Als ich Jens Balzer das letzte Mal sah, spielte Jello Biafra im Berliner Club »SO 36«. Er schrieb einen Artikel für die »Berliner Zeitung« und wirkte sehr lässig; ich hüpfte später durch den Pogo-Mob, weil ich mich so freute.
Kennengelernt haben wir uns irgendwann in den frühen 80er-Jahre, zuerst schriftlich, wie das damals üblich war. Er veröffentlichte mit 14 Jahren sein erstes Fanzine, damals noch schwer von einer Science-Fiction-Romanserie beeinflusst, das den schönen Namen »Vandenberg« trug. Später wirkte er auch an anderen Heften aus dem Science-Fiction-Fandom mit; da trafen wir uns auch.
Er besuchte mich in Freudenstadt, er kam zum FreuCon in das Jugendzentrum »Murgtäler Hof«, und einmal war ich bei ihm in Tostedt. Dann wurden unsere Kontakte ein wenig dünner, weil er sich aus dem Fandom verabschiedete. Wir trafen uns dennoch auf dem Comic-Salon in Erlangen oder auf der Buchmesse in Frankfurt.
Irgendwann landete er als Redakteur bei der »Berliner Zeitung«, für die er über Pop und Punk, über Jazz und alles andere schrieb, meist mit einem ironischen Unterton, wie er für Jens Balzer in all den Jahren typisch war. Vor einigen Wochen erschien im Rowohlt-Verlag ein Sachbuch von ihm, bei dem ich allerdings noch nicht weiß, ob ich es mir besorgen soll oder nicht.
»Pop« heißt das Buch schlicht. Der Untertitel »Panorama der Gegenwart« macht klar, dass Jens Balzer mehr als nur Musik schildern will. Immerhin ist es – so die Verlags-Information – »die wichtigste Kunstform der Gegenwart«, und das macht doch neugierig.
Ach, schauen wir mal ...
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