Da wohne ich in einer Stadt, die ein ZKM hat – und besuche es so gut wie nie. Das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ist eine Einrichtung, wie es sie weltweit nur sehr selten gibt; man kann zurecht stolz darauf sein. Ich gehöre dummerweise zu den Leuten, die mit vielen Aspekten dieses Museums nicht viel anfangen können und die sich mit Museen generell schwertun; aber ich glaube, ich muss in den nächsten Monaten öfter hingehen.
Man möchte sich im kommenden Halbjahr unter anderem mit dem »rasanten technologischen und sozialen Wandel zu Beginn des digitalen 21. Jahrhunderts« beschäftigen. Wie haben sich Kunst und Wissenschaft beeinflusst, wie hängen die digitale Zeit und die Kunst zusammen? Das klingt wieder schrecklich verkopft, was mich möglicherweise von einem Besuch des Museums abhalten kann, könnte aber doch besuchenswert sein.
Ansprechend klingt beispielsweise »Open Codes. Leben in digitalen Welten« ... »Mit der Ausstellung versucht das ZKM, durch Dokumente, Artefakte und
Kunstwerke die Entwicklungslinien der Physik und Mathematik der letzten
300 Jahre aufzuzeigen«, heißt es in der Ankündigung. Und: »Es werden der heutige Stand der
innovativsten zeitgenössischen Digitaltechnologien, von Robotik bis
künstliche Intelligenz, von Sensorentechnologie bis Bio-Design, sowie
deren soziale, politische und gesellschaftliche Folgen vorgestellt.« Könnte dann doch spannend sein, oder?
Ähnlich interessant klingt für mich »Radical Software«; diese Ausstellung läuft sogar so. Dabei präsentiert man »amerikanische KünstlerInnen und Wissenschaftler vor, die in den 1970er-Jahren bereits erste Visionen einer vernetzten Welt formulierten«. Das klingt nach Science Fiction, das erinnert mich an die Anfänge von Cyberpunk – ich denke, das sollte ich mir an einem Schlechtwettertag in diesem Jahr unbedingt mal anschauen.
Wahrscheinlich kommt meine Abneigung gegen mancherlei Museen daher, dass die Ankündigungen so unnötig kompliziert formuliert werden. Da macht das ZKM leider keine Ausnahme. Dabei halte ich mich für einen vielseitig interessierten Menschen ... der dann doch lieber viel zu oft bei den bekannten Comics, SF-Romanen und Punk-Bands landet ...
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