeiten in Karlsruhe.
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