Als ich im Mai 1983 – vor 33 Jahren!!! – die Druckvorlagen für die Ausgabe 8 meines Fanzines SAGITTARIUS in die Druckerei schickte, wusste ich noch nicht, dass dies die letzte Ausgabe sein sollte, die ich allein verantwortete. Ab der folgenden Ausgabe war Günther Freunek fest an Bord; die Zusammenarbeit mit ihm hob mein Fanzine auf eine andere Ebene und verwandelte es. Aus dem Fanzine wurde ein semiprofessionelles Magazin.
Die achte Ausgabe bastelte ich allerdings immer noch mit »Bordmitteln« zusammen. Das hieß in diesem Fall: Ich tippte die einzelnen Seiten mit einer altersschwachen Kofferschreibmaschine ab, wie die Abbildung beweist. Auf einen Randausgleich verzichtete ich, und um Grafiken wurde in mühsamer Handarbeit herumgetippt. Heutzutage kann man sich das kaum noch vorstellen.
Schaue ich auf das Inhaltsverzeichnis, erkenne ich mich wieder. Anton Atzenhofer hatte einen Träumer gezeichnet, einen jungen Mann mit unsortierten Haaren, der Papier unter dem Arm trägt und von den Sternen träumt – nach wie vor mag ich diese Darstellung. Das mühsam getippt Inhaltsverzeichnis, bei dem man sieht, wie durchgeweicht das Farbband schon war, zeigt kaum noch, wieviel Arbeit in allem steckte.
Den Schwerpunkt mit den russischen Brüdern Arkadi und Boris Strugazki hatte mir damals Hans-Walter Arweiler verschafft (er stieg wenig später bei SAGITTARIUS ein und arbeitete zu jener Zeit am eigenen Verlag). Die anderen Beiträge hatte ich selbst zusammengestellt; mit einigen Mitarbeitern von damals stehe ich immerhin in einem lockeren Kontakt.
Im Juni 1983 erschien die achte Ausgabe von SAGITTARIUS; ich war 19 Jahre alt und ging aufs Gymnasium. Schaue ich sie mir heute durch, bin ich immer noch sehr stolz auf dieses Science-Fiction-Fanzine ...
4 Kommentare:
Im Inhaltsverzeichnis bin ich über den Namen Thomas Franke gestolpert. Da rätsel ich natürlich, ob es derselbe Thomas ist, der heute im Verlag Heinz Mohlberg für die Serie Ad Astra zuständig ist. Aber ob du das beantworten kannst, ist eine ganz andere Frage.
Schön! Das hat zu der Zeit sicher irrsinnige Arbeit gemacht.
Ich stelle mir gerade die Frage, was ich mir unter »Primär« und »Sekundär« vorstellen muss?
An Jim: Ich glaube nicht. Thomas Franke war Illustrator, der viel für Hefte wie EXODUS gemacht hat. Zuletzt war er – soweit ich weiß – als Schauspieler tätig.
An Chistina: Primärtexte waren nach damaliger Logik Geschichten und Gedichte, während Sekundärtexte dann Texte waren, die sich mit anderen Texten beschäftigten – also Artikel und Rezensionen. Ja, und es gab auch Tertiärtexte, das hat aber niemand so genannt, haha, also Texte, in denen es über die Schreiber der Texte ging, die sich mit Texten beschäftigten.
Hatte das Magazin abboniert und es geliebt. Schade das es einging wie alle solche Publikationen. Hab meine Ausgaben übrigens immer noch. (Ob man das von PDF-Dateien 30 Jahre später auch noch sagen kann?)
Gruß vom Niederrhein
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