Fragt mich heute jemand, wo der Deutschpunk der frühen 80er-Jahre geblieben ist, eiere ich immer ein wenig herum. Dann sage ich meist, dass die 80er-Jahre schon ganz schön lange vorüber sind. Die Bands von damals mag ich immer noch, aber heute wird Deutschpunk – auch wenn den Begriff so viele hassen – längst von ganz anderen Bands bestimmt.
Ein Beispiel dafür sind Disco/Oslo, von der ich dieser Tage endlich die aktuelle EP gehört habe. Dabei handelt es sich um ein schön gestaltetes Stück Vinyl in ebenso schönen Papp-Umschlag, an dessen Veröffentlichung gleich mehrere kleine Labels beteiligt waren. Und darauf sind vier Stücke, allesamt in deutscher Sprache, alle sehr gut.
Die musikalischen Eckpunkte sind geblieben, die lakonischen Texte ebenfalls, doch jetzt hat die Band einen Schuss Melodie dazu genommen, der die EP gegenüber der Langspielplatte als Fortschritt dastehen lässt. Der Sänger treibt die Stücke voran, die anderen Bandmitglieder bilden immer wieder einen Chor; das Tempo der Stücke ist nicht tierisch hoch, aber schnell genug, dass man dazu theoretisch pogen könnte.
Ich finde die Band super, ich freue mich sehr, dass so etwas aus Oldenburg kommt, und bin gespannt darauf, wie sich das alles weiter entwickeln wird. (Wer mehr über die Band wissen will, schaue auf ihre Internet-Seite. Da gibt es auch Musik zum Anhören.)
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