Aus der unendlich erscheinenden Serie »Dinge, die die Welt nicht braucht« habe ich diesmal etwas aus dem weiten Feld der Literatur. Es soll eine »neue Version« des Bestsellers »Fifty Shades Of Grey« geben.
Zumindest schreiben das heute allerlei Internet-Seiten, die sich mit dem Buchmarkt beschäftigen. Bei einigen Journalisten und Buchhändlern sehe ich schon richtig das feuchte Höschen der Begeisterung vor mir.
Wer nicht weiß, um was es sich handelt, hat die vergangenen zwei Jahre wohl auf einer Insel der Seligen verbracht. Es handelt sich um die Trilogie einer Autorin namens E.L. James. In der geht es nach den mir vorliegenden Informationen – ich habe »leider« keine Zeile davon gelesen – um die sadomasochistische Beziehung zwischen einem reichen Mann und einer eher jungen Studentin.
Die drei Bücher, in denen ein wenig gepeitscht wurde, ansonsten aber nicht viel passierte, waren ein weltweiter Erfolg. Glaubt man der Zeitschrift »Publishers Weekly«, verkauften sie sich mehr als 125 Millionen Mal; das ist irrsinnig viel, vor allem, wenn man die Kürze der Zeit bedenkt.
Jetzt kommt die neue Version; und sie erscheint pünktlich zum Geburtstag der Romanfigur. Das Ding heißt »Grey«, und es soll die Sichtweise des Mannes erzählen. Wie hat also Christian Grey die Romane in Lack und Leder erlebt?
Muss man das lesen? Sicher nicht. Muss man sich das im Kino anschauen? Sicher ebensowenig. Muss man das zur Kenntnis nehmen? Wenn man sich für Psychologie, den Buchmarkt und ausufernde Gender-Diskussionen interessiert: ja.
Na also ... dann packen wir mal die Peitschen aus.
2 Kommentare:
Wenn man dann noch bedenkt, dass die Geschichte ursprünglich als Fanfiktion zu den Twilight-Filmen geschrieben wurde ...
Tja, da sieht man's doch mal wieder – Sex sells!
– Nur nicht bei Perry Rhodan! :)
Kia ora, Klaus.
Die einschlägigen Medien ferkelten sich gern durch den befeuerten Quark, mit dem "feinsinnigen" Hinweis, die Story habe die WASP-Klientel sexuell neugierig gemacht (um nicht zu sagen "befreit"). Hane-sträubende Theorie, die wohl eher kolportiert als recherchiert ist.
Dem Getexte bleibt jeder Perry vorzuziehen!
bonté
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