20 Oktober 2025

Ein Preis für das Lebenswerk

Da staunte ich schwer: Auf dem BuchmesseCon in Dreieich, den ich am Samstag, 18. Oktober 2025, besuchte, erhielt ich einen Preis. Es war der BuCon-Ehrenpreis für mein Lebenswerk; so zumindest wurde er benannt.

Die Laudatio hielt der Autor Bernd Robker, mit dem ich seit Jahren zusammenarbeite, und ich hatte echt Tränen der Rührung in den Augen. Danach stammelte ich einige Worte, weil ich mich sehr freute, und lobte die Veranstaltung, die ich zum wiederholten Mal mit großem Vergnügen besuchte.

Hinterher spöttelte ich ein wenig: Eigentlich bekommt man Preise für ein Lebenswerk doch erst, wenn man das Werk abgeschlossen hat, also langsam in Rente geht. Das aber habe ich noch nicht vor …

17 Oktober 2025

Tschüss, taz!

Der heutige Tag ist für mich ziemlich einschneidend: Zum letzten Mal erscheint die tägliche Ausgabe der »taz« noch in gedruckter Form. Sie wird digital weitergeführt, verabschiedet sich also vom Druck. Die Wochenend-Ausgabe mit erhöhtem Umfang bleibt als »wochen-taz« erhalten. Ob sich das Blatt dann noch »taz« nennen kann, was je letztlich die Abkürzung von »tagszeitung« ist, finde ich diskutabel.

Ich habe mein Abonnement fristgemäß gekündigt. Wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt – sogar unsere Telefone im Verlag laufen über den Computer –, möchte abends oder zum Frühstück nicht auch noch auf einen Monitor starren. Die »wochen-taz« habe ich weiter abonniert. Und ich werde mir wohl ab und zu die »Süddeutsche Zeitung« oder die »Frankfurter Rundschau« kaufen, wenn mir danach ist.

Die »taz«-Leute haben ihren Schritt gut begründet, und ich kann ihn gut verstehen. Für mich ist es trotzdem nicht sinnvoll, so leid es mir tut. Ich kann das »taz zahl ich«-Modell ergreifen und einzelne Artikel digital lesen und gelegentlich bezahlen. Aber ich glaube nicht, dass ich das oft machen werde – und ich werde vor allem randständige Themen wie Kolumnen, die ich sonst immer wieder gern gelesen habe, sicher nicht im Netz anklicken.

Damit geht eine Tradition für mich zu Ende. Ich las meine erste »taz« in den späten 70er-Jahren, weil sie bei uns im Jugendzentrum auslag. Als Dorfjugendlicher war die »taz« für mich ein Fenster zur Welt, über das ich von Demos und politischen Zusammenhängen erfuhr, die mir sonst verborgen geblieben wären. (Ab 1981 fand ich zeitweise Sachen wie die »Graswurzelrevolution« toller, aber das ist ein anderes Thema.)

In den 90er-Jahren abonnierte ich die Zeitung; ich habe sie bestimmt seit gut dreißig Jahren oder mehr im Abonnement. Ich gewöhnte mich an den speziellen Stil mancher Mitarbeitenden, mochte die eine mal mehr, den anderen mal weniger, las aber immer wieder Texte, die mich sonst nicht interessieren würden – weil sie auf einer Seite waren, die sich mit anderen Themen beschäftigte.

Die gedruckte »taz« wird mir echt fehlen. Ich finde den Verlust sehr traurig. Der Zeitung und den dort beschäftigten Menschen drücke ich die Daumen, dass die Transformation klappt. Wir lesen uns!

15 Oktober 2025

Diverse Blicke in eine recht nahe Zukunft

Ein 17 Jahre alter Junge hat Krebs, und weil er im Bett liegen muss, kocht in ihm andauernd schlechte Laune. Da kommt ihm ein Angebot gerade recht, auf dem Mars den größten Berg zu besteigen. Das verändert seine Sicht auf die Welt …

So schildert es die Science-Fiction-Geschichte »Der letzte Wunsch«, einer der Texte in der Anthologie »Klima-Zukünfte 2050 – wie werden wir leben«. Verfasst wurde sie von Lea Schnichels, einem 15 Jahre alten Mädchen.

Ihr Text bietet einen interessanten Gegensatz zu der Erzählung »QAJAQ« von Burkhard Wetekam. Dieser wiederum hat als Autor schon mehrere Romane veröffentlicht; seine Erzählung in der vorliegenden Anthologie weist nur einen sehr geringen Science-Fiction-Anteil auf, erzählt von einer Flut und ihren Auswirkungen auf einzelne Menschen und überzeugt vor allem durch die starken Charaktere.

Die Bandbreite in dieser aktuellen Anthologie ist enorm. Kein Wunder – sie entstand durch einen Literatur-Wettbewerb, an dem mehr als 350 Personen mitgewirkt hatten. Eine Jury wählte insgesamt zwölf Texte aus, die nun in einer schön gestalteten Anthologie im Hirnkost-Verlag präsentiert werden. Was mir dabei gut gefiel: Trotz des Themas, das zu kritischen Texten geradezu einlud, versinken die Geschichten nicht allesamt im Pessimismus.

Eine der besten Geschichten des Buches trägt den Titel »Living Nightlights« und wurde von Lisa-Viktoria Niederberger geschrieben. Die Autorin erzählt von einer Zukunft am Ende des 21. Jahrhunderts, in der eine alte Frau einen Brief schreibt und sich mit den Kindern vergleicht. Diese wachsen in einer neuen Welt auf, in der es nachts keine künstliche Beleuchtung mehr gibt – und dennoch kommen ihr die Kinder glücklich vor. Die Geschichte ist sprachlich reduziert, und sie baut auf wenigen Seiten eine faszinierende Welt auf – sehr gelungen!

In Jürgen de Bassmanns Story »In der Heat-Shift« wird die Arbeit in der nahen Zukunft thematisiert: Ein Baum soll gefällt werden. Der Erzähler trägt einen schweren Hitzeanzug und plagt sich mit Gedanken an die Vergangenheit – der Autor verbindet dabei eine starke Innensicht auf seine Hauptfigur mit kurzen Darstellungen der eigentlich düsteren Zukunft.

Der interessanteste Text der Anthologie stammt von einer 16 Jahre alten Schülerin. Marlene Stahl erzählt in »Die verlorene Welt« von Überlebenden der Klimakatastrophe, die nach einer neuen Zukunft für die Menschheit suchen. Der Texte ist das Debüt der jungen Autorin, und er hat einen phantastischen Zug – ich fand das unterm Strich sehr beeindruckend.

Die Geschichten werden durch ein Vor- und ein Nachwort umrahmt; der amerikanische Science-Fiction-Autor Kim Stanley Robinson äußert sich ebenfalls zum Thema. Entstanden ist so eine kompakte Anthologie, die auf 242 Seiten einen interessanten Blick auf das mögliche Jahr 2050 und vor allem auf neue Autorinnen und Autoren gibt.

Erschienen ist »Klima-Zukünfte 2050 – wie werden wir leben« im Hirnkost-Verlag. Das schöne Hardcover kostet in gedruckter Form 25,00 Euro und kann mithilfe der ISBN 978-3-98857-132-8 überall im Buchhandel bestellt werden. Versender wie der PERRY RHODAN-OnlineShop liefern das Buch ebenfalls.

(Diese Rezension veröffentlichte ich im August auf der Internet-Seite der PERRY RHODAN-Redaktion. Ich teile sie dann gern und bewusst und vor allem verspätet an dieser Stelle hier ...)

14 Oktober 2025

Browser History ist wieder da!

Im Juli klagte ich öffentlich darüber, dass ein Podcast, den ich sehr schätzte, auf einmal nicht mehr zu hören war. »Browser History« war Geschichte, und das fand ich sehr traurig. Die Gründe für die Einstellung des Podcasts sind mir nicht bekannt; ich könnte mir vorstellen, dass er sehr aufwendig zu produzieren war: Es musste schließlich viel recherchiert werden, und er bot auch nicht »einfach nur Gelaber«, sondern es gab immer wieder akustische Zitate, die ja jemand vorbereiten musste.

Seit einiger Zeit ist der Podcast wieder da. Aktuell kann man sich zwei neue Folgen anhören. Die zwei Leute, die den Podcast moderieren, machen auf eigene Faust weiter – also ohne eine Firma, die sie letztlich finanziert und unterstützt. Da kann man nur hoffen, dass sich das wirtschaftlich rechnet.

Wer den Podcast nicht kennt und meine Begeisterung dafür nicht nachvollziehen kann: »Browser History« erzählt die Geschichte des Internets in Form von Geschichten. Das heißt, es kann durchaus um einen Messenger-Dienst der späten 90er-Jahre gehen oder einen aktuellen Trend (»The Dress«), von dem ich dann garantiert noch nie gehört habe.

Manchmal werden Phänomene aufbereitet, die ich am Rand mitbekommen habe, ohne wirklich zu wissen, worum es da geht. Ein schönes Beispiel ist der Drachenlord (wer nicht weiß, wer oder was das ist, hat nicht viel verpasst – zeitweise war das echt ein wichtiges Internet-Thema), ein anderes der DogeCoin.

Das ist sowohl unterhaltsam als auch informativ. Nicht jede Folge war ein Knaller, auch nicht jede künftige Folge wird mich begeistern. Aber mich freut, dass der Podcast wieder da ist! (Wer ihn suchen mag: »Browser History« gibt’s überall da, wo man Podcasts hören kann.)

13 Oktober 2025

Wie viele Erden braucht der Mensch?

Ich hatte von Gloria Friedmann noch nicht gehört, kenne mich aber mit moderner Kunst so gut wie gar nicht aus und weiß vor allem nichts über moderne Bildhauerei. Aber die Ausstellung, die in der HAB Galerie in Nantes gezeigt wurde, klang sehr interessant – also spazierten wir dort hin. Wir schauten uns ohnehin nicht nur einmal auf der faszinierenden Insel der Maschinisten um ...

Überall in Nantes findet man Kunst, ein grünes Band verbindet die Kunstwerke und Ausstellungen, so dass man sich nicht verirren kann. Die HAB-Galerie liegt unweit der Gegend, in der es die eigentliche Halle der Maschinisten gibt und wo der mechanische Elefant herumläuft. Eine Ansammlung von Lagerschuppen wurde dort in Restaurants und Ausstellungsflächen verwandelt.

Die Ausstellung von Werken der Künstlerin Gloria Friedmann fragte »Combien de terres faut-il à l'homme?«, also »wie viele Erden braucht der Mensch?« – in der französischen Sprache ist das mit der »Erde« wie im Deutschen; gemeint ist sowohl der Planet, auf dem wir leben, als auch die Erde, die wir zu Überleben nutzen, als Ackerfläche beispielsweise.

Die Kunstwerke spielten allesamt mit diesem Wortspiel. Die Erde wurde durch riesige Kugeln versinnbildlicht; Kunstwerke bestanden aus Laub und Erde. Meine Mutter hätte gesagt: »De isch ja älles Dreck.« Und damit hätte sie nicht unrecht gehabt.

Ich fand die Vielzahl der Darstellung spannend – und nicht überfrachtet. Nach gut einer Stunde hatten wir alles zu Genüge angesehen und gingen wieder hinaus ins Freie – es gab noch genügend anderes zu sehen.

10 Oktober 2025

Die Digedags auf dem Titel

Wenn ich eine neue Ausgabe des Comic-Magazins »Alfonz« erhalte, lese ich es nicht gleich, sondern blättere es erst einmal interessiert durch. Die eigentliche Lektüre kommt oft Wochen und Monate später; meist beschränke ich mich auf einzelne Artikel oder lese die Rezensionen – das Heft ist immer so umfangreich, dass einfach nicht alles zu schaffen ist. Die Ausgabe 53, die bereits im Sommer erschienen ist, bildet eine Ausnahme: Ich las sie fast komplett – aber das dauerte dann doch seine Zeit.

Klar, das Magazin ist umfangreich: 100 farbige Seiten im A4-Format, das dauert halt eine Weile. Dabei lohnt es sich immer. Man kann es durchblättern, man kann einen Text lesen und einen anderen nur überblättern – oder man liest einfach alles.

Ich fand den Artikel über die den Zeichner Hannes Hegen besonders interessant. »Mosaik« lese ich immer noch, seine »Digedags« kenne ich allerdings nur vom Hörensagen. Er war einer der wichtigsten Comic-Künstler im deutschen Sprachraum, vor allem für die Leser in der DDR war er extrem wichtig.

Die vielen anderen Artikel fand ich ebenfalls lesenswert. Dabei schreckt »Alfonz« vor keinem Thema zurück. Superhelden-Comics werden ebenso vorgestellt wie neue Adaptionen der Lovecraft-Horror-Geschichten oder der Zeichner Ralf König. Ergänzt wird das alles durch unzählige Rezensionen, die einem einen sehr guten Einblick in das aktuelle Comic-Geschehen geben.

Wie immer ein lohnens- und lesenswertes Heft! (Und die neue Ausgabe kam diese Woche ins Haus … Wann ich die lese, weiß ich allerdings noch nicht.)

09 Oktober 2025

Als NoMeansNo kaum jemand kannte

Aus der Serie »Ein Bild und seine Geschichte«


Ich weiß nicht mehr, wer die Information anbrachte: In Waiblingen sollte Destination Zero spielen, eine Band aus Hamburg. Wir kannten sie nicht, aber wir erfuhren, dass bei ihnen jemand von Slime mitspielen sollte. Das fanden wir interessant – also fuhren wir von Freudenstadt im Schwarzwald nach Waiblingen; die Strecke legte ich damals oft genug zurück.

Um es kurz zu machen: Destination Zero waren ganz okay, sie spielten als erste Band. Dann trat eine kanadische Gruppe auf die Bühne, von der wir nicht einmal wussten, dass sie aus Kanada war, die sich NoMeansNo nannte. Und als die loslegten, blieb uns der Mund vor Staunen offen.

Das war 1989, und ich dachte, ich hätte schon echt Ahnung von Punkrock. Was NoMeansNo boten, war aber anders als alles andere, was ich zuvor gehört hatte, und es war vor allem live großartig. Die Musiker standen keine Sekunde lang auf der Bühne still, und im Saal herrschte nach kurzer Zeit auch ordentlich Bewegung.

Mein Foto von diesem Konzert ist schlecht. Ich versuchte damals, immer ohne Blitz zu fotografieren, weil geblitzte Bilder immer so künstlich aussahen. Weil die Band aber so zappelig war, sehen die Bilder so verwischt aus. Aber das ist dann auch schon wieder interessant, finde ich …

08 Oktober 2025

Ein »Montalbano«, der keiner war

Ich mag die Reihe der »Montalbano«-Krimis, die der italienische Schriftsteller Andrea Camilleri verfasste. Der Autor ist bereits vor einigen Jahren verstorben, aber nach wie vor erscheinen neue Romane von ihm in deutscher Sprache – Bastei-Lübbe hinkt der Veröffentlichung einfach einige Jahre hinterher. Dass dabei auch Romane herauskommen, die nicht so gelungen sind, belegt »Die Mission des Kochs«, der 2024 in den Handel kam.

Es ist kein typischer Roman um den häufig griesgrämigen Ermittler aus Sizilien, wie der Autor in seinem Nachwort erläutert. Der Roman basiert auf einem Konzept, das Camilleri für einen Kinofilm geschrieben hatte. Weil dieser nie verwirklicht wurde, machte er daraus eben einen »Montalbano«-Roman – der ist natürlich unterhaltsam und lässt sich leicht lesen, strotzt aber in einem Maß von Übertreibungen, dass einem die Lektüre schon ein bisschen schwer werden kann.

In der wilden Räuberpistole gibt es allerlei Verwicklungen und Ränkespiele. Montalbano wird in den Zwangsurlaub versetzt, sein Kommissariat offiziell aufgelöst, dann wird er ebenfalls offiziell entlassen. Das alles dient nur dazu, um auf die Spur eines Schiffes zu kommen, auf dem sich internationale Bosse treffen.

Das FBI spielt eine wesentliche Rolle; attraktive Frauen und Drogenhändler sind mit von der Partie ... am Ende hätte eigentlich nur noch ein Raumschiff gefehlt, das die Geschichte »abgerundet« hätte.

Wie eingangs erwähnt: Unterhaltsam ist die Geschichte dennoch; die Figuren aus den anderen »Montalbano«-Romanen spielen schließlich wichtige Rollen, und der dauernde Streit mit Vorgesetzten oder Journalisten gehört einfach dazu. Innerhalb der gesamten Reihe handelt es sich bei »Die Mission des Kochs« aber ganz eindeutig um ein Werk, das schwach ausfällt und das man nur als Fan lesen sollte. Leider ...

Der Harry und ich

Die Frage verwunderte mich, als sie mir in einem Telefonat mit einem Freund gestellt wurde. »Was hast du denn für ein Verhältnis zu Harry Potter?«

»Welches Verhältnis sollte ich denn zu ihm haben?«, gab ich zurück. »Ich las die ersten zwei Bände und fand sie super, auch den dritten und vierten Band las ich sehr gern, aber der fünfte Band liegt seit Jahrzehnten ungelesen daheim herum. Die Filme mochte ich alle sehr. Aber was …«

»Das meine ich nicht. Dein negatives Verhältnis zu dem guten Zauberlehrling …«

»Ich habe keine Ahnung, was du meinst.«

»Du gehörst zu den Leuten, die ›Harry Potter‹ abgelehnt haben.«

»Was? So ein Unsinn! Wer behauptet denn so was?«

»Doch, doch. Das steht im Internet. Und du kannst davon ausgehen, dass es Leute gibt, die das glauben. Viele Leute.«

»So blöd kann niemand sein!«

»Doch, doch. Ich zitiere ..« Er wechselte die Stimmlage, als sei er eine andere Person. »Das erinnert mich daran, dass eine damals unbekannte englische Autorin bei KNF Ende der 90er Jahre angefragt hatte, ob er nicht für VPM als ganzes Interesse an einer kleinen Buchreihe über einen Zauberschüler hatte. KNF hat dankend abgelehnt. --- Es geht um Harry Potter.‹ Das steht so wortwörtlich im Internet, in so einem Forum.«

»So ein Unfug! An der Geschichte ist nichts dran, da kann auch nichts dran sein. Wenn mir damals Manuskripte angeboten wurden, leitete ich sie immer an den Buchverlag weiter, oder ich schrieb den Leuten gleich, dass wir keinen Platz dafür hatten – schließlich hatten wir kein Programm für Science Fiction, Fantasy oder sonstige Literatur mehr. Und überhaupt hätte Rowling mich damals nie direkt angeschrieben – das ging ja alles über die Agenturen.«

»Das sagst du jetzt, aber es steht nun mal anders im Internt.«

»Das wird niemand glauben. Jeder, der kurz mal nachdenkt, wird erkennen, welcher Blödsinn diese Asssage ist.«

Er lachte schallend. »Manchmal bist du ganz schön naiv! Du weißt doch, wie das Internet tickt. Gerüchte bleiben erhalten, und angeblich vergisst das Internet auch nichts. Diese Information steht derzeit in diesem Forum, und man wird sie zitieren und weiterverbreiten. In zehn Jahren wird sie als festgefügt Tatsache in der Wikipedia stehen, verlass dich drauf.«

»Du spinnst doch. Wer sollte ein Interesse daran haben, so einen Quatsch aufzublasen?«

Er seufzte. »Ich wiederhole mich: naiv …«

»Und nun? Was soll ich machen?«

»Keine Ahnung. Betrachte es als Experiment. Ich meine: Was kann dir groß passieren?«

»Stimmt eigentlich.« Nun lachte ich auch. Harry Potter und ich … wer kam auf solche Ideen? Kopfschüttelnd wechselte ich das Thema.

07 Oktober 2025

Großartige Kritzelbilder

Den Comic-Zeichner Haggi – in Wirklichkeit Hartmut Klotzbücher – habe ich nie persönlich kennengelernt, seine Werke lese ich aber seit Jahrzehnten. Von ihm stammen skurrile Comics wie der Piccolo »Ferdi«, die Comic-Verneigung vor Klassikern in »Die Lösung von Kringeln«, Hefte wie »Der tödliche Müllschlucker« oder Fanzines wie »Au Weia«. Am liebsten mochte ich aber immer die »Hartmut«-Geschichten.

Dass es davon auch Sammelbände gibt, wusste ich bis vor kurzem nicht. Ich kannte nur die Hefte. Ich besorgte mir die drei Sammelbände, und ich las den »Sammelbant 2«, der den schönen Titel »Di allerzweiten Abenteuer vom Hartmut« trägt und bei Gringo Comics erschienen ist. (Enthalten sind Geschichten, die vorher in einzelnen Heften veröffentlicht wurden.) Das ist kein Band, den man am Stück durchliest, aber einer, der mir viel Freude bereitet hat.

»Der Hartmut« ist ein kleiner Junge, der vom Zeichner in Form extrem schlichter Strichzeichnungen dargestellt wird. Das wirkt kindlich, ist aber echt klasse gemacht. Das gleiche gilt für die Sprache: Hartmut spricht in Kindersprache, und das wird dann auch so geschrieben. Es heißt also nicht »Hartmut erzählt«, sondern »der Hartmut ferzehlt«.

Aus der Sicht eines Kindes blickt Hartmut also auf die Welt. Das ist meist sehr komisch, auch wenn ernste Themen – Hartmut erklärt zwischendurch sogar mal den Krieg – in diesem witzigen Stil abgearbeitet werden.

Meist handelt es sich um einseitige Geschichten. Dieser Sammelband, pardon: Sammelbant, enthält allerdings auch längere Geschichten wie etwas Hartmuts Reise zu den Baiern – jede von diesen besteht aber letztlich aus Einseitern – oder generell im Urlaub.

Ich weiß, dass dieser Humor nicht jedermanns Geschmack sein kann. Ich kann mich über Hartmut sehr amüsieren und greife immer mal wieder zu einem solchen Sammelband. Die Verbindung aus Kritzelzeichnung und angeblichem Kinderwitz ist nämlich – für mich – originell und witzig zugleich!

06 Oktober 2025

Vorfreude auf den BuchmesseCon

Ich habe mir heute mal angesehen, was auf der Internet-Seite des BuchmesseCons schno alles über die geplante Veranstaltung in diesem Jahr zu lesen ist. Da Programm kann man sich anschauen, aber ich habe es bislang nur überflogen; mir ist ja im Voraus schon klar, dass ich nur sehr wenige Lesungen oder Präsentationen besuchen kann.

Der BuchmesseCon findet seit vielen Jahren in Dreieich statt, und eigentlich müsste er mittlerweile umgetauft werden. Längst ist es keine Veranstaltung mehr, die irgendwie parallel zur Buchmesse in Frankfurt verläuft. Es handelt sich dabei um eine eigenständige Veranstaltung, die sich an Leute aus der Science-Fiction- und Fantasy-Szene richtet, die sich für Literatur interessieren und denen die Messehallen in Frankfurt gar nicht mehr so viel geben.

In Dreieich präsentieren sich viele der kleineren Verlage im weiten Feld der Phantastik; wer mag, kann den Con als eine Messe der Phantastik-Verlage betrachten. Dazu kommen Autorinnen und Autoren, die als Selfpublisher ihre eigenen Stände haben, und einige Vereine; das alles summierte sich zu einem wunderbaren Durcheinander aus Büchern, die höchst unterschiedliche Genres in ebenso unterschiedlichen Niveaustufen bedienen.

Jedes Jahr nehme ich mir vor, in Dreieich mehr zu machen, als nur »meinen« Programmpunkt zu besuchen. Meist klappt es nicht. Ich werde auch 2025 viele Gespräche führen, die meisten hoffentlich positiv, und freue mich schon sehr darauf! 

02 Oktober 2025

Wenn Emos mal stressen wollen …

Auch in den 90er-Jahren konnte man in körperliche Auseinandersetzungen verwickelt werden, wenn man sich auf ein Punkrock- oder Hardcore-Konzert begab. Meist hielten sich die Streitereien untereinander in Grenzen – außer es waren zu viel Alkohol oder zu viele Drogen oder alles auf einmal im Spiel –, und meist erwiesen sich irgendwelche Glatzen oder sonstigen Schlägertypen als die Gegner.

Ich erinnere mich an die eine oder andere Stresserei, bei der meine Hände oder Füße mal in einem anderen Gesicht landeten. Deshalb fällt es mir leicht, mir entsprechende Geschichten auszudenken.

Die aktuelle Folge 57 von »Der gute Geist des Rock’n’Roll« ist hierfür ein gutes Beispiel. Veröffentlicht wurde dieser Teil meines Fortsetzungsromans in der Ausgabe 182 des OX-Fanzines, die mittlerweile bei allen Abonnenten sein sollte und die man auch im Zeitschriftenhandel kaufen kann.

Erzählt wird darin von einem Emocore-Konzert irgendwo in der Provinz, bei dem es Ärger mit örtlichen Schlägertypen gibt. Die können aber offensichtlich nur austeilen, wenn sie es mit Jugendlichen zu tun haben, und sind ernsthaft verwirrt, wenn plötzlich ein Pulk von Emo-Jugendlichen auf sie einprügelt oder eintritt.

Wieviel von der Szenerie, die ich da beschreibe, auch nur ansatzweise autobiografisch ist, kann sich jeder selbst ausdenken. Die geschilderten Szenen sind auf jeden Fall frei erfunden, könnten sich aber so – oder eben ähnlich – irgendwo in der badischen oder pfälzischen Provinz zugetragen haben …

01 Oktober 2025

Wenn ein Amerikaner in London ...

So langsam werde ich zum Fan des amerikanischen Krimi-Klassikers Ross Thomas. Der Autor wird seit einiger Zeit vom Alexander Verlag veröffentlicht, der sein Gesamtwerk in einer schicken Taschenbuchausgabe herausbringt. Und bisher war jeder Roman, den ich aus dieser Reihe las, richtig gut. Bei »Zu hoch gepokert« mag das zudem an der Übersetzung durch Gisbert Haefs liegen – aber sogar ein Übersetzer dieses Niveaus könnte aus einer schlechten Vorlage kein Meisterwerk machen.

Der Reihe nach: Philip St. Ives ist eine Figur, die Ross Thomas in mehreren Romanen auftauchen lässt. Streng genommen ist St. Ives kein Detektiv, sondern er versucht eben, wohlhabenden Leuten die Dinge zu beschaffen, die sie unbedingt benötigen oder die ihnen aus irgendwelchen Gründen fehlen.

Im aktuellen Fall soll er ein Schwert auftreiben, das angeblich Ludwig dem Heiligen gehört hat. Aus diesem Grund reist er nach London, wo er sich mit einem Informanten treffen soll, dann aber zusammengeschlagen wird und im Gewahrsam der Polizei wieder zu sich kommt. Und so stolpert St. Ives durch einen Fall, der immer komplizierter wird, in dem Diebe und Betrüger mitmischen und in dem die eine oder andere Person ums Leben kommt.

Ross Thomas hat einen Stil, der die üblichen lakonischen Formulierungen anderer klassischen Krimis aufweist. Seine Figuren sind oft Männer, die nüchtern und abgeklärt auf die Welt blicken. In diesem Roman ist dieser Blick zusätzlich ironisch eingefärbt: Philip St. Ives verzweifelt gelegentlich an den Sitten der Briten und kommt mit mancherlei Details in London nicht klar.

Das liest sich amüsant und macht bei der Lektüre viel Freude. Dass der Roman in den 70er-Jahren geschrieben wurde und deshalb in dieser Zeit spielt, erhöht den Reiz noch.

Auch wenn »Zu hoch gepokert« zu einer kleinen Serie gehört, steht der Roman für sich. Man kann ihn ohne Vorkenntnisse lesen und hat – wenn man sich auf die Figur einlässt – viel Freude daran.

30 September 2025

Start in eine neue »Batman«-Variante

Seit Jahrzehnten bin ich ein Freund des Dunklen Ritters und der Stadt Gotham, ihrer Superhelden und Superschurken. Und ich mag es, wenn immer wieder neue Kreativ-Teams ans Werk gehen und dieses Comic-Universum in einem neuen Licht darstellen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist »Absolute Batman«, dessen erster Band im Juli erschienen ist und der mir trotz einiger Schwächen gut gefallen hat.

Geschrieben wird die neue Serie von Scott Snyder, einem der besten Autoren, die es – für meinen Geschmack – derzeit bei den Superhelden-Comics gibt. Er weiß, wie man Charaktere aufbaut und sie durch spannende Geschichten führt. Das zeigt er auch in diesem Paperback, das die ersten drei amerikanischen Hefte der neuen Serie in deutscher Übersetzung zusammenfasst.

In dieser Story ist Bruce Wayne ein junger Mann, aber nicht stinkreich. Sein Vater war Lehrer, kein extrem wohlhabender Arzt. Deshalb hat Batman auch keinen Butler und kann sich viele Dinge nicht leisten, die der klassische Batman im ebenso klassischen Gotham City sein eigen nennt. Ein schöner »Move«, wie man das heute wohl nennt, ist dann noch, dass Pennyworth in diesem Universum nicht der leicht schnöselige Butler ist, sondern ein Typ mit Bart, der offensichtlich gut mit Waffen umgehen kann und sicher nicht auf der Seite des Gesetzes steht.

Solche Dinge muss man schlucken, wenn man sich auf eine neue Version des »Batman«-Mythos einlässt. Ich finde, dass es gut klappt: Die Geschichte packt einen, die Figuren sind interessant, die Verbrecher bewegen sich auf einem Niveau, das nachvollziehbar ist.

Mit Nick Dragotta kommt ein Künstler zum Einsatz, dessen Bilder mit nicht immer gefallen. Er zeichnet Batman und die Stadt sehr dynamisch; das sieht cool aus und vor allem nicht so wie bei den anderen »Batman«-Künstlern. Manchmal sind mir die Muskelpakete allerdings zu dick, während der Kopf dagegen winzig wirkt. Darauf muss man sich einlassen – hier empfehle ich unbedingt den Blick auf die Leseprobe.

Der Einstieg zu »Absolute Batman« hat mir gut gefallen und lässt mich auf die Fortsetzung warten. Das ist eine interessante und neue Interpretation eines klassischen Themas, die sich zudem als vergleichende Lektüre empfiehlt …

29 September 2025

Zwei phantastische Live-Bands

Der Mittwochabend, 24. September 2025, war grau und regnerisch. Ein ideales Wetter eigentlich, um daheim zu bleiben, depressive Musik zu hören und Rotwein zu trinken. Aber mich trieb es aus dem Haus und in die »Alte Hackerei«, weil dort an diesem Abend ein Konzert stattfinden sollte. Mit Dead Bob spielte eine Band, von der ich noch nie ein Stück gehört hatte, und ich erwartete nicht, dass viel los sein würde.

Ich hatte mich schwer getäuscht, stellte ich fest, als ich die »Alte Hackerei« betrat. Im hinteren Bar-Bereich gab es eine gut besuchte Konferenz von Spiele-Entwicklern, bei der unter anderem Powerpoint-Vorträge gehalten und Schnittchen gefuttert wurden, im vorderen Bereich war es ebenfalls ziemlich voll. Der Raum sah aus, als sei die Bude ausverkauft; es gab allerdings noch kein Gedränge. Viele Männer mit grauen Haaren waren im Publikum, es war ganz offensichtlich die Hardcore-Generation der späten 80er- und der 90er-Jahre, die sich eingefunden hatte.

Die erste Band passe da hervorragend: Trust Issues aus dem Saarland lieferten ein kompaktes Hardcore-Paket ab, knallige Musik und launige Ansagen inklusive. Die Band ist nicht rasend schnell, die Musiker wissen aber genau, was sie tun. Ihre Stücke waren auch an diesem Abend druckvoll und abwechslungsreich, das Publikum ging gut mit, der Applaus war groß.

Danach räumten Dead Bob ab. Das Schlagzeug stand rechts auf der Bühne, nicht im Hintergrund. So kannte ich es von den Konzerten von NoMeansNo, die ich vor mehr als dreißig Jahren gesehen hatte. Klar: John Wright, der Schlagzeuger bei Dead Bob, war in all der Zeit auch der Schlagzeuger von NoMeansNo, und offensichtlich hatte er keine Lust, sich aufs Altenteil zurückzuziehen. Begleitet wurde er von drei Männern und einer Frau, allesamt jünger als er, allesamt versierte Musiker.

Was die fünf von der Bühne ins Publikum bollerten, war großartig. Man hielt sich nicht groß mit Firlefanz auf, verzichtete auf lange Ansagen, sondern spielte ein rasantes Stück nach dem anderen. Die Stücke waren meist rhythmusbetont, da kam die alte NoMeansNoSchule eindeutig durch; gesungen und gebrüllt wurde von allen. Melodien waren Nebensache, bei diesem Auftritt ging es um rohe Energie, die musikalisch auf den Punkt gebracht wurde.

Die Orgel wummerte, der Bass knallte, zwischendurch kamen Trompeten zum Einsatz – es war eine furiose Mischung, die den Saal gut in Bewegung brachte. Es wurde kein Pogo-Konzerte, aber es bewegten sich alle, es wurde frenetisch gejubelt und applaudiert, und die Band konnte am Ende nicht gehen, ohne noch ordentlich Zugaben zu spielen. (Ob das nun Punkrock war oder Hardcore oder Noise-Rock, das ist mir egal. Darüber sollen sich die Gelehrten streiten.)

Was für eine großartige Stimmung, was für ein großartiger Abend! Als ich später durch den kalten Nieselregen nach Hause fuhr, strahlte ich über das ganze Gesicht – ich hatte zwei starke Live-Band in bester Spiellaune gesehen!

26 September 2025

Ein Zineklatsch in Memoriam

Ich habe nie einen Zineklatsch besucht; im Nachhinein ist das sehr schade. Veranstaltet wurde das Treffen für Leute, die sich für Fanzines aller Art begeistern können, über Jahre hinweg von Christian Schmidt. An diesem Wochenende findet der Zineklatsch zum fünfundzwanzigsten Mal statt, und ich kann auch nicht dabei sein – Berlin ist halt doch ein Stückchen weg von Karlsruhe.

Diesmal wird der Zineklatsch »in Memoriam« organisiert. Man erinnert an Christian Schmidt, der im August des vergangenen Jahres gestorben ist. Ich kannte ihn seit den 90er-Jahren, wir hatten in jenem Jahrzehnt unsere Fanzines getauscht und uns immer mal wieder bei Veranstaltungen gesehen. In den Nullerjahren war er sogar mit einer Ausstellung über Fanzines auf Tour, was ich höchst interessant war.

Christian war immer einer der Leute, die – wie ich – Fanzines als ein Kulturgut verstanden. Er nahm's wissenschaftlicher und ernster als ich, wir hatten nicht immer die gleichen Ansichten. Fanzines, die er mochte, waren mir oft zu künstlerisch; dafür konnte er wohl nicht so viel mit meiner Faszination für alte Science-Fiction-Hefte anfangen.

Ich find's traurig, dass Christian Schmidt schon gestorben ist. Wenn am Sonntagmittag der Zineklatsch stattfindet, werde ich – quasi in Gedanken – mein Glas in Erinnerung an ihn erheben.

25 September 2025

Werbung für Eawy

Eines der Fanzines, die anfangs der 80er-Jahre mit frischen Inhalten in die Science-Fiction-Szene starteten, war »Eawy«, das der umtriebige Udo Popp aus Obertheres veröffentlichte. Ich lernte ihn im Herbst 1980 kennen, als wir beide im gleichen Zimmer der Jugendherberge übernachteten, wo man uns während des WeltCons in Mannheim einquartiert hatte. Wir freundeten uns ein wenig an, und er besuchte mich in der Folge auch in Dietersweiler.

Im Juni 1981 brachte Udo Popp schon die fünfte Ausgabe seines Fanzines heraus. Dafür machte er fleißig Werbung, die er unter anderem auf Cons unter die Leute brachte: Es war ein rotes Blatt Papier, das im Format DIN A 5 gedruckt wurde. Wie es sich für die damalige Zeit »gehörte«, warb man mit den Namen von Mitarbeitern, die schon in anderen Fanzines vertreten waren.

Einige der Leute von »damals« sind heute noch aktiv. Mit Rainer Nagel arbeite ich immer mal wieder bei redaktionellen Themen zusammen. Und Mychael Wallensteyn war damals das Pseudonym eines Fans, der heute unter dem Namen Michael Haitel den interessanten Kleinverlag p. machinery betreibt.

Udo Popp wirbelte in den Jahren 1981 und 1982 weiter und veröffentlichte mehrere Fanzines. Unter anderem engagierte er sich für Lyrik. Anfang 1983 schied er viel zu früh aus dem Leben.

24 September 2025

Eine Dokumentation innerhalb eines Comics

Ich weiß noch, wie verblüfft ich war, innerhalb der Comic-Serie »XIII« ein dickes Album zu lesen, das vor allem aus Dokumentationen bestand. Gemeint ist der Teil der Serie mit dem Titel »Die Untersuchung«, der zwar auch Comic-Seiten enthält, ansonsten aber viele Fotos und Seiten, die praktisch nur aus Text bestehen. In der Zusammenstellung der Gesamtausgabe ist dieses Comic-Album nach wie vor ein Fremdkörper – aber man nimmt ihn anders wahr.

Ich las dieser Tage endlich den vierten Teil der »XIII«-Gesamtausgabe. Neben dem Dokumentationsband sind zwei »normale« Comic-Geschichten enthalten, was eine interessante Mixtur ergibt. Die zwei Comic-Geschichten zeigen die typischen »XIII«-Handlungsmuster: spannende Kämpfe und Verfolgungsjagden, ein böser Gegenspieler, der den Helden immer weiter ins Verderben stößt, attraktive Frauen und eine Prise Sex.

Entstanden sind die drei Bände dieser Gesamtausgabe ursprünglich Ende der 90er- und zu Beginn der Nuller-Jahre. Sowohl der Texter Jean van Hamme als auch der Zeichner William Vance standen auf einem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft und Popularität. Die Geschichten sind spannend erzählt und stark gezeichnet; viel besser kann man Comics im Thriller-Genre kaum machen.

Nach wie vor ist die Serie mit ihrem Hang zur Verschwörungstheorie hervorragend und reißt mich auch bei wiederholter Lektüre mit. Ein eher zäher Band wie die Dokumentation innerhalb des Comics reduziert das Lesevergnügen nur ein wenig – insgesamt macht der vierte Band der Gesamtausgabe wieder viel Freude.

23 September 2025

Raspelkurz

»Wie sehen Sie denn aus?« Die Überraschung stand dem Marktleiter ins Gesicht geschrieben. »So erkenne ich Sie kaum wieder.«

»Wieso?«, gab ich zurück. Zu mehr Spontaneität reichte es in diesem Augenblick nicht.

Ich ärgerte mich über mich selbst. Da kam ich an meinem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub in den Supermarkt zurück, spazierte über den Personaleingang in den Aufenthaltsraum und packte dort einige Dinge in meinen Spind, und dann lief mir ausgerechnet als erste Person der Marktleiter über den Weg. Sein Büro hatte er in nur wenigen Metern Entfernung zu dem Bereich, wo sich die Angestellten und Arbeiter des Supermarkts zu ihrer Pause trafen. Von dieser Stelle aus hatte er einen prachtvollen Blick über den Parkplatz und den Eingangsbereich.

Er zeigte auf mich. »Was haben Sie denn mit Ihren Haaren gemacht?«

»Abschneiden lassen.« Die Antwort war nicht korrekt, meine Haare wurden abrasiert und hatten danach eine Länge von wenigen Millimetern gehabt. Mittlerweile waren sie ein wenig nachgewachsen.

»Das sehe ich selbst. Aber warum?«

»Ich war im Urlaub, in Marokko, und weil es dort sehr heiß ist, wollte nicht so schwitzen, und …«

»Verstehe.« Er betrachtete mich zweifelnd. »In Marokko. So so. Ist das nicht gefährlich?«

»Nein.« Ich winkte ab. »Mich hat man in Ruhe gelassen.«

Einen Teil der Wahrheit verschwieg ich ihm aus gutem Grund. Die meisten Deutschen, die ich in diesem Sommer in Marokko angetroffen hatte, waren mit langen Haaren unterwegs, letzte Ausläufer der Hippie-Bewegung. Mit meinem raspelkurzen Haupthaar war ich geradezu aufgefallen. Und während die langhaarigen Reisenden alle drei Meter angesprochen wurden, ob sie nicht Haschisch oder Marihuana kaufen wollte, hatte man mich völlig in Ruhe gelassen oder gar einen Bogen um mich gemacht. Ich passte offenbar nicht ins Raster.

»Klingt gut«, sagte der Marktleiter. Er wies auf meinen Kopf. »Mit dem Haarschnitt hätten sie auch zur Bundeswehr gehen können.«

Ich grinste humorlos. »Das steht mir wohl im nächsten Jahr bevor.«

»Und dann?«

»Keine Ahnung.« Ich hob die Schultern. »Hauptberuflicher Weltreisender. Das würde mir ja schon gefallen.«

Er lachte. »Das glaube ich gern.« Der Marktleiter nickte mir zu. »Sie wissen ja, wir suchen immer fähige Leute – und Sie könnten bei uns echt Karriere machen, nicht nur hier im Haus.«

»Ich werde es beherzigen«, log ich und blickte auf meine Uhr. »Aber jetzt muss ich los, Frau Petermann wartet auf mich.«

Wir verabschiedeten uns voneinander, und ich eilte durch den Gang zur Treppe, die hinunter zur Information und in den Markt führte. In Gedanken fuhr ich mir durch die Haare; es knisterte ein wenig, wenn ich mit den Fingern über die Stoppeln fuhr. Ein gutes Gefühl, vielleicht sollte ich das so lassen.

Aber was ich im kommenden Jahr machen wollte, wusste ich nicht. In diesem Sommer 1983 erwartete ich mir nicht viel von der Zukunft. Aber das wollte ich weder dem Marktleiter noch meinen Kollegen auf die Nase binden.

Ich ging die Treppe hinunter und erreichte die Information. Irene bereitete gerade die neuen Preislisten für die Kassiererinnen vor, die diese auswendig lernen mussten.

Als sie mich sah, starrte sie mich an. »Was hast du mit deinen Haaren gemacht?«, stammelte sie grußlos.

Ich nickte nur kurz. Dieser Tag würde anstrengend werden, das war damit klar.

22 September 2025

Science Fiction oder Lovestory?

Wenn ein Film einen Titel wie »Zum Mars oder zu dir?« trägt, muss ich ihn unbedingt anschauen. Auch wenn mir durch die inhaltlichen Hinweise klarwurde, dass es sich um eine Liebeskomödie und nicht um einen Science-Fiction-Film handeln würde ... Er steht derzeit bei einem Streamingdienst zur Verfügung, dort guckte ich ihn mir am Wochenende an.

In den USA wurde der Film 2022 produziert. In Deutschland kam er 2024 in den Handel, dann aber nur als DVD, nicht im Kino. Er ist also recht aktuell, wirkt aber durch einen Umstand, als sei er aus der Zeit gefallen: Mehrmals wird auf den Klimawandel hingewiesen und auf die Tatsache, dass die Menschen den Planeten zerstören – all das sind Aussagen, die heutzutage als »links« oder »woke« oder sonstwie gefährlich gelten dürften.

Die Hauptperson ist ein junger Mann, der davon träumt, zum Mars zu fliegen. Er weiß, dass es eine Reise ohne Wiederkehr ist: Er soll zum Mars reisen, dort im Auftrag eines privaten Unternehmens die erste Marskolonie aufbauen, und am Ende irgendwann auf dem Mars sterben. Als er eine junge Frau kennenlernt, die ihn vom ersten Moment an bezaubert, sprich, in einen stammelnden Idioten verwandelt, ändert sich langsam sein Denken.

Seien wir ehrlich: Die Liebesgeschichte ist sehr vorhersehbar, was aber nicht stört. Die beiden junge Leute geben ein schönes Paar ab, und in Zeiten wie diesen muss man sich ja schon freuen, dass es ein »gemischtrassiges« Paar ist oder wie immer der politisch unkorrekte Fachausdruck dafür lautet.

Schön ist die Mars-Idee, an die der junge Held glaubt. Sie ist nicht blöd, sie klingt ein wenig utopisch, aber ich kann seinen Traum gut nachvollziehen. In jungen Jahren träumte ich schließlich selbst oft davon, mit einem Raumschiff durchs All zu gondeln. (Eher mit der SOL oder der MARCO POLO, aber das ist ein anderes Thema …)

Stark sind die familiären Konflikte. Die Eltern züchten Blumen, man wohnt irgendwo in Rhode Island, und es gibt ein Thema, über das niemand spricht: der viel zu frühe Tod des allseits beliebten Bruders. Hinter der harmlosen Liebesgeschichte gibt es also den einen oder anderen Abgrund.

Seien wir ganz ehrlich: »Zum Mars oder zu dir?« ist ein ausgesprochen netter Film, den man sich angucken kann, der nicht langweilt und einige richtig gelungene Szenen enthält. Ich mochte ihn.

19 September 2025

Ein Sonnengeflecht gehört

Die Horror-Serie »Dorian Hunter« existiert derzeit in Form von Romanen und Hörspielen. Beide Varianten beruhen auf der schon klassischen Heftromanserie »Dämonenkiller«, die von Ernst Vlcek und Kurt Luif begründet und zu einem großen Teil auch geschrieben wurde. Da Ernst Vlcek, mit dem ich ja auch lange Jahre zusammenarbeitete, die Zyklenstruktur von PERRY RHODAN bei seiner Horror-Serie übernommen hat, gibt es diese nun auch bei »Dorian Hunter«.

Dass das ziemlich komplex verlaufen kann, belegt die aktuelle Folge 53, die den Titel »Das Sonnengeflecht« trägt. Sie spielt auf zwei Zeitebenen: Während Dorian Hunters Freundin, die Hexe Coco Zamis, in der Gegenwart der Serie versucht, ihren verschwundenen Sohn wiederzufinden, wird die Vergangenheit lebendig: Georg Rudolf Speyer, eine frühere Inkarnation des Dämonenkillers, erzählt aus der Vergangenheit des 16. Jahrhunderts.

Das ist echt spannend, wenngleich streckenweise grob. Die Handlung spielt in Konstanz und Wittenberg, also in diversen Gegenden des deutschen Reiches. Die Inquisition ist wichtig und gefährlich zugleich, Hexen werden verbrannt. Doch es gibt tatsächlich Menschen, die mit dem Teufel und seinen Dämonen im Bunde stehen. Und es gibt den mysteriösen Doktor Faustus …

Das alles wird rasant erzählt, mit starken Geräuschen und knalligen Dialogen. Faszinierendes Gruselkino für die Ohren, allerdings nicht unbedingt für Neulinge geeignet – aber wer nun bei »Dorian Hunter« einsteigt, hat einen hochklassigen Horror- und Phantatik-Stoff vor sich!

18 September 2025

Über Gefühle schreiben

Als ich Ende des Jahres 1982 in einer wahren Welle einige Dutzend Texte schrieb, die ich mutig als »Gedichte« bezeichnete, dachte ich nicht daran, sie jemals zu veröffentlichen. Offenbar ging es mir eher darum, meine Ängste und Sorgen auszudrücken – ich war 18 Jahre alt und hatte keine konkreten Ziele für mein Leben.

Der Text »Hinter Mauern«, den ich auf ein A4-Blatt notiert hatte, ist dafür ein typisches Beispiel. Er stammt vom 5. November 1982; zumindest besagt das die Notiz. Rein inhaltlich finde ich den Text heute gar nicht schlecht, er ist vor allem angenehm kurz und kommt ohne allzugroßes Jammern aus.

(Das war damals in vielen Texten junger Gedichteschreiber üblich. Das lyrische Ich der frühen 80er-Jahre kommt mir mit dem Blick von heute sehr wehklagend vor.)

Hinter Mauern 

Eingeschlossen in Salz,
in einem großen Block,
verbannt zur Bewegungsunfähigkeit.
Die Sinne sind erstorben,
die Gefühle verstummt.

Wir sehnen uns nach Liebe,
doch den Salzblock durchdringt
nur gespiegeltes Gefunkel.
Kein echtes Licht,
nur unwirklicher Abglanz.

17 September 2025

Vermüllung als Dauerthema

Ich arbeite seit den frühen 90er-Jahren in Rastatt und habe die Stadt in all der Zeit nicht als sonderlich sympathisch empfunden. Ich habe immer wieder nette Leute kennengelernt, aber ich stoße gleichzeitig oft auf Situationen, die mich kopfschüttelnd zurücklassen.

Ein aktuelles Beispiel entwickelt sich in der Nähe meines Arbeitsplatzes; ich stelle mein Auto häufig nur wenige Meter davon ab. Die Container werden mit Kleidung gefüllt, die in Säcken abgepackt ist. Gelegentlich kommt es vor, dass Menschen diese Säcke herausziehen und durchwühlen; womöglich suchen sie nach Kleidungsstücken, die sie nutzen können. Die aufgerissenen Säcke bleiben dann liegen.

Das bleibt aber nicht so. Recht schnell gilt das offensichtlich als Signal: Zu den aufgerissenen Säcken kommen Mülltüten, Kissen, Matratzen und andere Dinge. Es entsteht eine wilde Müllkippe, die wächst und gedeiht. Alte Stühle werden hinter den Container abgelegt, weiteres Gerümpel kommt hinzu.

Es geschieht nicht zum ersten Mal. Ist der Haufen groß genug, kommt irgendwann wohl die Stadtreinigung – oder sonst jemand – und räumt auf. Aber es vergehen nur wenige Wochen, bis das Spiel von vorne beginnt. Ich gestehe: Das verwirrt mich sehr …

16 September 2025

Künstlerische Umsetzung eines Klassikers

Zu den vielen Klassikern der Literaturgeschichte, die ich nicht gelesen habe, gehört »Dorian Gray« von Oscar Wilde. Die Geschichte des Mannes, der nicht altert, während sich ein Gemälde von ihm über die Zeit hinweg verwandelt, wurde längst sprichwörtlich: Es gibt Bands und Diskotheken, die sich darauf beziehen, und es existieren haufenweise wissenschaftliche Arbeiten darüber. Ich war deshalb sehr neugierig, wie die Comic-Umsetzung des Romans gelingen würde, die der Künstler Enrique Corominas erarbeitet hat und die im Splitter-Verlag erschienen ist.

Da ich das Original nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob die Geschichte gut umgesetzt wurde. Man versteht die Erzählung auf jeden Fall gut, taucht bei der Lektüre tief ein in die gehobene Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts und lernt wohlhabende Männer kennen, die nicht arbeiten müssen und ihre Zeit mit Müßiggang und Theaterbesuchen verbringen. Das alles wird mit einer gewissen Distanz erzählt, bei der es mich ein bisschen gruselt: Arbeitendes Volk findet nur am Rand statt, die Dialoge der wohlhabenden Männer stehen im Vordergrund. Homosexualität wird nicht offen angesprochen, ist aber offensichtlich ein Dauerthema im Hintergrund.

Umgesetzt wird das in Bilder, die wie gemalt wirken. Die Dekors sind schwelgerisch, die Häuser und die Kleidung der Personen sehen glaubhaft und sauber recherchiert aus. Cocominas, der mir bislang nicht bekannt war, schafft somit eine lebendige Szenerie, die durchaus Freude macht.

Dass ich die Geschichte nicht so richtig toll fand, lag an ihrem Inhalt, mit dem ich fremdelte – keine der Figuren war mir bei der Lektüre sympathisch – und nicht an der teilweise echt beeindruckenden Grafik. Hier gilt wieder einmal: Man schaue sich unbedingt die Leseprobe auf der Internet-Seite des Splitter-Verlags an!

15 September 2025

Der letzte Gong

Das Seminar, an dem ich an diesem Wochenende in Wolfenbüttel teilnahm, war ein schöner Abschluss meiner Laufbahn als Dozent: Seit 1995 habe ich mehrere Dutzend Seminare als Dozent an der Bundesakademie für kulturelle Bildung absolviert. Mit wie vielen Autorinnen und Autoren ich dabei zusammengearbeitet habe, kann ich nicht sagen; es ist eine dreistellige Zahl, aber mehr weiß ich nicht.

Entscheidend ist, dass es mir in all den Jahren viel Freude bereitete. Die Gespräche über das Schreiben und Veröffentlichen, die Diskussionen über Science Fiction und Fantasy, Horror und Politik, Musik und Sport waren immer unterhaltsam und bereichernd. Ich nahm bei jedem Seminar einiges für mich selbst mit und hoffte stets, dass die teilnehmenden Personen ebenfalls profitierten.

Nach dreißig Jahren hörte ich an diesem Wochenende auf. Man ermunterte mich, noch einmal an den großen Pausengong zu gehen und ihn zu betätigen. Das tat ich gern; das hatte ich immer gern getan. Die beiden Bilder, die Olaf Brill geschossen hat, belegen das.

Es war tatsächlich der letzte Gong. Nach dreißig Jahren habe ich aufgehört. Ich bin tatsächlich traurig, auch deshalb, weil das Seminar im Wochenende mit seinen starken Autorinnen und Autoren so gut gelaufen ist. Aber es ist und war richtig, nach all der Zeit einen Strich zu ziehen.

Mit einem letzten Gong eben …


11 September 2025

An der Bäckereitheke

Die Verkäuferin hinter der Theke war allein; sonst arbeitete dort meist zwei oder gar drei Frauen. Sie wirkte gestresst und angespannt, und sie hatte schlechte Laune.

»Da erfährst du morgens, dass du allein bist«, sagte sie einem Mann, der auf der anderen Seite stand, einen Meter von mir entfernt Er führte einen Einkaufswagen mit sich, der randvoll mit Grundnahrungsmitteln war. Er hatte im Supermarkt eingekauft und besorgte sich – wie viele andere – hinterher noch Brot und Brezeln. »Die eine ist im Urlaub, das ist schon schwer genug, dann wird die andere krank, und ich bekomme keinen Ersatz.«

Sie sprach den Dialekt der Gegend, und sie klang, als komme sie aus dem Dorf, zu dem der Supermarkt gehörte. Kurz sah sie mich an, ob ich mich vielleicht ins Gespräch mischen wollte, dann redete sie sich weiter in Fahrt.

»Man wird halt von morgens bis abends beschissen, nichts klappt, und niemand sagt einem Bescheid«, sagte sie in rasendem Wortschwall. »Ich kann nicht mal aufs Klo. Die Kunden stehen Schlange, ich muss ständig nachfüllen und daneben auch noch Brötchen und Brezeln aufbacken. Dann kommen Leute, die wollen einen Kaffee, und andere, die wollen etwas aufgebacken haben. Ich komm‘ nicht mal dazu, so richtig Luft zu holen.«

Mit fahrigen Handbewegungen kassierte sie den Mann ab, während sie redete, und gab ihm dann das Wechselgeld zurück. Der Mann trug eine schwarze Jeans und einen schwarzen Kapuzenpullover mit irgendwelchen Logos, die ich nicht erkannte; seine Haare waren grau und fielen ihm tief in den Nacken.

»Da kannst du nichts machen«, sagt er lakonisch, als er das Geld einsteckte. »Das ganze Land rutscht ab, wir gehen alle vor die Hunde, aber das kümmert ja niemanden.«

Er sah mich an, als ob ich dazu etwas sagen sollte. Ich hatte meinen »Interessiert mich nicht«-Blick aufgesetzt und blickte ihm ausdruckslos in die Augen. Fast erwartete ich schon, dass einer der beiden die AfD lobpreisen oder zum Sturz der Regierung aufrufen würde. Dann hätte ich vielleicht etwas gesagt, aber ich wusste nicht, was die beiden von mir hören wollten.

Vielleicht sollten Leute aus der Politik sich ab und zu mal in eine Bäckerei stellen und den Leuten zuhören, dachte ich dann, trat näher, begrüßte die Verkäuferin und gab meine Bestellung auf.