Das Fanzine »Neuer Stern« ist eines der Hefte, bei denen ich nie weiß, was mich erwartet. Thomas Hofmann und seine Mistreiter überraschen stets mit neuen Schwerpunkten und Themenheften; das finde ich nicht immer toll, aber stets interessant und abwechslungsreich.
Zuletzt las ich die Ausgabe 94, die im September 2023 veröffentlicht wurde und sich mit J. R. R. Tolkien und seinem Werk beschäftigt. Das gelingt auf den 56 Seiten im A5-Format sehr gut.
Beispielsweise gibt es einen unterhaltsamen Artikel von Holger Marks, in dem er allerlei »unwichtige Dinge« über J. R. R. Tolkien und sein Werk auflistet – etwa die Versuche eines deutschen Verlags, Tolkien während der Nazi-Diktatur als Autor zu gewinnen. Selbstverständlich ist die aktuelle Verfilmung, die Serie »Die Ringe der Macht«, ein wichtiges Thema
Lesenswert finde ich auch Rezensionen zu Tolkien-Werken und anderer Fantasy. Warum man bei der Rezension von »Kull von Atlantis« aber ausgerechnet die »Terra Fantasy«-Ausgabe aus dem Jahr 1976 zu Rate zieht und nicht die aktuelle Übersetzung und Präsentation aus dem Festa-Verlag, erschließt sich mir nicht.
Gut gefallen haben mir übrigens die Kurzgeschichten. In »Ydal Edhils Abschied« lässt Niels Wiesner einen Elf und einen Zwerg über die heutige Welt sprechen; eine stimmungsvolle Geschichte, die den klassischen Tolkien-Stil mit einer feinen Darstellung unserer Welt verbindet. »Prinz Buckel« von Peter Schünemann, der praktisch in jeder »Neuer Stern«-Ausgabe vertreten ist, wirkt auf den ersten Blick wie eine klassische Fantasy-Geschichte mit Magie, mit großen Schlachten und tapferen Helden, ist aber gleichzeitig ein schönes Statement für Inklusion in der Phantastik.
Alles in allem ist diese Ausgabe wieder sehr gelungen. Dass icih sie von vorne bis hinten durchgelesen habe, spricht da wohl Bände …
1 Kommentar:
Wer sich für das Fanzine interessiert, sollte direkten Kontakt zum Herausgeber aufnehmen; ein Impressum bietet das Heft nämlich nicht: phantastische.ansichten@web.de
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