Wieder einmal war ich mit dem Rad im Wald unterwegs, ich nahm die vergleichsweise steile Strecke, die hinter Wolfartsweiler den Hang hinaufführte. Mehrfach kreuzt auf diesen Wegen, die in Serpentinen verlaufen, ein steil abfallende Downhill-Strecke, die gelegentlich von wagemutigen Mountainbikern genutzt wird. Spontan entschloss ich mich, auch wagemutig zu sein.
Ich wandte mein Rad, das für solche Touren eigentlich überhaupt nicht ausgerüstet war, zur Linken und steuerte den Pfad an, der steil hinunter ins Tal führte. Sicherheitshalber drückte ich beide Bremsen, so dass ich nicht zu schnell fuhr, und stellte mich in die Pedale, um im Ernstfall schnell abspringen zu können. So rollte ich vorsichtig über Wurzeln, an Bäumen vorbei und zwischen niedrigen Sträuchern hindurch.
Nachdem ich dreißig Meter weiter wieder einen Weg erreicht hatte, erwartete ich, denselben Weg zu treffen, über den ich vorhin geradelt war. Doch jetzt sah alles anders aus. Alle Bäume erstrahlten in einem Weiß, das fast grell war, Moos und Verästelungen, die im Sonnenlicht schimmerten. Über die Steine des Waldweges fransten weiße Striche, die pulsierten.
Wo zum Teufel bin ich gelandet?, dachte ich irritiert. Am liebsten hätte ich umgekehrt, aber das ging nicht so einfach. Die Downhill-Strecke, über die ich gekommen war, wucherte vor meinen Augen zu, weiße Äste, weiße Blätter, weiße Tannenzweige. Das Universum rings um mich erstrahlte in einem Weiß, das mich zu blenden schien.
Ich spürte, wie die Angst in mir wuchs, wie die Beklemmung zunahm. So etwas hatte ich noch nie erlebt, das war ungewohnt und erschien mir sehr gefährlich. Wie kam ich aus dieser Nummer wieder heraus. Meine Blase drückte, ein typisches »Angstwässerlei«, wie man auf gut Schwäbisch sagt.
Dann wachte ich glücklicherweise auf.
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