Den Mythos des Reichenbachfalls kennt jeder, der den Namen »Sherlock Holmes« auch nur einmal gehört hat. In keiner der aktuellen Verfilmungen fehlt er, die Interpretationen sind zahlreich. Nur ich hatte die entsprechende Geschichte tatsächlich nie gelesen.
Also besorgte ich mir das Buch »Die Memoiren des Sherlock Holmes«, in dem die Geschichte als abschließende enthalten ist. Das Buch ist der vierte Teil einer neuen »Sherlock Holmes«-Reihe, die bei Fischer veröffentlicht wird. Das »Jetzt neu übersetzt« auf dem Cover, das gleich zweimal vermerkt wurde (einmal in Form eines extra angebrachten Aufklebers!), fand ich durchaus interessant – das schien dem Verlag sehr wichtig zu sein.
Ich gestehe, dass ich bei Büchern gern das Nachwort oder das Vorwort zuerst lese. In diesem Fall erzählte der Übersetzer – der preisgekrönte Autor Henning Ahrens – erst einmal, welche Veränderungen er im Originalwerk angebracht hatte, lobte sich also auf mehreren Seiten selbst. Das fand ich schon ein wenig heikel ...
Dann las ich die erste Geschichte und musste das Buch auf die Seite legen. Weder kann ich mir vorstellen, dass die Formulierung »ergriff Vorsichtsmaßnahmen« (Seite 10) im Original auch nur ansatzweise vorkommt, noch glaube ich, dass Arthur Conan Doyle ernsthaft von »Roma« sprach. (Wahrscheinlich war im Originaltext die Rede von »Gypsies« ... und soweit ich weiß, ist das in England etwas anderes als die Roma hierzulande.)
Ich gestehe, dass ich das Buch danach für gut zwei Jahre zur Seite legte, bevor ich es wieder anfing. Ich nahm mir vor, mich nicht über seltsame Modernismen aufzuregen, und dann klappte die Lektüre richtig gut. Die Geschichten sind gelungen, auch nach über einem Jahrhundert sind sie gut lesbar – und die klassische Rätselstruktur machte mir bei der Lektüre viel Spaß.
Nicht alle Geschichten finde ich brillant; Arthur Conan Doyle hatte 1892 und 1893 nicht nur geistige Höhenflüge erlebt. Manchmal nervt mich auch die Abfolge – wenn etwa Sherlock Holmes wieder einmal aus irgendwelchen Details erkennt, welchen Familienstand jemand hat –, und manchmal ist die verschachtelte Erzählstruktur, bei der jemand eine Geschichte erzählt und dabei jeglichen Dialog exakt wiedergibt, ein wenig arg umständlich.
Ich las die Geschichten mit entsprechenden Zwischenräumen, alle zwei, drei Tage nahm ich mir eine vor. Dann war die Distanz groß genug, und jede Geschichte konnte für sich wirken. Die Lektüre machte dadurch wirklich Spaß.
Ich denke, das war nicht mein letztes Buch mit Holmes-Original-Geschichten (zuletzt hatte ich als Jugendlicher Bücher wie »Studie in Scharlachrot« gelesen). Schauen wir mal, welchen Übersetzer ich beim nächsten Mal wähle ...
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
30 September 2019
29 September 2019
Bei einer Party in Mannheim
Ich kann tatsächlich nicht sagen, wann ich zuletzt im »Blau« in Mannheim war: irgendwann in den Nuller-Jahren, sicher aber vor mehr als einem Dutzend Jahren. Damals konnte ich locker vor der Tür parken. Das war am Samstag, 28. September 2019, nicht möglich: Das gesamte Viertel schien grandios zugeparkt zu sein, und so parkte ich über einen Kilometer entfernt in einem Wohngebiet – ein Spaziergang schadet mir sicher nicht.
An diesem Abend feierten zwei Leute gemeinsam ihren 97. Geburtstag, mit denen ich schon seit langen Jahren freundschaftlich verbunden bin, die ich aber seit langem nicht mehr getroffen habe. (Was mir geschätzt jeder zweite an diesem Abend unter die Nase rieb: Man habe ich mich schon lange nicht mehr gesehen.) Das »Blau« war zu vorgerückter Stunde dann auch angenehm gefüllt, streckenweise überfüllt, es lief laute Musik, es wurde getanzt und fleißig getrunken.
Die meiste Zeit stand ich vor der Tür herum, ein Getränk in der Hand, und redete mit alten Freunden und Bekannten. Es war warm genug, und vor der Tür war ständig etwas los. Menschen standen in Trauben vor den Kneipen und Bars herum, Heerscharen von feierlustigen Passanten waren unterwegs. Der Jungbusch hatte sich in den vergangenen zwölf bis fünfzehn Jahren ganz schön »modernisiert«.
Was mir sehr gut gefiel: Zwar hatten sich viele der Leute, auf die ich traf, stark verändert, und niemand sah mehr so aus wie in den 90er-Jahren. Die einen hatten mehr Falten im Gesicht, die anderen mehr Bauch; manche Männer trugen Bart oder hatten keine Haare. Aber den Draht fand ich trotzdem zu den meisten gleich wieder.
Und so redeten wir über Krachmusik und verflossene Beziehungen, über den legendären »Raketensamstag« und sportliche Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Hooligans, über die Arbeit und die Gesundheit, über alte Bands und neue Platten – was man halt so macht, wenn sich Leute treffen, die sich aus subkulturellen Szenen kennen und mit diesen noch verwurzelt sind.
Ein wunderbarer Abend! (Als ich kurz vor zwei Uhr aufbrach, um nach Hause zu fahren, tobte die Party immer noch.)
An diesem Abend feierten zwei Leute gemeinsam ihren 97. Geburtstag, mit denen ich schon seit langen Jahren freundschaftlich verbunden bin, die ich aber seit langem nicht mehr getroffen habe. (Was mir geschätzt jeder zweite an diesem Abend unter die Nase rieb: Man habe ich mich schon lange nicht mehr gesehen.) Das »Blau« war zu vorgerückter Stunde dann auch angenehm gefüllt, streckenweise überfüllt, es lief laute Musik, es wurde getanzt und fleißig getrunken.
Die meiste Zeit stand ich vor der Tür herum, ein Getränk in der Hand, und redete mit alten Freunden und Bekannten. Es war warm genug, und vor der Tür war ständig etwas los. Menschen standen in Trauben vor den Kneipen und Bars herum, Heerscharen von feierlustigen Passanten waren unterwegs. Der Jungbusch hatte sich in den vergangenen zwölf bis fünfzehn Jahren ganz schön »modernisiert«.
Was mir sehr gut gefiel: Zwar hatten sich viele der Leute, auf die ich traf, stark verändert, und niemand sah mehr so aus wie in den 90er-Jahren. Die einen hatten mehr Falten im Gesicht, die anderen mehr Bauch; manche Männer trugen Bart oder hatten keine Haare. Aber den Draht fand ich trotzdem zu den meisten gleich wieder.
Und so redeten wir über Krachmusik und verflossene Beziehungen, über den legendären »Raketensamstag« und sportliche Auseinandersetzungen mit irgendwelchen Hooligans, über die Arbeit und die Gesundheit, über alte Bands und neue Platten – was man halt so macht, wenn sich Leute treffen, die sich aus subkulturellen Szenen kennen und mit diesen noch verwurzelt sind.
Ein wunderbarer Abend! (Als ich kurz vor zwei Uhr aufbrach, um nach Hause zu fahren, tobte die Party immer noch.)
27 September 2019
Überyou aus der Schweiz
Ich habe die Band Überyou zweimal gesehen, wenn ich mich nicht irre, beides Mal in der »Alten Hackerei« in Karlsruhe, und beides Mal hat sie mich überzeugt. Es gab eine tüchtige Dosis Punkrock, abgemischt mit viel Melodie und einer Reihe von lockeren Sprüchen, rauhem Gesang und ordentlich Druck dahinter. Das war nicht unbedingt der Sound, der mich zum Hüpfen brachte, aber es machte ordentlich Laune.
Entsprechend positiv ging ich auf die Platte »Night Shifts« zu, die bereits im Januar diesen Jahres erschienen ist. Ich kannte von der Band bisher nur eine Platte, obwohl es schon mehrere Tonträger von Überyou gibt, und empfinde diese Platte – sie liegt mir als CD vor – als eine gute Ergänzung: Es ist melodischer Punkrock, nicht gerade superschnell, sondern eher in einer Geschwindigkeit, die auch für ältere Herren geeignet ist.
Wer unbedingt mag, darf wegen der Stimme und der Geschwindigkeit einen Vergleich zu der englischen Band Leatherface ziehen. Auch ist die Emopunk-Schublade sicher nicht völlig falsch. Aber eigentlich ist das sowieso alles egal: Die Musik finde ich gut, die englischsprachigen Texte wirken glaubhaft, die Attitüde ist punkig, aber in einer gelassenen Weise – man will nicht unbedingt mehr alles zerstören, macht sich aber schon Gedanken über die Welt und ihren Zustand.
Eine gelungene Platte, die man sich mehrfach hintereinander anhören kann: Wer mag, kann sich die Vinylscheibe gönnen, darf aber auch via Bandcamp hineinhören. Und dann möge man die Augen schließen und versuchen, aufgrund der Stimme die Herkunft herauszuhören. Überyou klingen nämlich sehr international, und das ist hier positiv gemeint!
Entsprechend positiv ging ich auf die Platte »Night Shifts« zu, die bereits im Januar diesen Jahres erschienen ist. Ich kannte von der Band bisher nur eine Platte, obwohl es schon mehrere Tonträger von Überyou gibt, und empfinde diese Platte – sie liegt mir als CD vor – als eine gute Ergänzung: Es ist melodischer Punkrock, nicht gerade superschnell, sondern eher in einer Geschwindigkeit, die auch für ältere Herren geeignet ist.
Wer unbedingt mag, darf wegen der Stimme und der Geschwindigkeit einen Vergleich zu der englischen Band Leatherface ziehen. Auch ist die Emopunk-Schublade sicher nicht völlig falsch. Aber eigentlich ist das sowieso alles egal: Die Musik finde ich gut, die englischsprachigen Texte wirken glaubhaft, die Attitüde ist punkig, aber in einer gelassenen Weise – man will nicht unbedingt mehr alles zerstören, macht sich aber schon Gedanken über die Welt und ihren Zustand.
Eine gelungene Platte, die man sich mehrfach hintereinander anhören kann: Wer mag, kann sich die Vinylscheibe gönnen, darf aber auch via Bandcamp hineinhören. Und dann möge man die Augen schließen und versuchen, aufgrund der Stimme die Herkunft herauszuhören. Überyou klingen nämlich sehr international, und das ist hier positiv gemeint!
26 September 2019
Der erste »Fandom Observer«
Es war eine ziemlich freche Aktion: Auf dem FreuCon IX, der im März 1989 in Freudenstadt veranstaltet wurde, trumpften zwei Science-Fiction-Fans damit auf, dass sie das halbe Jugendzentrum – gefühlt – mit Werbeplakaten beklebten. Darin wiesen sie auf ihr neues Fanzine hin. Die beiden Fans hießen Markus Sämisch und Martin Kempf, und ihr Fanzine sollte den Namen »Fandom Observer« tragen.
Wenige Wochen lag dann auch schon die erste Ausgabe vor. Sie war dünn, bestand aus gerade einmal acht A4-Seiten und war eher lausig kopiert. Offensichtlich hatte man einen Nadeldrucker benutzt, um das Layout zu erstellen – alles wirkte ein wenig hektisch und oberflächlich.
Auf der zweiten Seite gab's eine Anzeige des New-Era-Verlages, der damals versuchte, L. Ron Hubbard als Science-Fiction-Autor durchzusetzen. Nach einem Vorwort kam ein Con-Bericht eines der zwei Herausgeber, der sich wie eine Satire auf andere Berichte dieser Art las: Beschreibungen von Saufgelagen und egozentrische Weltbeobachtungen. Darüber hinaus enthielt der erste »Fandom Observer« einige Fanzine-Rezensionen sowie Informationen zur Fan-Szene – das war's.
Blättert man das dünne Heft heute durch, wundert man sich über die Aufregung, die es auflöste. Und man wundert sich noch viel mehr, dass aus diesen bescheidenen Anfängen ein sehr ordentliches Heft wurde, das viele Jahre lang mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks erschien und in seinen späten Tagen recht journalistisch war.
(Nachtrag vom 1. Oktober 2019: Ich habe in meinem Fanzine-Archiv gestöbert. Die hier vorgestellte Ausgabe des »Fandom Observer« ist tatsächlich ein sogenanntes Hoax-Fanzine; in meinem Archiv ist schließlich auch das »echte« Heft. Das finde ich dann schon wieder skurril: Dreißig Jahre danach falle ich auf den Hoax herein – so schlecht ist mein Gedächtnis offenbar.)
Wenige Wochen lag dann auch schon die erste Ausgabe vor. Sie war dünn, bestand aus gerade einmal acht A4-Seiten und war eher lausig kopiert. Offensichtlich hatte man einen Nadeldrucker benutzt, um das Layout zu erstellen – alles wirkte ein wenig hektisch und oberflächlich.
Auf der zweiten Seite gab's eine Anzeige des New-Era-Verlages, der damals versuchte, L. Ron Hubbard als Science-Fiction-Autor durchzusetzen. Nach einem Vorwort kam ein Con-Bericht eines der zwei Herausgeber, der sich wie eine Satire auf andere Berichte dieser Art las: Beschreibungen von Saufgelagen und egozentrische Weltbeobachtungen. Darüber hinaus enthielt der erste »Fandom Observer« einige Fanzine-Rezensionen sowie Informationen zur Fan-Szene – das war's.
Blättert man das dünne Heft heute durch, wundert man sich über die Aufregung, die es auflöste. Und man wundert sich noch viel mehr, dass aus diesen bescheidenen Anfängen ein sehr ordentliches Heft wurde, das viele Jahre lang mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks erschien und in seinen späten Tagen recht journalistisch war.
(Nachtrag vom 1. Oktober 2019: Ich habe in meinem Fanzine-Archiv gestöbert. Die hier vorgestellte Ausgabe des »Fandom Observer« ist tatsächlich ein sogenanntes Hoax-Fanzine; in meinem Archiv ist schließlich auch das »echte« Heft. Das finde ich dann schon wieder skurril: Dreißig Jahre danach falle ich auf den Hoax herein – so schlecht ist mein Gedächtnis offenbar.)
25 September 2019
Dann enteignet halt!
Zu den Dingen, die ich in der aktuellen Diskussion um das sogenannte Klimapaket nicht verstehe – und das ist eine ganze Menge! –, gehört unter anderem der Mangel an Visionen. Diejenigen, die sich auskennen, sind sich einig: Man muss rasch handeln, wir haben nicht mehr so viel Zeit. Aber warum wird nicht gehandelt? Warum machen unsere Regierenden an den Stellen nicht schneller voran, wo sie vergleichsweise einfach etwas verändern können?
Mein Lieblingsthema: Mit einem vernünftigen und vor allem schnellen Ausbau der Wind- und Sonnenenergie wäre es rasch möglich, das Land aus der Kohleverbrennung und der Kernspaltung zu führen. Man müsste es nur wollen. Anscheinend fehlt es aber bei solchen Themen am politischen Willen.
Und es hapert ausgerechnet bei so einem Thema an der Durchsetzungskraft. Windkraftanlagen werden verhindert, weil sich Menschen um tote Tiere und abgeholzte Bäume sorgen. Stromtrassen werden bekämpft, weil diese den legendären Elektrosmog mit sich bringen könnten. Es formieren sich seltsame Allianzen aus Bürgerinitiativen, besorgten Bürgern und strammen Rechtsradikalen.
Das verstehe ich nicht. Wenn der Staat will – und die Gerichte geben da ja meist recht –, kann er Menschen auch enteignen. Wenn beispielsweise eine Autobahn gebaut werden soll, ist der Staat in der Lage, Bauern ihr Land wegzunehmen und eine Autobahn quer durchs Land zu schlagen. Wenn die Regierenden wollen, können sie einen unsinnigen Bahnhof gegen den Willen der Bevölkerung in eine Landeshauptstadt setzen. An Beispielen herrscht kein Mangel.
Ausgerechnet bei der Wind- und Sonnenergie wird aber eingeknickt. »Dann enteignet halt!«, möchte ich da den Regierenden entgegenrufen. (Ich glaube übrigens nicht, dass sich an dieser Feigheit etwas ändern wird, wenn die Grünen in eine wie auch immer geartete Bundesregierung eintreten sollten.) Wenn sie wollten, könnten die Regierenden die Energiewende entschieden vorantreiben.
Meine Meinung: Sie wollen es nicht. Die Gründe kann sich jeder selbst zusammenreimen; ich weiß es nicht genau und kann auch nur spekulieren. Aber wer wollte, könnte in diesem Land sehr schnell etwas zum Positiven ändern.
(Und jetzt fange bitte niemand an, lauthals und öffentlich um die Tiere zu trauern, die einem Windrad zum Opfer fallen. Wenn jede Nacht in ganz Deutschland einige tausend Igel, Kaninchen oder Mäuse überfahren werden, interessiert das doch auch niemanden. Wenn wir unseren Lebensstandard weiterhin so haben wollen, wie er ist, muss man tote Tiere offenbar in Kauf nehmen. Aber sie jetzt als Widerspruchsgegenstand zu benutzen, um Windkraft zu verhindern, ist echt absurd!)
Mein Lieblingsthema: Mit einem vernünftigen und vor allem schnellen Ausbau der Wind- und Sonnenenergie wäre es rasch möglich, das Land aus der Kohleverbrennung und der Kernspaltung zu führen. Man müsste es nur wollen. Anscheinend fehlt es aber bei solchen Themen am politischen Willen.
Und es hapert ausgerechnet bei so einem Thema an der Durchsetzungskraft. Windkraftanlagen werden verhindert, weil sich Menschen um tote Tiere und abgeholzte Bäume sorgen. Stromtrassen werden bekämpft, weil diese den legendären Elektrosmog mit sich bringen könnten. Es formieren sich seltsame Allianzen aus Bürgerinitiativen, besorgten Bürgern und strammen Rechtsradikalen.
Das verstehe ich nicht. Wenn der Staat will – und die Gerichte geben da ja meist recht –, kann er Menschen auch enteignen. Wenn beispielsweise eine Autobahn gebaut werden soll, ist der Staat in der Lage, Bauern ihr Land wegzunehmen und eine Autobahn quer durchs Land zu schlagen. Wenn die Regierenden wollen, können sie einen unsinnigen Bahnhof gegen den Willen der Bevölkerung in eine Landeshauptstadt setzen. An Beispielen herrscht kein Mangel.
Ausgerechnet bei der Wind- und Sonnenergie wird aber eingeknickt. »Dann enteignet halt!«, möchte ich da den Regierenden entgegenrufen. (Ich glaube übrigens nicht, dass sich an dieser Feigheit etwas ändern wird, wenn die Grünen in eine wie auch immer geartete Bundesregierung eintreten sollten.) Wenn sie wollten, könnten die Regierenden die Energiewende entschieden vorantreiben.
Meine Meinung: Sie wollen es nicht. Die Gründe kann sich jeder selbst zusammenreimen; ich weiß es nicht genau und kann auch nur spekulieren. Aber wer wollte, könnte in diesem Land sehr schnell etwas zum Positiven ändern.
(Und jetzt fange bitte niemand an, lauthals und öffentlich um die Tiere zu trauern, die einem Windrad zum Opfer fallen. Wenn jede Nacht in ganz Deutschland einige tausend Igel, Kaninchen oder Mäuse überfahren werden, interessiert das doch auch niemanden. Wenn wir unseren Lebensstandard weiterhin so haben wollen, wie er ist, muss man tote Tiere offenbar in Kauf nehmen. Aber sie jetzt als Widerspruchsgegenstand zu benutzen, um Windkraft zu verhindern, ist echt absurd!)
24 September 2019
Auftakt einer starken Krimi-Serie
Ich las bereits einige seiner Krimis um den schottischen Ermittler Logan McRae, die mich mit ihrer knallharten Milieuschilderung packten – nun wollte ich endlich wissen, wie der Autor seine Serie eigentlich gestartet hatte. Also besorgte ich mir den ersten Band der Serie, mit der Stuart Mac Bride erfolgreich von der Science Fiction zum Krimi gewechselt war.
Das Buch erschien 2005 unter dem Titel »Cold Granite«, den ich stark finde. Der deutsche Verlag veröffentlichte das Werk unter dem Titel »Die dunklen Wasser von Aberdeen« und einem Titelbild, das auch zu einem Liebes- oder Horror-Roman passen würde. Mit dieser Optik und diesemTitel hätte ich es mir nicht gekauft, wäre ich in der Buchhandlung daran vorbeigekommen. Dabei ist der Roman richtig gut!
Schauplatz der Geschichte ist die schottische Stadt Aberdeen, in der es offenbar ununterbrochen regnet, in der die Menschen ständig schlechte Laune haben und die Polizei einen zähen Kampf gegen das Verbrechen und gegen den eigenen Schlendrian führt. Als man einen toten Jungen in einem Straßengraben findet, dessen Leichnam auch noch verstümmelt worden ist, muss sich der Detektiv Logan McRae um diesen Mordfall kümmern.
McRae schnüffelt und stöbert, er führt zahlreiche Gespräche – und man findet weitere Kinder, die schon seit langem tot sind, als man sie findet. Bald gibt es einen seltsamen Mann, der als Täter in Frage kommt; dann beginnt die Presse damit, sich auf den Fall zu stürzen. Und in all diesem Durcheinander versucht McRae, ein halbwegs vernünftiges Leben zu führen, zu dem regelmäßige Mahlzeiten und eine Liebesbeziehung gehört.
Stuart Mac Bride ist ein Autor, der stark in die Beziehungen seiner Figuren eintaucht. Man erfährt von ihm in zahlreichen Details, wie seine Hauptfigur tickt, welche Probleme sie hat und welches Ziel sie verfolgt. Das macht der Autor vor allem mithilfe klarer und dynamischer Dialoge klar. Es wird geflucht und geschimpft, die Ermittler sind sich ständig uneins und streiten miteinander. Dazu kommt der dauernde Regen, verbunden mit niedrigen Temperaturen– eine miesepetrige Stimmung ersten Ranges entsteht und wird glaubhaft geschildert.
Mich hat der Roman gepackt. Auch wenn er ganz schön umfangreich ist, fand ich die Figuren glaubhaft, die Fälle realistisch und die Sprache angebracht. Ich werde sicher weitere Romane lesen, in denen McRae die Hauptrolle spielt …
Das Buch erschien 2005 unter dem Titel »Cold Granite«, den ich stark finde. Der deutsche Verlag veröffentlichte das Werk unter dem Titel »Die dunklen Wasser von Aberdeen« und einem Titelbild, das auch zu einem Liebes- oder Horror-Roman passen würde. Mit dieser Optik und diesemTitel hätte ich es mir nicht gekauft, wäre ich in der Buchhandlung daran vorbeigekommen. Dabei ist der Roman richtig gut!
Schauplatz der Geschichte ist die schottische Stadt Aberdeen, in der es offenbar ununterbrochen regnet, in der die Menschen ständig schlechte Laune haben und die Polizei einen zähen Kampf gegen das Verbrechen und gegen den eigenen Schlendrian führt. Als man einen toten Jungen in einem Straßengraben findet, dessen Leichnam auch noch verstümmelt worden ist, muss sich der Detektiv Logan McRae um diesen Mordfall kümmern.
McRae schnüffelt und stöbert, er führt zahlreiche Gespräche – und man findet weitere Kinder, die schon seit langem tot sind, als man sie findet. Bald gibt es einen seltsamen Mann, der als Täter in Frage kommt; dann beginnt die Presse damit, sich auf den Fall zu stürzen. Und in all diesem Durcheinander versucht McRae, ein halbwegs vernünftiges Leben zu führen, zu dem regelmäßige Mahlzeiten und eine Liebesbeziehung gehört.
Stuart Mac Bride ist ein Autor, der stark in die Beziehungen seiner Figuren eintaucht. Man erfährt von ihm in zahlreichen Details, wie seine Hauptfigur tickt, welche Probleme sie hat und welches Ziel sie verfolgt. Das macht der Autor vor allem mithilfe klarer und dynamischer Dialoge klar. Es wird geflucht und geschimpft, die Ermittler sind sich ständig uneins und streiten miteinander. Dazu kommt der dauernde Regen, verbunden mit niedrigen Temperaturen– eine miesepetrige Stimmung ersten Ranges entsteht und wird glaubhaft geschildert.
Mich hat der Roman gepackt. Auch wenn er ganz schön umfangreich ist, fand ich die Figuren glaubhaft, die Fälle realistisch und die Sprache angebracht. Ich werde sicher weitere Romane lesen, in denen McRae die Hauptrolle spielt …
23 September 2019
Der Totengräber und der Kurier
Eine schöne Resonanz auf das Buch »Totengräbers Tagebuch« von Volker Langenbein, an dem ich ja nicht ganz unbeteiligt war, ist im »Kurier« erschienen. Dabei handelt es sich um eine Zeitung, die kostenlos in alle Haushaltungen im Großraum Karlsruhe verteilt wird – ein sogenanntes Anzeigenblatt.
Laut Verlag erreicht der »Kurier« eine Auflage von 390.000 Exemplaren, was ich sehr respektabel finde. Ich habe in den späten 80er-Jahren ebenfalls für ein sogenanntes Anzeigenblatt gearbeitet; diese Zeitungen werden sehr wohl gelesen (unter anderem von Leuten wie mir, die keine Lust auf die örtliche Monopolzeitung haben).
Harald Schwiers hat in diesem Blatt seit langem eine Kolumne, die den schönen Titel »Schmökern mit Schwiers« trägt. Seine Texte veröffentlicht er dann auch auf der eigenen Website. Am 20. September schrieb er über das Buchprojekt, an dem Volker und ich einige Jahre gebastelt haben, unter anderem, das Buch lese »sich, wie am Tresen bei drei bis fünf Bieren erzählt und genau das soll auch so sein«. Sehr schön!
Laut Verlag erreicht der »Kurier« eine Auflage von 390.000 Exemplaren, was ich sehr respektabel finde. Ich habe in den späten 80er-Jahren ebenfalls für ein sogenanntes Anzeigenblatt gearbeitet; diese Zeitungen werden sehr wohl gelesen (unter anderem von Leuten wie mir, die keine Lust auf die örtliche Monopolzeitung haben).
Harald Schwiers hat in diesem Blatt seit langem eine Kolumne, die den schönen Titel »Schmökern mit Schwiers« trägt. Seine Texte veröffentlicht er dann auch auf der eigenen Website. Am 20. September schrieb er über das Buchprojekt, an dem Volker und ich einige Jahre gebastelt haben, unter anderem, das Buch lese »sich, wie am Tresen bei drei bis fünf Bieren erzählt und genau das soll auch so sein«. Sehr schön!
22 September 2019
Ein neues Café für mich
Es gibt immer wieder Örtlichkeiten, die mich überraschen. So habe ich es offenbar über Wochen oder gar Monate hinweg übersehen, dass es in der Waldstraße von Karlsruhe ein neues Café gibt, das sich vor allem auf Crêpes und Pfannkuchen aller Art spezialisiert hat. Es heißt »Saffrons«, und ich werde dort wohl Stammgast werden.
Nicht nur, weil die Leute, die dort arbeiten, so unfassbar freundlich sind; das Essen ist zudem hervorragend. Man bekommt Pfannkuchen und Crêpes in Vollendung, mal würzig, mal süß. Ich hatte ein Crêpe mit Ei und Datteln, nach persischer Art, wie es auf der Karte stand, und war sehr davon angetan.
Was auch schön ist: Die Crêpes werden auf unterschiedliche Art »gefaltet«; bei meinem waren die Ecken abgeknickt, das Ei bildete die Mitte, und die Datteln waren wie im Kreis darum angeordnet.
Dazu gibt es gut schmeckenden Kaffee vom Ettli – was nicht so ungewöhnlich ist, aber stets lecker – und allerlei andere Getränke. Die Pfannkuchen und anderen Gerichte an den Nachbartischen sahen ebenfalls so aus, als sollte ich sie nacheinander ausprobieren. Eine echte Empfehlung für mich, dieses »Saffrons« – toll!
Nicht nur, weil die Leute, die dort arbeiten, so unfassbar freundlich sind; das Essen ist zudem hervorragend. Man bekommt Pfannkuchen und Crêpes in Vollendung, mal würzig, mal süß. Ich hatte ein Crêpe mit Ei und Datteln, nach persischer Art, wie es auf der Karte stand, und war sehr davon angetan.
Was auch schön ist: Die Crêpes werden auf unterschiedliche Art »gefaltet«; bei meinem waren die Ecken abgeknickt, das Ei bildete die Mitte, und die Datteln waren wie im Kreis darum angeordnet.
Dazu gibt es gut schmeckenden Kaffee vom Ettli – was nicht so ungewöhnlich ist, aber stets lecker – und allerlei andere Getränke. Die Pfannkuchen und anderen Gerichte an den Nachbartischen sahen ebenfalls so aus, als sollte ich sie nacheinander ausprobieren. Eine echte Empfehlung für mich, dieses »Saffrons« – toll!
21 September 2019
Meine Tage in Bintan
Wichtige Szenen meines groß angelegten Romanprojektes sollten auf der Insel Bintan spielen, die im Norden von Indonesien liegt. Also setzte ich mit der Fähre von Singapur nach Bintan über, wo ich mich in einem kleinen Haus am Strand einquartierte. Ich führte nur sehr wenig Gepäck mit mir: ein wenig Wechselwäsche, Waschzeugs, mein Laptop und ein dickes Sachbuch.
Von meinem kleinen Haus, das ich bewohnte, hatte ich nicht weit bis zum Strand: keine zwanzig Meter. Ich saß oft auf dem Balkon und schrieb.
Die Szenen, die auf Bintan spielten, entstanden also quasi »live«; die Verfolgungsjagd durch den Wald musste ich dazu erfinden. Aber damit ich wusste, wovon ich schrieb, spazierte ich mehrfach durch den Dschungel.
Oft saß ich am Strand. Ich hatte einen Stuhl, den ich unter einer Palme platzierte. Mit mir schleppte ich ein Buch von Lisa Randall, in dem ich mir von der Physikerin erklären ließ, wie sie Branen-Theorie entwickelte und wie man die vielleicht auch verstehen könnte. Ich las ein Kapitel, dann ließ ich es auf mich wirken, trank etwas und ging schwimmen – und dann las ich das Kapitel noch einmal. Anders verstand ich die vielen Abhandlungen nicht.
So verstrichen die Tage. Ich bekam das Buch nicht durch, aber ich trank viel, planschte im Ozean und aß lecker am Strand. Ich schaffte mehrere Kapitel an meinem Roman, und ich kehrte nach einigen Tagen nach Singapur zurück. Doch – es war eine tolle Zeit in jenem Januar 2007, an die ich unterm Strich sehr gern zurückdenke.
Von meinem kleinen Haus, das ich bewohnte, hatte ich nicht weit bis zum Strand: keine zwanzig Meter. Ich saß oft auf dem Balkon und schrieb.
Die Szenen, die auf Bintan spielten, entstanden also quasi »live«; die Verfolgungsjagd durch den Wald musste ich dazu erfinden. Aber damit ich wusste, wovon ich schrieb, spazierte ich mehrfach durch den Dschungel.
Oft saß ich am Strand. Ich hatte einen Stuhl, den ich unter einer Palme platzierte. Mit mir schleppte ich ein Buch von Lisa Randall, in dem ich mir von der Physikerin erklären ließ, wie sie Branen-Theorie entwickelte und wie man die vielleicht auch verstehen könnte. Ich las ein Kapitel, dann ließ ich es auf mich wirken, trank etwas und ging schwimmen – und dann las ich das Kapitel noch einmal. Anders verstand ich die vielen Abhandlungen nicht.
So verstrichen die Tage. Ich bekam das Buch nicht durch, aber ich trank viel, planschte im Ozean und aß lecker am Strand. Ich schaffte mehrere Kapitel an meinem Roman, und ich kehrte nach einigen Tagen nach Singapur zurück. Doch – es war eine tolle Zeit in jenem Januar 2007, an die ich unterm Strich sehr gern zurückdenke.
20 September 2019
Geheime Aussprache danach
Wir waren mit der eigentlichen Veranstaltung in Karlsruhe fertig, Volker signierte eifrig Bücher, und ich packte meinen Kram zusammen. Eine Frau um die sechzig näherte sich mir, sehr höflich, sehr zurückhaltend. Ob sie mich etwas fragen könne? Ihre Stimme war leise; sie wollte offensichtlich nicht, dass Umstehende mitbekamen, was sie mit mir zu bereden hatte.
»Um was geht's denn?«, fragte ich höflich zurück. Die Veranstaltung war super verlaufen, meine Stimmung war gut.
»Mein Mann will auch ein Buch schreiben, aber er weiß nicht so richtig, wie man das machen muss. Hätten Sie Lust und Zeit, ihm zu helfen, nachdem Sie dem Herrn Langenbein so schön geholfen haben?«
Ich holte Luft. Mir war klar, dass die Dame ein positives Anliegen hatte und es ihr nicht darum ging, mich irgendwie zu ärgern. Vor allem wollte ich ihr keine verstörende und negative Antwort geben.
»Das schaffe ich nicht«, sagte ich ehrlich. »Mein Beruf fordert mich, und ich möchte auch wieder eigene Geschichten schreiben. Das mit dem Herrn Langenbein war eine Ausnahme; das mache ich so schnell nicht noch einmal.«
Sie wiegte den Kopf. »Schade«, meinte sie, dann sah sie mich an und lächelte. »Sie machen auch keine Ausnahme?«
Ich redete es ihr höflich aus. Wo man denn sonst jemanden wie mich finden würde, der einem helfe, ein Buch zu schreiben? Ich verwies auf das Internet, in dem man ja schließlich alles finde. »Suchen Sie nach ›freien Lektoren‹, davon gibt es einige, und die findet man mithilfe von Google schnell heraus«, schlug ich vor.
Wir redeten noch eine Weile, sie bedankte sich mehrmals und ging. Seither hoffe ich, dass der Ehegatte dieser Dame bei einem freien Lektor oder einer freien Lektorin sein Glück findet und diese Person dann auch anständig bezahlt wird …
»Um was geht's denn?«, fragte ich höflich zurück. Die Veranstaltung war super verlaufen, meine Stimmung war gut.
»Mein Mann will auch ein Buch schreiben, aber er weiß nicht so richtig, wie man das machen muss. Hätten Sie Lust und Zeit, ihm zu helfen, nachdem Sie dem Herrn Langenbein so schön geholfen haben?«
Ich holte Luft. Mir war klar, dass die Dame ein positives Anliegen hatte und es ihr nicht darum ging, mich irgendwie zu ärgern. Vor allem wollte ich ihr keine verstörende und negative Antwort geben.
»Das schaffe ich nicht«, sagte ich ehrlich. »Mein Beruf fordert mich, und ich möchte auch wieder eigene Geschichten schreiben. Das mit dem Herrn Langenbein war eine Ausnahme; das mache ich so schnell nicht noch einmal.«
Sie wiegte den Kopf. »Schade«, meinte sie, dann sah sie mich an und lächelte. »Sie machen auch keine Ausnahme?«
Ich redete es ihr höflich aus. Wo man denn sonst jemanden wie mich finden würde, der einem helfe, ein Buch zu schreiben? Ich verwies auf das Internet, in dem man ja schließlich alles finde. »Suchen Sie nach ›freien Lektoren‹, davon gibt es einige, und die findet man mithilfe von Google schnell heraus«, schlug ich vor.
Wir redeten noch eine Weile, sie bedankte sich mehrmals und ging. Seither hoffe ich, dass der Ehegatte dieser Dame bei einem freien Lektor oder einer freien Lektorin sein Glück findet und diese Person dann auch anständig bezahlt wird …
19 September 2019
Spannende Welt-Traum-Abenteuer
Der vorher völlig unbekannte Merkur-Verlag wagte 1986 ein Experiment: Er war mutig genug, mit einer neuen Science-Fiction-Serie im Format eines Heftromans in den Zeitschriftenhandel zu starten. Der Name der Serie: »Star Gate«. Der Untertitel »Tor zu den Sternen« sowie die Titelgestaltung wiesen darauf hin, dass es im weitesten Sinne um Transmitter gehen sollte; die Serie sollte wöchentlich erscheinen.
Um das neue Produkt zu bewerben, schaltete der Verlag fleißig Anzeigen. Eine davon wurde auch in der Zeitschrift SAGITTARIUS veröffentlicht, die zu dieser Zeit nicht mehr mein eigenes Science-Fiction-Fanzine war, sondern längst eine größere Publikation, für die eine »edition bogenschütze« verantwortlich zeichnete. (Nur echt mit der Kleinschreibung! Das fand ich damals toll.)
Unter anderem versprach der Verlag in seiner Anzeige »Spannende Welttraumabenteuer«. Als ich die Anzeige sah, war es zu spät, sie noch zu stoppen. Aber ich fragte mich noch Jahre danach, welchen »Welt-Traum« die Autoren bei »Star Gate« eigentlich verfolgten. (Bis zum Kinofilm sollte es einige Jahre dauern. Der hatte aber mit der Heftromanserie nichts zu tun.)
Um das neue Produkt zu bewerben, schaltete der Verlag fleißig Anzeigen. Eine davon wurde auch in der Zeitschrift SAGITTARIUS veröffentlicht, die zu dieser Zeit nicht mehr mein eigenes Science-Fiction-Fanzine war, sondern längst eine größere Publikation, für die eine »edition bogenschütze« verantwortlich zeichnete. (Nur echt mit der Kleinschreibung! Das fand ich damals toll.)
Unter anderem versprach der Verlag in seiner Anzeige »Spannende Welttraumabenteuer«. Als ich die Anzeige sah, war es zu spät, sie noch zu stoppen. Aber ich fragte mich noch Jahre danach, welchen »Welt-Traum« die Autoren bei »Star Gate« eigentlich verfolgten. (Bis zum Kinofilm sollte es einige Jahre dauern. Der hatte aber mit der Heftromanserie nichts zu tun.)
18 September 2019
Dime Runner aus dem Orange County
Es gibt sie noch: die knackigen Punk-Singles, auf jeder Seite der kleinen Vinylscheibe genau ein Stück. In diesem Fall kommt »Recharged Rejects« von Dime Runner. Dabei handelt es sich um vier junge Männer mit so punktypischen Namen wie Danny Drumkiller oder Rocky Pigs; die kommen aus Fullerton im Orange County, wo ja schon so viele tolle Bands herkamen.
Was sie machen? Sie spielen halt rotzigen Kalifornien-Punk der frühen Stunde, mit einer »snotty« Stimme des Sängers und einer angenehm fräsenden Band. Das Titelstück der Single, die 2012 veröffentlicht wurde, ist ein echter Punkrock-Hit; die B-Seite enthält die Coverversion eines Stückes von Joy Division.
Lohnt sich echt! Und wer Vinyl nicht mag, checke die Bandcamp-Seite. Da gibt's eh noch mehr zu entdecken ...
Was sie machen? Sie spielen halt rotzigen Kalifornien-Punk der frühen Stunde, mit einer »snotty« Stimme des Sängers und einer angenehm fräsenden Band. Das Titelstück der Single, die 2012 veröffentlicht wurde, ist ein echter Punkrock-Hit; die B-Seite enthält die Coverversion eines Stückes von Joy Division.
Lohnt sich echt! Und wer Vinyl nicht mag, checke die Bandcamp-Seite. Da gibt's eh noch mehr zu entdecken ...
Detektive, Cowboys und Sternenkrieger
Ein ungewöhnliches Thema präsentiert die Ausgabe 77 der Literaturzeitschrift »Am Erker«. Nein, es ist nicht Punkrock, wie man vielleicht angesichts der Bandnummer denken könnte, sondern stattdessen geht's um unterhaltende Literatur. Dafür spricht auch der Untertitel der Ausgabe, der »Detektive, Cowboys, Sternenkrieger« lautet.
Auf den 144 Seiten der Zeitschrift finden sich haufenweise Geschichten, die erstaunlich unterhaltsam sind. Die manchmal dröge-literarischen Texte von hochstudierten Menschen, die man sonst in Literaturzeitschriften findet, werden eher an den Rand gedrängt; diesmal konnte ich mit den meisten Texten etwas anfangen.
Wesentlich näher an meinem profanen Geschmack sind auch die anderen Beiträge. Unter dem großartigen Titel »Glutamin im Hirn, Dynamit im Blut« schreibt Alf Mayer über die Krimi-Serie »Mister Dynamit«, die ich als Jugendlicher zeitweise sehr gern gelesen habe. Für Science-Fiction-Fans gibt es unter dem Titel »Aliens welcome!« eine schöne Übersicht zu dieser Literaturgattung – mit Autoren aus Westfalen, darunter Hartmut Kasper alias Wim Vandemaan.
Richtig interessant war allerdings der Text der Autorin Sophie Andresky, die ihr Geld unter anderem damit verdient, dass sie Pornos schreibt. Oder Erotik-Romane? Keine Ahnung – ich habe noch nichts von ihr gelesen. Sollte ich vielleicht. Wer sich Titel ausdenkt wie »Gesellschaftsgenderpolitische Metapher. Und Schleim.«, kann sicher auch sonst gute Texte verfassen.
Eine echt gelungene Ausgabe ist dieser »Am Erker«. Die Quote an Texten, die mir gefallen hat, ist diesmal sehr hoch. Und der Preis von neun Euro, den ich sowieso immer für angemessen halte, passt hier hundertprozentig.
Auf den 144 Seiten der Zeitschrift finden sich haufenweise Geschichten, die erstaunlich unterhaltsam sind. Die manchmal dröge-literarischen Texte von hochstudierten Menschen, die man sonst in Literaturzeitschriften findet, werden eher an den Rand gedrängt; diesmal konnte ich mit den meisten Texten etwas anfangen.
Wesentlich näher an meinem profanen Geschmack sind auch die anderen Beiträge. Unter dem großartigen Titel »Glutamin im Hirn, Dynamit im Blut« schreibt Alf Mayer über die Krimi-Serie »Mister Dynamit«, die ich als Jugendlicher zeitweise sehr gern gelesen habe. Für Science-Fiction-Fans gibt es unter dem Titel »Aliens welcome!« eine schöne Übersicht zu dieser Literaturgattung – mit Autoren aus Westfalen, darunter Hartmut Kasper alias Wim Vandemaan.
Richtig interessant war allerdings der Text der Autorin Sophie Andresky, die ihr Geld unter anderem damit verdient, dass sie Pornos schreibt. Oder Erotik-Romane? Keine Ahnung – ich habe noch nichts von ihr gelesen. Sollte ich vielleicht. Wer sich Titel ausdenkt wie »Gesellschaftsgenderpolitische Metapher. Und Schleim.«, kann sicher auch sonst gute Texte verfassen.
Eine echt gelungene Ausgabe ist dieser »Am Erker«. Die Quote an Texten, die mir gefallen hat, ist diesmal sehr hoch. Und der Preis von neun Euro, den ich sowieso immer für angemessen halte, passt hier hundertprozentig.
17 September 2019
Andrang beim Totengräber
Als wir mit der Planung für unsere Buchvorstellung anfingen, sagte ich: »Na ja, da werden vielleicht zwanzig, dreißig Leute kommen. Es ist ja ein Sonntagnachmittag, und wenn die Sonne scheint, bleiben die doch eher daheim oder gehen an die frische Luft; die setzen sich doch nicht in eine Kneipe.« So kann man sich täuschen …
Ich kam mit dem Auto zeitig an, gut eine Viertelstunde vor Beginn der Veranstaltung. Meine Kiste mit den Büchern schleppte ich mit mir, ich ging auf den Eingang des »fünf« zu. Und ich stellte fest, dass es eine Schlange gab. Wartende Menschen standen vor dem Eingang, es war offenbar schon recht voll.
Immerhin mussten wir nicht wegen Überfüllung schließen, aber es waren um die 60 oder 70 Leute da; zählen konnte ich sie nicht. Und noch während ich meine Bücherkiste auspackte, konnte ich bereits erste Exemplare von »Totengräbers Tagebuch« verkaufen. »Ich muss unbedingt ein Buch haben, und ich will es signiert haben«, hörte ich nicht nur einmal.
Weil jeder Gast etwas zu trinken haben sollte, fingen wir mit leichter Verspätung an. Ursel Hay, die Geschäftsführerin des »fünf«, begrüßte die Gäste, erklärte einige organisatorische Dinge und machte klar, warum die Veranstaltung an der Theke stattfinden solle: Hier sei das Buch schließlich entstanden, hier habe Volker uns seine Geschichten erzählt.
Danach übernahm Wilfried Haak als Moderator; er stellte Volker Langenbein und sein »Totengräbers Tagebuch« vor, erzählte von der Arbeit an der Theke – er steht normalerweise hinter dem Tresen – und wie Volker dort oft vom Friedhof berichtete. Zwischendurch nahm er mich nach vorne, ich informierte darüber, wie Volker und ich mit den Texten gearbeitet hatten und wie zeitraubend es letztlich war, ein Buch zu veröffentlichten. Das Publikum folgte aufmerksam den Aussagen an der Theke, immer wieder gab's Beifall.
Nachdem Fragen aus dem Publikum beantwortet worden waren, ging die Veranstaltung in einer positiven Stimmung zu Ende. Ich verkaufte im Hauruck-Tempo die letzten Bücher, dann musste Volker ganz viel signieren. Am Ende stellten sich Volker (in der Mitte des Bildes), Willi (rechts im Bild) und ich noch zu einem Abschiedsfoto auf die Treppe des »fünf«. (Fotografiert hat Wolfgang Weber.)
Ich kam mit dem Auto zeitig an, gut eine Viertelstunde vor Beginn der Veranstaltung. Meine Kiste mit den Büchern schleppte ich mit mir, ich ging auf den Eingang des »fünf« zu. Und ich stellte fest, dass es eine Schlange gab. Wartende Menschen standen vor dem Eingang, es war offenbar schon recht voll.
Immerhin mussten wir nicht wegen Überfüllung schließen, aber es waren um die 60 oder 70 Leute da; zählen konnte ich sie nicht. Und noch während ich meine Bücherkiste auspackte, konnte ich bereits erste Exemplare von »Totengräbers Tagebuch« verkaufen. »Ich muss unbedingt ein Buch haben, und ich will es signiert haben«, hörte ich nicht nur einmal.
Weil jeder Gast etwas zu trinken haben sollte, fingen wir mit leichter Verspätung an. Ursel Hay, die Geschäftsführerin des »fünf«, begrüßte die Gäste, erklärte einige organisatorische Dinge und machte klar, warum die Veranstaltung an der Theke stattfinden solle: Hier sei das Buch schließlich entstanden, hier habe Volker uns seine Geschichten erzählt.
Danach übernahm Wilfried Haak als Moderator; er stellte Volker Langenbein und sein »Totengräbers Tagebuch« vor, erzählte von der Arbeit an der Theke – er steht normalerweise hinter dem Tresen – und wie Volker dort oft vom Friedhof berichtete. Zwischendurch nahm er mich nach vorne, ich informierte darüber, wie Volker und ich mit den Texten gearbeitet hatten und wie zeitraubend es letztlich war, ein Buch zu veröffentlichten. Das Publikum folgte aufmerksam den Aussagen an der Theke, immer wieder gab's Beifall.
Nachdem Fragen aus dem Publikum beantwortet worden waren, ging die Veranstaltung in einer positiven Stimmung zu Ende. Ich verkaufte im Hauruck-Tempo die letzten Bücher, dann musste Volker ganz viel signieren. Am Ende stellten sich Volker (in der Mitte des Bildes), Willi (rechts im Bild) und ich noch zu einem Abschiedsfoto auf die Treppe des »fünf«. (Fotografiert hat Wolfgang Weber.)
15 September 2019
Das Sommerfest im P 8
Das diesjährige Sommerfest im P 8, dem subkulturellen Zentrum in der Nordstadt von Karlsruhe, begann am Samstag, 14. September 2019, schon am Nachmittag. Ich verpasste aber die ersten Bands, weil ich erst gegen 21 Uhr auf dem Gelände eintraf. Die Veranstalter hatten einen schmucklosen und langweilig wirkenden Parkplatz in ein Open-Air-Gelände verwandelt, auf dem sich rund 500 Leute versammelt hatten.
Als ankam, standen Mal Élevé auf der Bühne: ein HipHopper, dessen Musik auch Einflüsse von Reggae und Ska hat, der bei manchen Stücken von einer Sängerin unterstützt wurde und der in drei Sprachen sang, nicht nur in deutsch, sondern auch in französisch und einer Sprache, die ich nicht zuordnen konnte. (Bekannt war er durch Irie Revoltés geworden, bei denen er früher gesungen hatte.)
Musikalisch ist das nicht unbedingt mein Ding, die Stimmung war aber klasse. Die Leute tanzten begeistert, das Publikum skandierte die politischen Aussagen mit, in denen es gegen Nazis, für Seenotrettung und generell um mehr Menschlichkeit ging. Politische Musik also, die aber vor allem zum Tanzen anregte – auch gut.
Später ging es im Inneren des Gebäues weiter. (Kurz nach 22 Uhr war eh schon die Polizei vor dem Gelände gestanden.) Es standen die drei Männer von The Incredible Herrengedeck aus Berlin auf der Bühne – siehe auch das Foto –, die eine spaßige Musik mit Wandergitarren und Bass machten, die sie selbst als Chansonpunk bezeichneten. Textlich mit viel Ironie, aber durchaus auch mit ernsthaften Themen: zum Weltuntergang oder zu Konflikten mit der Staatsgewalt.
Den bollernden Abschluss bildete War With The Newts aus Berlin: drei langhaarige Männer, die eine räudig-derbe Hardcore-Mischung spielten, die schwer nach den späten 80er-Jahren klang, die mit viel Energie auf der Bühne präsentiert wurde und deren Texte nicht hundertprozentig ernstzunehmen waren. (Nannte man so etwas früher FunCore? Ich hab's vergessen.)
Als der Disco-Betrieb einsetzte, verpasste ich den Absprung. So stand ich noch stundenlang an der Theke oder saß im Außenbereich herum, trank Bier und redete mit Leuten. Entsprechend spät wurde es – nach einem gelungenen Sommerfest!
Als ankam, standen Mal Élevé auf der Bühne: ein HipHopper, dessen Musik auch Einflüsse von Reggae und Ska hat, der bei manchen Stücken von einer Sängerin unterstützt wurde und der in drei Sprachen sang, nicht nur in deutsch, sondern auch in französisch und einer Sprache, die ich nicht zuordnen konnte. (Bekannt war er durch Irie Revoltés geworden, bei denen er früher gesungen hatte.)
Musikalisch ist das nicht unbedingt mein Ding, die Stimmung war aber klasse. Die Leute tanzten begeistert, das Publikum skandierte die politischen Aussagen mit, in denen es gegen Nazis, für Seenotrettung und generell um mehr Menschlichkeit ging. Politische Musik also, die aber vor allem zum Tanzen anregte – auch gut.
Später ging es im Inneren des Gebäues weiter. (Kurz nach 22 Uhr war eh schon die Polizei vor dem Gelände gestanden.) Es standen die drei Männer von The Incredible Herrengedeck aus Berlin auf der Bühne – siehe auch das Foto –, die eine spaßige Musik mit Wandergitarren und Bass machten, die sie selbst als Chansonpunk bezeichneten. Textlich mit viel Ironie, aber durchaus auch mit ernsthaften Themen: zum Weltuntergang oder zu Konflikten mit der Staatsgewalt.
Den bollernden Abschluss bildete War With The Newts aus Berlin: drei langhaarige Männer, die eine räudig-derbe Hardcore-Mischung spielten, die schwer nach den späten 80er-Jahren klang, die mit viel Energie auf der Bühne präsentiert wurde und deren Texte nicht hundertprozentig ernstzunehmen waren. (Nannte man so etwas früher FunCore? Ich hab's vergessen.)
Als der Disco-Betrieb einsetzte, verpasste ich den Absprung. So stand ich noch stundenlang an der Theke oder saß im Außenbereich herum, trank Bier und redete mit Leuten. Entsprechend spät wurde es – nach einem gelungenen Sommerfest!
14 September 2019
»Der Sonntag« und der Totengräber
Die »Badischen Neuesten Nachrichten« sind eine Tageszeitung, die in Karlsruhe erscheint und überregionale Bedeutung hat. Ich lese das Blatt nur sehr unregelmäßig, weil ich eine überregionale Tageszeitung abonniert habe, die mir mehr »Input« gibt.
Mit »Der Sonntag« veröffentlichen die »BNN«, so die Kurzform dieser Tageszeitung, eine wöchentliche Gratiszeitung, die journalistisch sehr gut gemacht ist und die ich als Informationsquelle zu meinem Wohnort sehr schätze. Und vergangenen Sonntag stand »Totengräbers Tagebuch« im Zentrum der Seite drei – an diesem Buch habe ich ja tatkräftig mitgewirkt, weshalb ich ganz besonders stolz auf diese Veröffentlichung war.
Mittlerweile kann man die betreffende Seite auch kostenfrei und online nachlesen, was ich gut finde. Wolfgang Weber, der Autor des Artikels, dem ich dafür sicher noch einen Wein ausgeben muss, hat mir aber zudem erlaubt, den betreffenden Beitrag in meinem Blog zu veröffentlichen (und darüber hinaus). Hier ist er nun zu finden.
Der Artikel ist meiner Ansicht nach sehr gut geschrieben, gibt in ausgesprochen gelungener Weise wieder, um was es in dem Buch gibt, und lässt sowohl Volker als auch mich schön zu Wort kommen. Hoffen wir, dass es dem Verkauf des Werkes nicht schadet, sondern nutzt ...
Mit »Der Sonntag« veröffentlichen die »BNN«, so die Kurzform dieser Tageszeitung, eine wöchentliche Gratiszeitung, die journalistisch sehr gut gemacht ist und die ich als Informationsquelle zu meinem Wohnort sehr schätze. Und vergangenen Sonntag stand »Totengräbers Tagebuch« im Zentrum der Seite drei – an diesem Buch habe ich ja tatkräftig mitgewirkt, weshalb ich ganz besonders stolz auf diese Veröffentlichung war.
Mittlerweile kann man die betreffende Seite auch kostenfrei und online nachlesen, was ich gut finde. Wolfgang Weber, der Autor des Artikels, dem ich dafür sicher noch einen Wein ausgeben muss, hat mir aber zudem erlaubt, den betreffenden Beitrag in meinem Blog zu veröffentlichen (und darüber hinaus). Hier ist er nun zu finden.
Der Artikel ist meiner Ansicht nach sehr gut geschrieben, gibt in ausgesprochen gelungener Weise wieder, um was es in dem Buch gibt, und lässt sowohl Volker als auch mich schön zu Wort kommen. Hoffen wir, dass es dem Verkauf des Werkes nicht schadet, sondern nutzt ...
13 September 2019
Mal wieder Triberg
Es gibt ein Bild von meiner Schwester und mir, das ich sehr gut im Gedächtnis habe: Wir stehen nebeneinander, ich vielleicht sechs, sie vielleicht vier Jahre alt, kleine Schwarzwaldkinder halt. Hinter uns sieht man einen Wasserfall, wir stehen auf Steinen und sehen uns an. Das Bild ist zugleich meine älteste Erinnerung an die Triberger Wasserfälle. Ob wir als Kinder oft dort waren, weiß ich nicht mehr; sie zählen aber zu meinen Kindheitserinnerungen.
Dieser Tage war ich wieder einmal in Triberg, mehr als vierzig Jahre danach. Und ich muss gestehen: Die Wasserfälle sind immer noch eindrucksvoll, und ich stand immer wieder da, ließ das Bild auf mich wirken, das brausende Wasser, die steilen Felsen, die Bäume und das Moos, die Eichhörnchen und Eichelhäher. Die Verantwortlichen vor Ort hatten viele Wege modernisiert, die Treppengeländer wirkten stabil, und man hatte für schöne Möglichkeiten gesorgt, sich hinzusetzen und das Naturschauspiel zu bewundern.
Wir waren immerhin unter der Woche vor Ort, das war gut so. Der Ansturm der Besucher hielt sich in Grenzen. Offenbar war ein Bus mit italienischen Touristen vor Ort, dazu kamen Inder, Amerikaner und Franzosen – natürlich ebenso viele Menschen aus Deutschland. Handys klickten, Kameras waren überall im Einsatz – bei manchen Leuten hatte ich das Gefühl, dass sie das Naturschauspiel nur durch die Kamera betrachteten. Das fand ich ein wenig traurig.
Ich genoss den Aufenthalt an den Wasserfällen sehr. Die Luft war gut, die Bewegung machte Spaß, und die Schwarzwald-Atmosphäre holte mich gewissermaßen in meine Kindheit zurück. Das war dann doch ein richtig schöner Ausflug!
Dieser Tage war ich wieder einmal in Triberg, mehr als vierzig Jahre danach. Und ich muss gestehen: Die Wasserfälle sind immer noch eindrucksvoll, und ich stand immer wieder da, ließ das Bild auf mich wirken, das brausende Wasser, die steilen Felsen, die Bäume und das Moos, die Eichhörnchen und Eichelhäher. Die Verantwortlichen vor Ort hatten viele Wege modernisiert, die Treppengeländer wirkten stabil, und man hatte für schöne Möglichkeiten gesorgt, sich hinzusetzen und das Naturschauspiel zu bewundern.
Wir waren immerhin unter der Woche vor Ort, das war gut so. Der Ansturm der Besucher hielt sich in Grenzen. Offenbar war ein Bus mit italienischen Touristen vor Ort, dazu kamen Inder, Amerikaner und Franzosen – natürlich ebenso viele Menschen aus Deutschland. Handys klickten, Kameras waren überall im Einsatz – bei manchen Leuten hatte ich das Gefühl, dass sie das Naturschauspiel nur durch die Kamera betrachteten. Das fand ich ein wenig traurig.
Ich genoss den Aufenthalt an den Wasserfällen sehr. Die Luft war gut, die Bewegung machte Spaß, und die Schwarzwald-Atmosphäre holte mich gewissermaßen in meine Kindheit zurück. Das war dann doch ein richtig schöner Ausflug!
12 September 2019
Erinnerungen an Walter A.
Ich hatte lange nicht mehr an Hans-Walter Arweiler gedacht. Erst auf einen Facebook-Hinweis hin, den Frank G. Gerigk gegeben hatte, wurde ich wieder auf ihn aufmerksam und bekam so mit, dass er bereits 2009 gestorben war. Das schockierte mich dann doch: In den 80er-Jahren hatten wir vergleichsweise intensive Briefkontakte unterhalten – und dann bekam ich seinen Tod einfach nicht mit.
Seit ich die Todesanzeige in der Saarbrücker Zeitung gelesen hatte, kamen mir zahlreiche Begegnungen in Erinnerung; seither ringe ich mit mir, ob ich einen nachträglichen Nachruf schreiben soll. Das erscheint mir dann auch nicht angemessen. Dinge ändern sich, Menschen ändern sich, die Beziehungen zwischen ihnen sowieso.
Ich lernte Walter – das »Hans« hatte ich nie auf dem Schirm – in den frühen 80er-Jahren kenne. Er war Science-Fiction-Fan und saß im Gefängnis. Wir schrieben uns seitenlange Briefe, in denen er auch über seine Erfahrungen im Gefängnis und davor als Verbrecher – daraus machte er keinen Hehl – erzählte. Er wollte sich aus dem Gefängnis heraus eine neue bürgerliche Existenz aufbauen und setzte viel Energie in ein geplantes Science-Fiction-Magazin.
Das Magazin sollte »Space Travel« heißen. Walter schrieb Briefe, er sammelte Kontakte, er baute eine Redaktion auf. Als ich im Saarland war, besuchte ich ihn einmal im Gefängnis, was ich damals sehr einschüchternd fand. Aus seinem eigenen Magazin wurde leider nie das, was er sich erhoffte.
Dafür stieg er bei »meinem« SAGITTARIUS ein, als das Fanzine immer größer und »magaziniger« wurde. Nachdem er aus dem Gefängnis gekommen war, stürzte er sich mit großer Energie auf SAGITTARIUS, er nahm an Redaktionsbesprechungen teil und besuchte mich in Dietersweiler. Zeitweise verstanden wir uns sehr gut – aber dann traten unsere unterschiedlichen Ansichten deutlicher zum Vorschein. Als ich 1988 beschloss, das Heft einzustellen, empfand er das offenbar als persönliche Kränkung.
In der Ferne ging es mit uns stark auseinander. Wir waren vorher keine Freunde gewesen, wir wurden aber auch keine Feinde. Wir verhielten uns, wenn wir uns trafen, eher distanziert. Nach 1990 verlor ich ihn komplett aus den Augen. Offenbar gründete er eine Familie; ich hoffe, dass er ein glückliches und schönes Leben führte.
Für mich ist tatsächlich unbegreiflich, wie sehr ich einen Kontakt, den ich jahrelang als positiv und bereichernd empfunden hatte, auf einmal hatte verschwinden lassen können. Ich hatte Walter buchstäblich vergessen; das finde ich noch heute hart.
Seit ich die Todesanzeige in der Saarbrücker Zeitung gelesen hatte, kamen mir zahlreiche Begegnungen in Erinnerung; seither ringe ich mit mir, ob ich einen nachträglichen Nachruf schreiben soll. Das erscheint mir dann auch nicht angemessen. Dinge ändern sich, Menschen ändern sich, die Beziehungen zwischen ihnen sowieso.
Ich lernte Walter – das »Hans« hatte ich nie auf dem Schirm – in den frühen 80er-Jahren kenne. Er war Science-Fiction-Fan und saß im Gefängnis. Wir schrieben uns seitenlange Briefe, in denen er auch über seine Erfahrungen im Gefängnis und davor als Verbrecher – daraus machte er keinen Hehl – erzählte. Er wollte sich aus dem Gefängnis heraus eine neue bürgerliche Existenz aufbauen und setzte viel Energie in ein geplantes Science-Fiction-Magazin.
Das Magazin sollte »Space Travel« heißen. Walter schrieb Briefe, er sammelte Kontakte, er baute eine Redaktion auf. Als ich im Saarland war, besuchte ich ihn einmal im Gefängnis, was ich damals sehr einschüchternd fand. Aus seinem eigenen Magazin wurde leider nie das, was er sich erhoffte.
Dafür stieg er bei »meinem« SAGITTARIUS ein, als das Fanzine immer größer und »magaziniger« wurde. Nachdem er aus dem Gefängnis gekommen war, stürzte er sich mit großer Energie auf SAGITTARIUS, er nahm an Redaktionsbesprechungen teil und besuchte mich in Dietersweiler. Zeitweise verstanden wir uns sehr gut – aber dann traten unsere unterschiedlichen Ansichten deutlicher zum Vorschein. Als ich 1988 beschloss, das Heft einzustellen, empfand er das offenbar als persönliche Kränkung.
In der Ferne ging es mit uns stark auseinander. Wir waren vorher keine Freunde gewesen, wir wurden aber auch keine Feinde. Wir verhielten uns, wenn wir uns trafen, eher distanziert. Nach 1990 verlor ich ihn komplett aus den Augen. Offenbar gründete er eine Familie; ich hoffe, dass er ein glückliches und schönes Leben führte.
Für mich ist tatsächlich unbegreiflich, wie sehr ich einen Kontakt, den ich jahrelang als positiv und bereichernd empfunden hatte, auf einmal hatte verschwinden lassen können. Ich hatte Walter buchstäblich vergessen; das finde ich noch heute hart.
11 September 2019
Die Experimenta lohnt sich
Schon seit Jahren wollte ich die »Experimenta« in Heilbronn besuchen. Mich interessiert dieses sogenannte Science Center, und ich konnte mir das Ganze nicht so richtig vorstellen. Weil es sich dieser Tage anbot, fuhren wir nach Heilbronn – was von Karlsruhe aus gut zu erreichen ist, sogar mit der Straßenbahn – und begaben uns zum Eingang.
Eine freundliche Frau erklärte uns die Örtlichkeiten. »Der vierte Stock ist für Sie wohl kaum interessant«, meinte sie, »der ist vor allem für Kinder von vier bis zehn Jahren gedacht.«
Sie irrte sich grundsätzlich: Der vierte Stock war der, der mir am meisten Freunde machte. Dutzende von Kindern tummelten sich dort, experimentierten mit Luft und Strom, mit Wasser und der Schwerkraft; es herrschte viel Lärm und Durcheinander, Jungen und Mädchen waren gleichermaßen an den technischen Geräten oder Mikroskopen zugange.
Auch die anderen Stockwerke fand ich spannend. Überall gab es Dinge zu entdecken, wissenschaftliche Experimente zu wagen oder einfach nur interessante Schautafeln anzuschauen. Ich hätte mich locker einen ganzen Tag in der »Experimenta« aufhalten können und war sehr von der Anlage angetan.
Wer Kinder oder Jugendliche für Wissenschaft und Forschung begeistern will, ist in Heilbronn sicher richtig. Und wer selbst Lust hat, augenzwinkernd einige neue Erkenntnisse zu sammeln, dem schadet ein Besuch in der »Experimenta« sicher nicht.
Eine freundliche Frau erklärte uns die Örtlichkeiten. »Der vierte Stock ist für Sie wohl kaum interessant«, meinte sie, »der ist vor allem für Kinder von vier bis zehn Jahren gedacht.«
Sie irrte sich grundsätzlich: Der vierte Stock war der, der mir am meisten Freunde machte. Dutzende von Kindern tummelten sich dort, experimentierten mit Luft und Strom, mit Wasser und der Schwerkraft; es herrschte viel Lärm und Durcheinander, Jungen und Mädchen waren gleichermaßen an den technischen Geräten oder Mikroskopen zugange.
Auch die anderen Stockwerke fand ich spannend. Überall gab es Dinge zu entdecken, wissenschaftliche Experimente zu wagen oder einfach nur interessante Schautafeln anzuschauen. Ich hätte mich locker einen ganzen Tag in der »Experimenta« aufhalten können und war sehr von der Anlage angetan.
Wer Kinder oder Jugendliche für Wissenschaft und Forschung begeistern will, ist in Heilbronn sicher richtig. Und wer selbst Lust hat, augenzwinkernd einige neue Erkenntnisse zu sammeln, dem schadet ein Besuch in der »Experimenta« sicher nicht.
10 September 2019
Hexen, Folter, Zeitmagie
Eigentlich ist es ein klassisches Gruselheft-Szenario: In einem Dorf in England haben sich Hexen versammelt, um ein Dorf anzugreifen. In diesem Dorf wütete vor Jahrhunderten der sogenannte Hexenwürger, der viele unschuldige Frauen folterte und anschließend im Moor versenkte.
Diese alte Geschichte kommt in neuer Zeit zum Vorschein. Nur John Sinclair kann die paar Menschen im Dorf von einem fürchterlichen Ende bewahren ...
Das ist im Prinzip der Hintergrund für »Wikkas Rache«, das Hörspiel mit der Nummer 102 aus der Reihe der »John Sinclair«-Hörspiele. Der zugrunde liegende Roman wurde bereits 1983 als Heft veröffentlicht – die moderne Aufmachung als Hörspiel ist sehr gut gemacht.
Allerdings sind mir die modernen Aspekte zu realitätsnah; das wirkt mir zu sadistisch und brutal. Das Foltern und Quälen einer jungen Frau, die für Scotland Yard tätig ist und John Sinclair kennt, zieht sich durch das halbe Hörspiel; ihr Schreien und Wimmern sind nur schwer auszuhalten. In solchen Fällen frage ich mich schon, ob das in der Ausführlichkeit wirklich nötig ist und ob »der Markt« so etwas tatsächlich verlangt.
Dabei ist die Geschichte bei aller Trivialität sogar spannend. Mit der sogenannten Zeitmagie, deren Hintergrund natürlich nicht erklärt wird, können die Hexen und auch das weibliche Opfer zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechseln; es gibt Moorleichen und Zaubersprüche – akustisch wird einiges geboten.
Na ja, die Brutalität muss ich wohl akzeptieren; vielleicht bin ich zu weicheierig geworden ...
Diese alte Geschichte kommt in neuer Zeit zum Vorschein. Nur John Sinclair kann die paar Menschen im Dorf von einem fürchterlichen Ende bewahren ...
Das ist im Prinzip der Hintergrund für »Wikkas Rache«, das Hörspiel mit der Nummer 102 aus der Reihe der »John Sinclair«-Hörspiele. Der zugrunde liegende Roman wurde bereits 1983 als Heft veröffentlicht – die moderne Aufmachung als Hörspiel ist sehr gut gemacht.
Allerdings sind mir die modernen Aspekte zu realitätsnah; das wirkt mir zu sadistisch und brutal. Das Foltern und Quälen einer jungen Frau, die für Scotland Yard tätig ist und John Sinclair kennt, zieht sich durch das halbe Hörspiel; ihr Schreien und Wimmern sind nur schwer auszuhalten. In solchen Fällen frage ich mich schon, ob das in der Ausführlichkeit wirklich nötig ist und ob »der Markt« so etwas tatsächlich verlangt.
Dabei ist die Geschichte bei aller Trivialität sogar spannend. Mit der sogenannten Zeitmagie, deren Hintergrund natürlich nicht erklärt wird, können die Hexen und auch das weibliche Opfer zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wechseln; es gibt Moorleichen und Zaubersprüche – akustisch wird einiges geboten.
Na ja, die Brutalität muss ich wohl akzeptieren; vielleicht bin ich zu weicheierig geworden ...
Ein Monkeeman mit viel Irland
Die Band Monkeeman gibt es seit schon seit Beginn der Nuller-Jahre. Mit wechselnden Musikern hat der aus Wilhelmshaven stammende Ralf Lübke diverse Tonträger aufgenommen – ich habe zuletzt die Platte mit dem schönen Titel »Lo-Fi Against Low Lifes« angehört. Diese enthält zwölf gelungene Stücke mit viel Gitarren-Pop und ganz winzigen Punkrock-Spuren, die allesamt gut ins Ohr gehen und eine große musikalische Bandbreite abdecken.
Was ich spannend dabei finde: Drei der Musiker stammen aus Irland – es handelt sich also um eine Band, die über Ländergrenzen hinausreicht. Das macht die Musik letztlich auch. Man schöpft aus dem reichen Feld des Gitarren-Pop, lässt es gelegentlich ein wenig krachen, setzt aber ansonsten auf gelungene Melodien.
Da kann auch mal ein funkiger Bläsersatz schräg ins Stück pusten, meist tragen die klare Stimme des Sängers und die angenehmen Gitarren die Stücke. Firlefanz gibt es hier keinen, überproduziert ist nichts, bewusst »oldschool« bleibt man aber auch nicht. Das ist alles sehr gelungen, lässt sich schön anhören und passt meist zu den ruhigeren Momenten im Leben.
Ich kannte den Monkeeman vorher tatsächlich nur vom Namen her, hatte bislang keine Platten von ihm und seiner Band gehört. Wahrscheinlich sollte ich das ändern ...
Was ich spannend dabei finde: Drei der Musiker stammen aus Irland – es handelt sich also um eine Band, die über Ländergrenzen hinausreicht. Das macht die Musik letztlich auch. Man schöpft aus dem reichen Feld des Gitarren-Pop, lässt es gelegentlich ein wenig krachen, setzt aber ansonsten auf gelungene Melodien.
Da kann auch mal ein funkiger Bläsersatz schräg ins Stück pusten, meist tragen die klare Stimme des Sängers und die angenehmen Gitarren die Stücke. Firlefanz gibt es hier keinen, überproduziert ist nichts, bewusst »oldschool« bleibt man aber auch nicht. Das ist alles sehr gelungen, lässt sich schön anhören und passt meist zu den ruhigeren Momenten im Leben.
Ich kannte den Monkeeman vorher tatsächlich nur vom Namen her, hatte bislang keine Platten von ihm und seiner Band gehört. Wahrscheinlich sollte ich das ändern ...
09 September 2019
Der Deutsche SF-Preis wird vergeben
Ich gestehe, dass ich von vielen Buch- und Literaturpreisen nicht viel halte. Häufig habe ich das Gefühl, dass bei den Preisträgern gerne die Leute ausgesucht werden, die zu einer »In-Group« gehören. Die Science Fiction und Fantasy bieten da keinen relevanten Unterschied. Beim Deutschen Science-Fiction-Preis (DSFP) habe ich allerdings das Gefühl, dass die Jury ihre Arbeit sehr ernsthaft ausübt.
Für den DSFP 2018 wurden jetzt die Preisträger bekannt gegeben. Relevant für den Preis, so die Jury, sind »alle im Original in deutscher Sprache im Jahr 2017 erstmals in gedruckter Form erschienenen Texte des Literaturgenres Science-Fiction«. Ich bin sicher, dass ich hier an der einen oder anderen Stelle meinen Einwand erheben würde, wenn ich unbedingt wollte, möchte aber diesmal nicht meckern. Der Preis, der zudem mit 1000 Euro je Kategorie dotiert ist, wird von mir als relevant empfunden.
Wobei ich mich zur Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte« kaum äußern kann. Hier lese ich selbst zu wenig, um ernsthaft mitreden zu können. Gewonnen hat die Geschichte »Confinement« von Thorsten Küper, erschienen in »Nova 26« – bei diesem Magazin lief mein Abonnement schon vor Jahren aus, weil ich mit der Lektüre nicht hinterherkam.
Der Autor ist mir bekannt, seine Texte sind meist ideenreich und gut geschrieben. Ich gehe also davon aus, dass die Jury den Preis nach klarer Diskussion vergeben hat.
Beim Preis für den besten Roman kann ich mitreden. Es gewann »Hologrammatica« von Tom Hillenbrand, den ich selbst gelesen hatte und sehr schätzte. Auf dem zweiten Platz landete »NSA« von Andreas Eschbach, bei dem ich sicher war, dass man ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Jury auszutragen hatte.
Interessant finde ich, dass der dritte Platz von einem untypischen Roman eingenommen wird. »Die Hochhausspringerin« von Julia von Loucadou war mir bislang völlig unbekannt.
Insgesamt lohnt es sich, die Liste der Preisträger_innen anzusehen. Sie ist interessant genug für eine längere Betrachtung und macht mich auf den einen oder anderen Titel neugierig. Den Preisträgern möchte ich an dieser Stelle gratulieren!
Für den DSFP 2018 wurden jetzt die Preisträger bekannt gegeben. Relevant für den Preis, so die Jury, sind »alle im Original in deutscher Sprache im Jahr 2017 erstmals in gedruckter Form erschienenen Texte des Literaturgenres Science-Fiction«. Ich bin sicher, dass ich hier an der einen oder anderen Stelle meinen Einwand erheben würde, wenn ich unbedingt wollte, möchte aber diesmal nicht meckern. Der Preis, der zudem mit 1000 Euro je Kategorie dotiert ist, wird von mir als relevant empfunden.
Wobei ich mich zur Kategorie »Beste deutschsprachige Kurzgeschichte« kaum äußern kann. Hier lese ich selbst zu wenig, um ernsthaft mitreden zu können. Gewonnen hat die Geschichte »Confinement« von Thorsten Küper, erschienen in »Nova 26« – bei diesem Magazin lief mein Abonnement schon vor Jahren aus, weil ich mit der Lektüre nicht hinterherkam.
Der Autor ist mir bekannt, seine Texte sind meist ideenreich und gut geschrieben. Ich gehe also davon aus, dass die Jury den Preis nach klarer Diskussion vergeben hat.
Beim Preis für den besten Roman kann ich mitreden. Es gewann »Hologrammatica« von Tom Hillenbrand, den ich selbst gelesen hatte und sehr schätzte. Auf dem zweiten Platz landete »NSA« von Andreas Eschbach, bei dem ich sicher war, dass man ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der Jury auszutragen hatte.
Interessant finde ich, dass der dritte Platz von einem untypischen Roman eingenommen wird. »Die Hochhausspringerin« von Julia von Loucadou war mir bislang völlig unbekannt.
Insgesamt lohnt es sich, die Liste der Preisträger_innen anzusehen. Sie ist interessant genug für eine längere Betrachtung und macht mich auf den einen oder anderen Titel neugierig. Den Preisträgern möchte ich an dieser Stelle gratulieren!
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