08 Dezember 2012

Nach einem Viertel aufgegeben

Ich bin nicht mehr so leidensfähig wie früher. Das merke ich unter anderem bei der Lektüre von Romanen: Früher biss ich mich auch durch Bücher, die mir nicht so lagen, und hoffte darauf, dass sie mir irgendwann gefielen. Dieser Tage gab ich einem Werk immerhin fast hundert Druckseiten lang eine Chance nach der anderen, bevor ich die Waffen streckte.

Die Rede ist von dem Science-Fiction-Roman »Genom«, den der amerikanische Schriftsteller Alan Dean Foster verfasst hat und der als Taschenbuch im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen ist. In früheren Jahren las ich Foster-Romane recht gern, und jetzt wollte ich buchstäblich nach Jahrzehnten endlich mal wieder ein aktuelles Buch lesen.

Das Thema klang und klingt interessant: In einer nahen Zukunft ist die Klimakatastrophe längst Wirklichkeit geworden. Amerikanische Küstenregionen sind überschwemmt worden, die Menschen haben haufenweise Probleme, mit denen heute noch niemand rechnet. Auf der anderen Seite haben sich Millionen von Menschen genetisch anpassen lassen: mit zusätzlichen Gliedmaßen oder allerlei mechanischen Ergänzungen.

Vor diesem Hintergrund siedelt Foster seine Geschichte an, und das klingt alles super-interessant. Das Problem ist nur: Da er die ganze Zeit die Hintergründe vermitteln möchte, verzichtet er darauf, eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen – das nervte mich irgendwann echt. Zudem störten mich unmotivierte Perspektivwechsel (aus der Innensicht der Figur auf die Außensicht und zurück), was mich immer aus der Lektüre schmeißt.

Wahrscheinlich ist der Roman für andere Leser ein echtes Vergnügen; mich hat er einfach nicht gepackt. Die vielen Ideen klingen interessant, und manche Szenen schildert der Autor sehr gut – insgesamt ergibt sich aber keine spannende Lektüre. Schade.

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