09 September 2013

Entenhausen ist nicht überall

Ich finde die klassischen Donald-Duck-Geschichten des amerikanischen Zeichners und Autors Carl Barks nach wie vor großartig; die Hardcover-Ausgabe des Ehapa-Verlags habe ich komplett daheim stehen und ergänze sie laufend durch die Neuerscheinungen. Immer wieder lese ich gern darin – und seit gut vierzig Jahren mag ich Geschichten, die in Entenhausen spielen.

Als Jugendlicher und als Kind diskutierte ich gern mit Freunden darüber, wo sich Entenhausen denn befinde. Wir malten selbst Pläne, und ich erinnere mich daran, dass wir Entenhausen – wegen der Pilgerväter und anderer Details – irgendwann mal in der Region zwischen den US-Bundesstaaten Virginia und South Carolina fixierten.

Das ist lange her. Seit einigen Jahren gib es das Sonderheft 55 der Zeitschrift »Der Donaldist«, die endlich klar definiert, wo Entenhausen liegt, und vor allem einen großen Stadtplan präsentiert. Ich kam erst unlängst in den Besitz des wunderbaren, leider bereits vergriffenen Heftes und habe es mit großer Faszination durchgeschmökert.

Jürgen Wollinas ist der Kartograph des Werkes, er arbeitete dabei mit »M.Ü.C.K.E.« zusammen. Die Abkürzung der Organisation steht für »Meisterhafte Überarbeitung chaotischer Kartengrundlagen Entenhausens«, und wohl selten war eine Bezeichnung so nachvollziehbar: In zahlreichen Comic-Geschichten hat Carl Barks nämlich unglaublich widersprüchliche Aussagen zu Straßen und Plätzen der Enten-Metropole geliefert.

Jetzt aber ist klar belegt, wo Entenhausen liegt: im Prinzip in Kalifornien, aber wahrscheinlich doch in einer parallelen Welt. Das finde ich klasse! Und wer das ganze jetzt für reichlich gaga hält, dem kann ich nur entgegnen, dass der Donaldismus doch längst als seriöse Wissenschaft anerkannt wurde ...

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