28 Dezember 2009

SF ausnahmsweise mit Hirn

Jetzt habe ich auch »Avatar« gesehen, den neuen Hollywood-Blockbuster von James Cameron. Entsprechende Kritiken finden sich haufenweise im Netz, also muß ich mich nicht ausführlich zu den Inhalten des Streifens äußern. Nur soviel: endlich mal ein Science-Fiction-Film, bei dem man sich nicht zu schämen braucht, selbst ein Fan dieses Genres zu sein.

Klar ist die Handlung nicht gerade super-aktuell. Zahlreiche Romane in den 70er Jahren und danach haben ähnliche Themen verarbeitet; mir fällt stets »Das Wort für Welt ist Wald« von Ursula K. Le Guin ein. Fürs Kino-Publikum des Jahres 2009 dürfte die Mixtur aus brachialer Action, Öko-Touch und eine Handvoll Esoterik genug Originalität bieten.

Wobei das Publikum im Karlsruher »Filmpalast« an Gelaber und dämlichen Bemerkungen nicht sparte. Es scheint zu viel verlangt zu sein, eine halbwegs fremde Kultur zu akzeptieren – und ich war mir sicher, daß sich ziemlich viele Leute eher mit den militärisch organisierten Menschen und nicht mit den außeriridschen Hippies verstanden hätten.

Sei's drum: Die Tricks waren klasse, die dreidimensionale Welt begeisterte mich. Die fremde Welt Pandora wurde mir nahe gebracht, das Ökosystem eines außerirdischen Planeten lebte gerade auf der Leinwand. (Und dann stört es mich eben nicht, daß alles doch sehr unserer Erde entspricht; bis hin zu Aliens, die wie Menschen lächeln und kopfnicken und sich verlieben.)

Ich kann jeden verstehen, der sich »Avatar« zweimal anguckt. Nicht wegen der Story, sondern wegen der beeindruckenden Optik. Ganz ehrlich: Bei dem Streifen würde ich eine Fortsetzung begrüßen.

1 Kommentar:

MartinM hat gesagt…

Es ist schon bezeichnend, wenn uns SF-Fans schon ein Film mit immerhin gut gemeinter Pappschablonenhandlung einigermaßen intelligent vorkommt - das verrät Einiges über das geistige Niveau der üblichen SciFi-Kost. Ich finde es auch bemerkenswert, wie oft halbwegs originelle SF "floppt" - (ich denke da z. B. an die kurzlebige Fernsehserie "Firefly" - gut, anspruchsvoll geht anders, aber immerhin ist die Serie auch abseits der Action-Szenen unterhaltsam). Deine Vermutung, dass sie große Teile des Publikums eher mit den strammen Militärs als mit den ökologisch korrekten "Eingeborenen" identifizieren könnte, teile ich - das ist auch nicht erst seit gestern so, sonst wären damals die Kavallerie-Western nicht so erfolgreich gewesen ... Ich finde es auch bezeichnend, dass sowohl "Firefly" wie "Pandora" Weltraum- Western sind - was ja auch sehr oft auf "Star Trek" oder (wem sage ich das ;-) ) "Perry Rhodan" zutrifft.