23 Mai 2014

Selfpublishing als Erfolgsrezept

In jüngster Zeit nimmt das Thema »Selfpublishing« einen immer breiteren Raum ein. (Warum es hier noch keinen vernünftig klingenden deutschsprachigen Begriff gibt?) Ich selbst finde das höchst interessant und überlege mir immer wieder, eigenes Zeugs einfach selbst zu veröffentlichen. Aus Zeitgründen habe ich hierfür derzeit keinen Plan.

Mit Interesse lese ich aber, dass die Kolleegen von Lübbe jetzt die Firma BookRix übernommen haben. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Selfpublishing-Plattform, also eine Firma, die allerlei Dienstleistungen für Autoren anbietet und dafür sorgt, dass deren Werke als E-Book veröffentlicht werden. Man wolle, so ein Lübbe-Vorstandsmitglied, »konsequent in einen innovativen und wachstumsstarken digitalen Bereich« investieren.

Die Entwicklung klingt spannend: Bei Lübbe gibt es bereits eine Autorenschule, wo angehende Autoren von Bestsellerautoren unterrichtet werden. Ihre eigenen Bücher können sie dann bei Lübbe auf der eigenen Buchplattform veröffentlichen. Im Idealfall bindet der Verlag so die Autoren an sich, im schlimmsten Fall kassiert man zumindest die Vermittlungsgebühren.

Wenn das dann gut klappt, kann Lübbe aus den Romanen auch Heftromane, Taschenbücher oder gebundene Ausgaben in praktisch jedem Genre machen. Und die Geschenkartikel dazu bastelt dann ebenfalls eine Lübbe-Tochter, die man vor einigen Jahren übernommen hat.

Ob das alles so funktioniert, wie man sich das bei Lübbe vorstellt, wird sich in den nächsten drei, vier Jahren zeigen. Die Kollegen in Köln gehen auf jeden Fall in eine Richtung, die ich moderner finde als die in vielen anderen Buchverlagen. Schön.

1 Kommentar:

JL hat gesagt…

Vernünftigste deutsche Umschreibung ist wohl "im Selbstverlag veröffentlichen" ...

Ob's das bringt (bei Lübbe) kommt halt darauf an, was genau geboten wird und wie viel Geld in welche Richtung fließt. Kenne das Angebot nicht, mag durchaus gut sein -- manchmal habe ich aber auch den Eindruck, etablierte Verlage nutzen das Ebook als Spielwiese und die Plattform als Werbung für sich selbst, wollen aber lieber keine Verbindlichkeiten gegenüber dem Autor eingehen. Vielleicht täusche ich mich. Aber "Selbstverlag" und dann doch halb Verlag ist halt irgendwie auch ein Widerspruch.