14 April 2007

»Das ist Sparta!«

Was wurde nicht alles über »300« gesagt. Der Film sei politisch nicht korrekt, er sei brutal, er bringe die Geschichtsschreibung durcheinander, er sei ein Affront gegen den Iran – und so weiter.

Alles Quatsch. Alles Gerede von Leuten, die den Film wahrscheinlich nicht gesehen haben.

»300« ist eine Comic-Verfilmung. Und genau diesen Look hat der Streifen auch: pixelige Bilder, grobkörnige Aufnahmen, übertriebene Darstellungen und manchmal extreme Kameraführung. Rein technisch ein Meisterwerk.

Die Dialoge sind manchmal erschütternd blöd, manchmal bloß sau-pathetisch, dass es wehtut. Halbnackte Männer in Unterhosen sehen manchmal auch arg peinlich aus. Aber damit folgt der Film schlicht dem Comic und dieser der angeblich wahren Geschichte. Man kann davon ausgehen, daß die Wahrheit komplexer ist, aber darum ging's ja den Machern dieses Streifens nicht.

Daß sich irgendwelche Mullah-Deppen im Iran jetzt wieder aufführen, überrascht niemanden. Diese Leute brauchen die permanente Aufregung, um das Volk einzulullen und auf seiner Seite zu haben. Insofern unterscheiden sie sich nicht von den Amerikanern (deren System mir im Zweifelsfall natürlich lieber ist als das irgendwelcher Ayatollahs).

»300« ist eine Comic-Verfilmung. Punkt. Und ein filmisches Meisterwerk. Vielleicht kann man sich den Streifen ja auch mal ohne Dialoge angucken ...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke. Pointiert und auf den Punkt gebracht.
Was machen sich manche Leute nass bei irgendwelchen Filmen. Jeder Film wird aus einem bestimmten Grund gedreht und den sollte man beim Betrachten nicht aussen vor lassen bzw. pauschal den Machern des Filmes unterstellen, sie wissen, was sie da tun. Nix gegen Kritik, wenn der Film handwerklich schlecht oder eindeutig daneben ist (wobei es vermutlich im Auge des Betrachters liegt, was denn "daneben" nun bedeutet), aber genauso gut könnte man dem Wrestling-Sport vorwerfen, er würde das klassische Ringen ins Lächerliche ziehen und verunglimpfen.

Anonym hat gesagt…

Wohl gesprochen, Klaus. Ich hatte im Kino immer das Gefühl, in einem Film für Klingonen zu sitzen. Und als solcher macht er einfach Spaß. Diese "Debatte", wenn man's denn so nennen mag, erinnert an damals, als "Kill Bill" Gewaltverherrlichung vorgeworfen wurde... Wer's nicht kapiert, ist eben nicht gemeint.