»Du bist der zwölfte«, wurde ich am Eingang der »Alten Hackerei« in Karlsruhe besucht. Am gestrigen Mittwoch, 16. April 2014, schienen sich nur wenige für den Auftritt der brasilianischen Band Statues On Fire zu interessieren. Die zahlenden Gäste und die Freunde des Hauses bildeten einen sehr überschaubaren Mob von maximal zwei Dutzend Leuten.
Das war schade, denn die Brasilianer ließen es ordentlich krachen. Vor allem der Sänger ließ sich nicht von unserer schlappen Stimmung beeindrucken und schmetterte seine Stücke voller Energie in den fast leeren Raum. Musikalisch lässt sich die Band nicht so klar eingrenzen: Manchmal ist es klassischer Punkrock mit Melodie und viel Gebretter, dann wieder machen die Gitarren einen Ausflug in die Metal- und Hardrock-Ecke, und gelegentlich scheint mir bei manchen Stücken eine Emo-Kante durchzubrechen.
Die Ansagen brachte die Band in englischer Sprache, die Texte selbst sind es ja auch. Und immerhin gaben die vier aus Südamerika gegen Ende noch eine Zugabe von drei Stücken – das war ja mehr, als wir an diesem Abend eigentlich verdient hatten. Aber die paar Besucher, die da waren, sahen auf jeden Fall eine richtig gute Band.
Ich bekam nach dem Konzert noch mein Brett weg. Der T-Shirt- und Plattenverkäufer entpuppte sich als alter Bekannter aus Köln, der bei diversen Bands trommelt. Er begrüßte mich mit den freundlichen Worten: »Du bist aber fett geworden.« Ich murmelte etwas von »bin schon alt«, schämte mich ausgiebig und gab mir hinterher auf dem Fahrrad besonders große Mühe, schnell und angestrengt zu strampeln.
3 Kommentare:
Wer mehr von Statues On Fire hören will, kann hier auf ihrer Bandcamp-Seite viele Stücke anhören und auch legal kaufen:
https://statuesonfire.bandcamp.com/
50 und alt? Ok keine 20 mehr und entsprechend weniger fit. Aber wer nicht älter werden will, muß jung sterben. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht aus unerfindlichen Gründen abnehme und wie viele andere um die 50 böse überrascht werde.
An die Sprüche zu meinen Gewicht hab ich mich ja über die Jahre gewöhnt, gestern wurden mir sich vergrößernde Geheimratsecken unterstellt ... das war viel härter.
Zur Band: Die Stimme des Sängers erinnert mich stellenweise, warum auch immer, an Metallica.
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