14 Juli 2009

Kurze Leseprobe gefällig

Es dauert noch einige Wochen, bis »Sardev - der Schatten des Friedens« im Basilisk-Verlag erscheint. Dort kann man das Paperback auch schon im voraus bestellen.

Es handelt sich um »Sword & Sorcery«, hat also nix mit den modernen Fantasy-Richtungen Urban Fantasy oder Romantic Fantasy zu tun. Die mag ich durchaus auch, aber mein »Sardev« ist halt eher klassisch.

Wer mehr darüber wissen mag, kann sich die kurze Leseprobe durchlesen, die ich schlicht als Text in die Kommentare dieses Blog-Eintrags setze. Es ist der Anfang des Romans - der sich im Korrektorat aber durchaus noch ändern kann ...

3 Kommentare:

Enpunkt hat gesagt…

Der Tag roch nach Unwetter und Tod, Sardev spürte es geradezu. Aus zusammengekniffenen Augen musterte er die kargen Hänge, die Ansammlungen von Geröll und lockerer Erde, ein Haufen von Dreck, den Riesen irgendwann auf das Land geschleudert haben mochten. Sand knirschte auf seinen Zähnen, wenn er die Kiefer bewegte, und Staub prasselte bei jedem Windstoß gegen das Gesicht und verfing sich in den Stoppeln auf Wangen und Hals.

Der böige Wind, der unaufhörlich vom Inneren Meer herangetrieben wurde, blies dunkle Wolken über den Himmel, aufgeblähte, monströse Gebilde, die sich zu Gebirgen auftürmten, als ob sie die Welt überrollen wollten. Gewitter lag in der Luft, eine Spannung, die Sardev in den Knochen spürte und die sein Pferd unter ihm zum Tanzen brachte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis es regnete und die Hügel und Täler sich verwandeln würden. Die Luft war warm und drückend und brachte keine Erleichterung. Wie eine dicke Daunendecke drückte sie auf das ausgedörrte Land im Randbereich des Kalkgebirges.

Die gedrückte Wetterlage entsprach der Stimmung Sardevs. Unter dem düsteren Himmel schienen die Geister unzähliger Toter an ihm vorbeizuziehen, klagende Gestalten, die ihm flehend geöffnete Hände entgegenstreckten, als wollten sie noch im Tod um ihr Leben bitten. Schloss er die Gedanken, spürte er geradezu die Ströme von Blut, sah er hingerichtete Männer, erschlagene Frauen und weinende Kinder, schmeckte den Geschmack von Hass auf seiner Zunge und roch den Gestank brennender Häuser und Menschen.

Eine Stimme drang in seine Gedanken. »Hoffentlich regnet es bald, dann können wir diese Hunde endlich abhängen.« Es klang aufgeregt, von jugendlichem Eifer erfüllt. »Den Tod für sie, und die Beute für uns.«

Sardev schüttelte die quälenden Gedanken ab und drehte sich zur Seite. Sattelzeug knirschte, das Schwert an der Seite rasselte in der Halterung. »Den Tod werden sie uns bringen, wenn wir nicht zu einer List greifen«, sagte er, und jedes Wort hörte sich in seinen Ohren an, als würge er es durch Sand aus der Kehle. »Sie sind zu viele, und unsere Pferde sind erschöpft.«

Der andere war ein junger Mann, keine zwanzig Jahre alt, das Gesicht zu einer Grimasse verzogen, die es um Jahre altern ließ und die bereits vorhandenen scharfen Kanten noch verhärtete. Wie Sardev und die anderen zwei jungen Männer kauerte er auf einem müden, verdreckten Pferd und starrte mit fiebrigen Augen auf den anderen Rand der Senke. Die Kleidung der vier Männer wirkte schäbig und zerrissen, ebenso ihre Ausrüstung. Das einzige, was an dem Jungen intakt und gepflegt aussah, waren das Schwert an seiner Seite und die kurze Lanze, die er quer über dem Rücken trug.

Vor ihnen tauchten andere Reiter auf, gut zwei Dutzend. Uniformen glitzerten auf einmal in der Sonne, Staub wirbelte hinter ihnen in die Luft, zitterte in den Böen und wurde rasch verweht. Als die Reiter die Gruppe erblickten, trieben sie ihre Pferde an, gaben ihnen die Sporen und jagten mit heiseren Schreien die Senke hinunter.

Sardev spuckte auf den Boden. Der Speichel verschwand im heißen Staub, als habe es ihn nie gegeben.
»Den Regen brauchen wir kaum«, sagte er trocken, »denn es gibt bessere Methoden, eskohische Hunde im Kalkgebirge abzuhängen.« Noch einmal musterte er seine Begleiter, bevor er den Rotfuchs herumriss. »Kommt mit!«, rief er ihnen zu und trieb sein Pferd zu schnellem Galopp an. »Folgt mir, und bleibt in meiner Spur.«

Feenfeuer hat gesagt…

Oh, da ist sie ja :)
Gefällt mir ausgesprochen gut muss ich sagen! Ein Roman der sich traut eigene Wege einzuschlagen. Schön, schön,...

Beste Grüsse

Irene hat gesagt…

Ich muss zugeben, dass ich vor Deiner Leseprobe leichte Ungeduld verspürt hatte. Jetzt ist es ausgewachsene Ungeduld! Das klingt wirklich viel versprechend und macht das Warten nicht gerade leichter...