Glaubt man dem »Boersenblatt«, der Fachzeitschrift für den deutschen Buchhandel, ist der Marktanteil für phantastische Literatur im Buchhandel zurückgegangen. Laut einer zitierten Berechnung von »GfK Entertainment« hat »unser« Bereich der Literatur im Zeitraum zwischen Juli 2013 und Juni 2014 einen Marktanteil von 6,2 Prozent an der Belletristik erreicht.
Das bedeutet einen Rückgang. Die Einnahmen mit Science Fiction und Fantasy seien, so das »Börsenblatt«, gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 20,5 Prozent gesunken«. Wobei sich der eine oder andere Autor erfolgreich aus der Misere zieht: George R.R. Martin ist mit seiner Fantasy-Saga mit elf Titeln auf der Hit-Liste vertreten. Ein Autor allein rettet aber nicht das Genre ...
Den in sich widersprüchlichen Artikel will ich gar nicht in seiner Gänze wiedergeben. Immerhin erscheinen viele Science-Fiction-Titel nicht unter dem Label Science Fiction, sondern als Thriller oder allgemeine Literatur. Das verzerrt jegliche Statistik, und das sollte ein Artikelschreiber auch wissen.
Dass gleichzeitig viele Leser zu den Werken von Selfpublishern greifen, ist bekannt, dürfte aber nicht ausschlaggebend für den Rückgang der Verkaufszahlen im Buchhandel sein. Ich halte es für verfrüht, von einer Krise zu sprechen und zu schreiben – vielleicht muss man sich nach der Science Fiction jetzt auch bei der Fantasy mit einer Gesundschrumpfung des Marktes abfinden.
Oder mit einer Umschichtung: Immer mehr Menschen holen sich phantastisches Lesefutter außerhalb des »seriösen« Buchhandels. Darüber gibt eine solche Statistik leider ebenfalls keine Auskunft ...
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