Als »ein kleines und bescheidenes Egozine« bezeichnete der Herausgeber im Juli 1990 sein »Curare im Blut«; Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre erlebten Egozines innerhalb der Science-Fiction-Szene noch einmal ein echtes »Comeback«. Bernhard Kübler, ein Fan aus Augsburg, war sehr fleißig, und er veröffentlichte sehr viele Egozines, während er nebenbei in allerlei Informations-Fanzines mitwirkte.
»Curare im Blut« nutzte die damals neuen technischen Möglichkeiten: Es wurde komplett am Computer erstellt und mit einem Nadeldrucker ausgedruckt. Damit war jedes Heft ein Unikat: sechs Seiten im A4-Format und in einem sehr zurückhaltenden Layout.
Wobei der Macher schon eher kritisch klingt. Der »Elan früherer Jahre« sei vergangen, man interessiere sich »auch noch für andere Sachen außer dem Fandom«. Man merkt manchen seiner Texte an, wie wenig den zeitweiligen Aktiv-Fan noch mit der Szene verbindet.
Als weiteren Text gibt es ein Gedicht – nichts anderes als eine Umwidmung des Splitt-Stückes »Déjà vu« –, einen Conbericht, noch ein Gedicht und diverse ironische Neuigkeiten über Personen, die im Sommer 1990 in der Fan-Szene einen gewissen Namen hatten.
Das war's: ein schlichtes, ein übersichtliches, ein klar formuliertes Fanzine. Ich mochte solche Mini-Fanzines immer gern. Die Blogs haben sie abgelöst, und heute schreiben die Fans ihre Meinungsäußerungen direkt bei Facebook ...
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