27 Februar 2024

Ungewöhnlicher Blick auf das Universum der Schlümpfe

Seit vor Jahrzehnten die ersten Geschichten mit den »Schlümpfen« erschienen, damals erfunden und gezeichnet von Peyo, ist die Optik der kleinen blauen Zwerge wie festgezimmert. Sie sehen praktisch gleich aus, sie verhalten sich auch ähnlich. Mit der Reihe »Schlümpfe Spezial« soll diese klassische Linie bewusst verlassen werden. Bei Toonfish ist mit »Der Schlumpf, der vom Himmel fiel« der erste Band dieser neuen Reihe erschienen, und ich bin noch nicht ganz sicher, ob ich davon ein Fan werde oder ob ich diese Optik ablehnen soll.

Die Geschichte beginnt konventionell: Auf einmal ist ein neuer Schlumpf im Dorf. Er fällt vom Baum, wobei er sein Gedächtnis verliert, und wird dann als Amnesieschlumpf bezeichnet. Beim Versuch, seine Herkunft herauszufinden, erreicht eine Expedition mutiger Schlümpfe auch das Gebiet der Menschen, wo unter anderem der tapfere Ritter Johann auftaucht – dabei handelt es sich ebenfalls um eine Figur, die vor Jahrzehnten von Peyo erfunden worden ist und aus dessen Geschichten die Schlümpfe erst entstanden sind.

Soweit klingt die Geschichte fast gewöhnlich. Viele Witze machen aber schon klar, dass die Zielgruppe nicht die Kinder sind, die sonst »Schlumpf«-Geschichten mögen. Sie zielen auf erwachsene Comic-Leser, die entsprechende Anspielungen verstehen können.

Noch stärker fällt das bei der Grafik auf. Mir war der Comic-Künstler Tebo bisher nicht bekannt. Wie er aber die einzelnen Schlümpfe neu definiert, das ist mutig und riskant zugleich. »Das sind nicht mehr meine Schlümpfe!«, dürften manche Leser bei der Lektüre dieses Comic-Bandes nicht nur einmal ausrufen.

Tebos Schlümpfe sehen skurril aus, sie haben verschieden geformte Körper, und manche von ihnen wirken wie Zerrbilder. Das ausgesprochen nette und kindgerechte Universum der Schlümpfe sieht bei ihm sehr andersartig aus – aber nicht schlecht.

Um es klar zu sagen: Der Stil ist gut, die Geschichte ist sehr witzig – aber klar, das sind nicht mehr die »Schlümpfe«-Geschichten, die man von früher her kennt. Aber wer die kleinen blauen Gesellen mag, kann sich an dieser popkulturellen Version vielleicht ebenfalls erfreuen. Checkt unbedingt die Leseprobe!

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer sich für »Der Schlumpf, der vom Himmel fiel« interessiert, sollte sich unbedingt die Internet-Seite des Splitter-Verlags anschauen. Hier gibt es unter anderem eine Leseprobe:
https://www.splitter-verlag.de/schluempfe-spezial-vom-himmel-fiel.html