22 November 2008

Antiamerikanismus

Auf einmal sind die Medien voll mit einer Tatsache, die so neu doch nicht sein sollte: Der amerikanische Einfluß in der Welt geht zurück, die östlichen Nationen wie China oder Indien werden wichtiger werden. Das alles steht in einem Bericht namens »Global Trends 2025: A transformed World«, aus dem von »Spiegel« bis »Zeit« und »taz« alle vernünftigen Medien zitieren.

Und dabei wird zumindest mir eins klar: So grausig ich den Dschordsch-Dabbelju auch finde, so gerne ich - wie alle anderen hierzulande - gerne Witze über die Dämlichkeit des Durschnitts-Amis mache oder so wütend ich - wie jeder BILD-Leser - über die Zocker-Mentalität an der Wall Street bin ... das amerikanische System ist mir mit all seinen Schwächen immer noch tausendmal lieber als das chinesische oder russische.

Mag sein, daß viele Freiheiten nur relativ sind, aber es gibt sie. Mag sein, daß die Medienmaschinerie den ernsthaften Widerstand gegen den Hardcore-Neoliberalismus komplett plattwalzt - aber wenn man ein bißchen guckt, findet man alles erdenkliche. Die amerikanische Freiheit ist mir dann doch lieber als vieler anderer Mist, den die Welt sonst an Segnungen bereithält.

Ich als Pro-Amerikaner ... Hätte mir das jemand vor zehn Jahren gesagt, hätte ich schallend gelacht.

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