23 September 2012

Poetischer Elektro-Beat


In den 90er-Jahren kaufte ich mir einige deutschsprachige HipHop-Platten, weil ich die Texte so gut fand; mit der Musik konnte ich nichts anfangen. Ähnliches gilt für die Band Beatpoeten, deren Tonträger »Man müsste Klavier spielen können« jetzt mehrfach auf meinem Plattenspieler kreiste – natürlich auf Vinyl.

Die Texte sind richtig schlau und reimen sich manchmal echt klasse, erinnern manchmal an alte Neue Deutsche Welle und knallen immer wieder: »Du bist nur ein Gimmick / Mittel zum Zweck / Manchmal machst du nur Spaß / meistens wirft man dich weg.« Manche Texte sind rotzig, manche eher nachdenklich; allesamt sind sie recht lang, wenngleich die Refrains oft knallen.

Das Problem ist die Musik: Es ist halt so Elektro-Gedöns. Rhythmisch und knallig, aber häufig nur Computer-Gezirpe mit zusätzlichen Geräuschen, über die dann mehr geschrien als gesungen wird. Die Stimme des Sängers kippt gern, vor allem dann, wenn er seine Slogans ruft, und das muss man mögen.

Ärgern muss man sich über die Platte nicht, sie hat definitiv einen Coolness-Faktor. Der liegt aber vor allem an den gelungenen Texten. Mit der Musik kann ich trotzdem nicht viel anfangen.

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