11 Juli 2018

Bekassan auf einer Landkarte

Weil ich mich derzeit damit beschäftige, alte Erzählungen und Kurzgeschichten von mir für ein Buch zusammenzupacken, habe ich in alten Fanzines gestöbert. Unter anderem fand ich die Landkarte von Bekassan, die ein gewisser »H.G.« gezeichnet hat. (Hans Grünberger?) Sie wurde 1980 veröffentlicht, genau zu der Zeit also, in der ich meine ersten Geschichten veröffentlichte, die im Wüstenland Bekassan spielen.

Wahrscheinlich ist es heute keinem Menschen mehr begreiflich zu machen, wie toll ich es 1980 fand, eine Landkarte für »mein« Reich zu haben. Das kannte ich ansonsten nur von »Herr der Ringe« oder »Conan« sowie den anderen Fantasy-Romanen, die es zu jener Zeit gab. Die Szene war 1980 ja noch völlig übersichtlich.

Das Gebiet auf dieer Landkarte gehört zur Fantasy-Welt Magira, auf dieser gibt es einen Kontinent namens Hondanan, und in diesem wiederum liegt im Süden das Land Esran. Dabei handelt es sich um ein vor allem von Wüste geprägtes Gebiet; man stellte sich damals also eine Art mittelalterliches Nordafrika vor.

Bekassan wiederum ist in dieser Fantasy-Welt ein Teil von Esran. Meine Fantasy-Figur, die ich auf der Fantasy-Welt Magira simulierte, sollte ein Bekasside sein – woher 1980 mein Interesse an Afrika kam, weiß ich leider nicht mehr.

Auf der Landkarte konnte ich auf jeden Fall sehen, wo »mein« Stamm lebt, wo der Salzstock zu finden ist und über welche Straßen mein Held in welche Gemeinde reiten kann. Und so siedelte ich eine Reihe von Geschichten in dieser Region an, viele von ihnen kamen über das Stadium eines Konzeptes nicht hinaus.

1980 ist sehr lange her. Schaue ich mir heute die Landkarte an, kann ich die Empfindungen von damals teilweise noch nachspüren. Ich fand die Fantasy-Welt Magira toll, ich liebte das Land Esran mit seiner exotischen Kultur, und ich war begeistert davon, in »meinem« Bekassan meine eigenen Geschichten erzählen zu können.

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