Sehr geschmeichelt nehme ich zur Kenntnis, dass mein angekündigtes Referat in Rastatt ganz offiziell auf den Terminseiten der »taz« oder des »Neuen Deutschland« auftaucht. Ebenso gefreut habe ich mich über die schönen Informationsblätter, die von den Veranstaltern im Art Canrobert vorbereitet worden sind. An der mangelnden Werbung sollte die Veranstaltung also nicht scheitern.
Jetzt muss ich nur noch entsprechend fit sein, damit ich am Mittwoch 5. Februar 2014, ab 20 Uhr öffentlich schlaumeiern kann. Das Thema liegt auf der Hand: Es geht um »Punkrock von 1977 bis heute« – ich verspreche aber, schon bei 1975 anzufangen und den Schwerpunkt auf die 80er-Jahre zu legen.
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
31 Januar 2014
Punk aus der Autostadt
Wo kommen eigentlich neuerdings die ganzen Band aus dem Südwesten her, von denen ich vorher nichts wahrgenommen habe? Aus jeder Stadt in Baden-Württemberg scheint gerade eine neue Punkrock-Band zu kommen, die man auch noch anhören kann. Ein wunderbares Beispiel dafür ist City Of Cars, deren erste Platte »You Know It's Not Cool« mir richtig gut gefällt.
Die vier jungen Leute haben auf die Platte einen Haufen ein melodischem Punkrock gepackt, der sich sehen lassen kann: Das klingt zwar immer nach den späten 70er-Jahren, aber ohne jeglichen altmodischen Anstrich und ohne einen Hauch von »früher war irgendwas besser«. Die Melodien sitzen, die englischen Texte sind eher persönlich-ironisch und verzichten auf politisches Trara – muss auch nicht immer sein.
Coole Scheiße! Ich will die Band jetzt auch mal live sehen!
Die vier jungen Leute haben auf die Platte einen Haufen ein melodischem Punkrock gepackt, der sich sehen lassen kann: Das klingt zwar immer nach den späten 70er-Jahren, aber ohne jeglichen altmodischen Anstrich und ohne einen Hauch von »früher war irgendwas besser«. Die Melodien sitzen, die englischen Texte sind eher persönlich-ironisch und verzichten auf politisches Trara – muss auch nicht immer sein.
Coole Scheiße! Ich will die Band jetzt auch mal live sehen!
30 Januar 2014
Kriegsspiel 1982
Jüngere Leute können sich das vielleicht kaum noch vorstellen: In den 80er-Jahren gab es mehrfach große Manöver der Bundeswehr sowie der verbündeten Nato-Truppen. Diese Manöver spielten sich mitten in Wohngebieten ab, Tiefflieger-Übungen auf Dörfer und Städte inklusive.
Nach einem besonders intensiven Manöver schrieb ich die Kurzgeschichte »Kriegsspiel«, die ich nie veröffentlichte. Jetzt kramte ich sie endlich aus einem alten Ordner hervor und tippte sie ab. Dabei korrigierte ich die Schreibfehler und änderte behutsam auf die eingeschränkte neue Rechtschreibung; die Formulierungen ließ ich alle.
Denn ich fand die Geschichte erstaunlich gut. Ich schrieb sie am 28. April 1982, im Alter von 18 Jahren also. Ich ging damals in die elfte Klasse des örtlichen Wirtschaftsgymnasiums, und ich wollte »ernsthafte Literatur« schreiben. Dass daraus nichts wurde, ist eine Nebensache; hier und heute zumindest mal er Anfang des Textes:
»Die ganze Nacht dröhnen die Motoren am Fenster vorbei – es ist offen, wegen der brütenden Sommerhitze, doch ich schließe es bei dem Krach. In einigen Häusern und in einem Supermarkt schlagen die berühmten Anlagen Alarm, die Polizei hat unzählige überflüssige Aufträge in dieser Nacht.
Panzer. Am Tag geht es weiter. Immer wieder Panzer. Ihre Ketten wühlen die Felder und Wiesen um das Dorf um, sie zermalmen unter sich Katzen, Hunde, Igel und Mäuse – dass ihnen bisher noch keine Kinder zum Opfer fielen, wundert mich. Man munkelt im Dorf, dass irgendein General eingezogen sei, doch man sieht ihn nicht, auch wenn die Uniformierten langsam das Dorfbild völlig beherrschen.«
Nach einem besonders intensiven Manöver schrieb ich die Kurzgeschichte »Kriegsspiel«, die ich nie veröffentlichte. Jetzt kramte ich sie endlich aus einem alten Ordner hervor und tippte sie ab. Dabei korrigierte ich die Schreibfehler und änderte behutsam auf die eingeschränkte neue Rechtschreibung; die Formulierungen ließ ich alle.
Denn ich fand die Geschichte erstaunlich gut. Ich schrieb sie am 28. April 1982, im Alter von 18 Jahren also. Ich ging damals in die elfte Klasse des örtlichen Wirtschaftsgymnasiums, und ich wollte »ernsthafte Literatur« schreiben. Dass daraus nichts wurde, ist eine Nebensache; hier und heute zumindest mal er Anfang des Textes:
»Die ganze Nacht dröhnen die Motoren am Fenster vorbei – es ist offen, wegen der brütenden Sommerhitze, doch ich schließe es bei dem Krach. In einigen Häusern und in einem Supermarkt schlagen die berühmten Anlagen Alarm, die Polizei hat unzählige überflüssige Aufträge in dieser Nacht.
Panzer. Am Tag geht es weiter. Immer wieder Panzer. Ihre Ketten wühlen die Felder und Wiesen um das Dorf um, sie zermalmen unter sich Katzen, Hunde, Igel und Mäuse – dass ihnen bisher noch keine Kinder zum Opfer fielen, wundert mich. Man munkelt im Dorf, dass irgendein General eingezogen sei, doch man sieht ihn nicht, auch wenn die Uniformierten langsam das Dorfbild völlig beherrschen.«
29 Januar 2014
Blog-Artikel zum Geburtstagsbuch
Mit einem schönen Satz beginnt Uwe Bätz in seinem Blog einen Beitrag: »Was haben Til Schweiger, Brad Pitt und Klaus N. Frick gemeinsam? Nun, alle drei sind im Dezember 2013 fünfzig Jahre alt geworden.« Da fühle ich mich doch glatt geschmeichelt ...
Der Blog-Autor geht auf das Buch »Der die Unsterblichen redigiert« ein, das Frank G. Gerigk mit einigen Mitstreitern zu meinem fünfzigsten Geburtstag zusammengestellt hat. Die Besprechung ist ausführlich und unterm Strich sehr positiv – ich fühle mich gleich erst recht geschmeichelt.
Schön ist das Fazit des Beitrages: »Ich wollte eigentlich nur mal kurz darin blättern und bin doch auf Anhieb bei den meisten Beiträgen hängengeblieben.« Das spricht für die Qualität des Buches, das in der p.machinery von Michael Haitel erschienen ist.
Der Blog-Autor geht auf das Buch »Der die Unsterblichen redigiert« ein, das Frank G. Gerigk mit einigen Mitstreitern zu meinem fünfzigsten Geburtstag zusammengestellt hat. Die Besprechung ist ausführlich und unterm Strich sehr positiv – ich fühle mich gleich erst recht geschmeichelt.
Schön ist das Fazit des Beitrages: »Ich wollte eigentlich nur mal kurz darin blättern und bin doch auf Anhieb bei den meisten Beiträgen hängengeblieben.« Das spricht für die Qualität des Buches, das in der p.machinery von Michael Haitel erschienen ist.
28 Januar 2014
Berühmter Schauspieler
Das Internet ist ein seltsames Medium. Ich gehöre zu den Menschen, über die gelegentlich im Kabarett gespottet wird: Leute, die nach ihrem Namen googeln. Ich mache das unter anderem, um herauszubekommen, wo irgendwelcher Unfug über mich verbreitet wird – das kommt vergleichsweise oft vor.
So stieß ich dieser Tage auf die Seite »topmovies.se«, in der ich gelistet bin. Mein Beruf wird als »Actor« angegeben, also als Schauspieler. Ich sei »best known as a famous Actor«, behauptet die Seite. Und meine »first appearance on screen« war im Jahr 2011.
Stimmt: Da werde ich zweimal in dem Dokumentarfilm »PERRY RHODAN – Unser Mann im All« interviewt; kein Wunder, es geht um meinen Beruf. Aber Schauspieler? Auch gut, dann kann ich endlich damit anfangen, Visitenkarten drucken zu lassen ...
So stieß ich dieser Tage auf die Seite »topmovies.se«, in der ich gelistet bin. Mein Beruf wird als »Actor« angegeben, also als Schauspieler. Ich sei »best known as a famous Actor«, behauptet die Seite. Und meine »first appearance on screen« war im Jahr 2011.
Stimmt: Da werde ich zweimal in dem Dokumentarfilm »PERRY RHODAN – Unser Mann im All« interviewt; kein Wunder, es geht um meinen Beruf. Aber Schauspieler? Auch gut, dann kann ich endlich damit anfangen, Visitenkarten drucken zu lassen ...
27 Januar 2014
Bitume aus Oldenburg
Wahrscheinlich hören die Bandmitglieder die Bezeichnung Deutschpunk für ihre Musik nicht so gern – aber egal: Bitume stammen aus Oldenburg, und ihre neue Platte ist eine richtig gute Deutschpunk-Platte. »Zeichen« heißt die Scheibe, die im Januar 2014 in die Läden gekommen ist, und sie enthält 13 Stücke mit Melodie und Schmackes.
Textlich ist die Band so schlau wie ehedem; der Humor ist augenzwinkernd, die politisch-gesellschaftlichen Aussagen werden geschickt verpackt, und Plattitüden mögen die vier Musiker nicht. Dafür stehen sie auf sehr gut gespielten Punkrock mit deutschen Texten, der manchmal schwer nach den Toten Hosen der 80er-Jahre klingt. Das meine ich positiv, und ich bitte das auch positiv zu verstehen.
Dreißig Jahre nach den großen Chaostagen der 80er-Jahren hat Deutschpunk sicher nicht mehr die subversiv-rebellische Kraft, die er einmal hatte. Bitume ist ebenso sicher nicht der Soundtrack zur Straßenschlacht – aber die Band macht gute Musik, hat etwas zu sagen und zeigt damit, dass Deutschpunk auch im Jahr 2014 richtig überzeugend sein kann.
Textlich ist die Band so schlau wie ehedem; der Humor ist augenzwinkernd, die politisch-gesellschaftlichen Aussagen werden geschickt verpackt, und Plattitüden mögen die vier Musiker nicht. Dafür stehen sie auf sehr gut gespielten Punkrock mit deutschen Texten, der manchmal schwer nach den Toten Hosen der 80er-Jahre klingt. Das meine ich positiv, und ich bitte das auch positiv zu verstehen.
Dreißig Jahre nach den großen Chaostagen der 80er-Jahren hat Deutschpunk sicher nicht mehr die subversiv-rebellische Kraft, die er einmal hatte. Bitume ist ebenso sicher nicht der Soundtrack zur Straßenschlacht – aber die Band macht gute Musik, hat etwas zu sagen und zeigt damit, dass Deutschpunk auch im Jahr 2014 richtig überzeugend sein kann.
Bestseller und digitales Denken
Der Autor und Illustrator Thomas Knip hat ein profundes Wissen über E-Books und elektronisches Publizieren. Wenn er in seinem Blog etwas über diese Themen schreibt, kann man davon ausgehen, dass die Aussagen sehr fundiert sind – das ist einer der Gründe, warum ich immer wieder in seinem Blog lese.
Sein heutiges Thema heißt »Bestseller schreiben leicht gemacht«, und diesen Text sollten alle lesen, die selbst schreiben und veröffentlichen (wollen) oder die sich über doofe Verlagsleute ärgern. Manchmal scheinen sich Bestseller wirklich machen zu lassen – die genannten Beispiele überzeugen.
Wie man sich als Autorin oder Autor dazu verhält, ist allerdings jeder Person selbst überlassen ... Thomas Knip hat seine eigene Wahrnehmung dazu, und die benennt er klar. Und ich? Ich hab eh keine Zeit für solche Experimente, was mich nicht wenig frustriert.
Sein heutiges Thema heißt »Bestseller schreiben leicht gemacht«, und diesen Text sollten alle lesen, die selbst schreiben und veröffentlichen (wollen) oder die sich über doofe Verlagsleute ärgern. Manchmal scheinen sich Bestseller wirklich machen zu lassen – die genannten Beispiele überzeugen.
Wie man sich als Autorin oder Autor dazu verhält, ist allerdings jeder Person selbst überlassen ... Thomas Knip hat seine eigene Wahrnehmung dazu, und die benennt er klar. Und ich? Ich hab eh keine Zeit für solche Experimente, was mich nicht wenig frustriert.
26 Januar 2014
Textfunde
Beim Durchstöbern eines uralten Ordners stellte ich fest, dass in diesem ein Packen Kurzgeschichten war, die ich 1981 geschrieben hatte. Keine Science Fiction, keine Fantasy, größtenteils unveröffentlicht. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich damals vor allem Originale verschickte; wenn ich also einen Text noch im Ordner habe, ohne dass ich handschriftliche Notizen hinterlassen habe, dürfte er unveröffentlicht sein.
Es sind Texte, die aus der Sicht eines Jugendlichen geschrieben sind. Streckenweise finde ich sie recht großkotzig, zeitweise authentisch, manchmal aber auch tatsächlich gelungen. Vor allem eröffnen diese Geschichten mir einen Blick auf den Klaus N. Frick von vor über dreißig Jahren – und der hat teilweise nichts mit mir zu tun, teilweise aber auch sehr viel.
Was ich mit den Geschichten machen werde, weiß ich bislang nicht. Einige von ihnen könnte ich bearbeiten und veröffentlichen; andere sollte ich im »Giftschrank« lassen. Interessant ist der von mir gehobene »Schatz« aber allemal.
Es sind Texte, die aus der Sicht eines Jugendlichen geschrieben sind. Streckenweise finde ich sie recht großkotzig, zeitweise authentisch, manchmal aber auch tatsächlich gelungen. Vor allem eröffnen diese Geschichten mir einen Blick auf den Klaus N. Frick von vor über dreißig Jahren – und der hat teilweise nichts mit mir zu tun, teilweise aber auch sehr viel.
Was ich mit den Geschichten machen werde, weiß ich bislang nicht. Einige von ihnen könnte ich bearbeiten und veröffentlichen; andere sollte ich im »Giftschrank« lassen. Interessant ist der von mir gehobene »Schatz« aber allemal.
25 Januar 2014
Motto Liegenlassen
Als ich am gestrigen Freitag aus dem Büro ging, war ich der letzte, der den Verlag verließ. Die Tasche war wieder einmal voll mit Manuskripten, die ich am Wochenende unbedingt lesen muss, sowie mit Notizen, aus denen ich Texte machen will.
Und einigermaßen frustriert betrachtete ich die Papierberge auf meinem Schreibtisch. Irgendwas war in den vergangenen Jahren schiefgelaufen – dieselben Stapel finden sich schließlich im heimischen Arbeitszimmer, das sich immer mehr in eine Messie-Höhle zu verwandeln scheint.
Das Ziel für 2014 kann eigentlich nur sein, einiges von dem Ballast wegzuwerfen, der sich in den vergangenen Jahren angesammelt hat. Dazu zählen womöglich liebgewordene Angewohnheiten, aber eben auch das Ziel, alles zu lesen, was einem ins Haus geschickt wird.
Ich fasste ein Ziel für 2014: »Von Angela lernen, heißt Siegen lernen.« Ich wollte im Jahr 2014 künftig Dinge bewusst liegen lassen, damit sie mich nicht stressen, und darauf hoffen, dass sie sich nach einem Jahr oder so von selbst erledigen. Schauen wir mal, wie das laufen wird ...
Und einigermaßen frustriert betrachtete ich die Papierberge auf meinem Schreibtisch. Irgendwas war in den vergangenen Jahren schiefgelaufen – dieselben Stapel finden sich schließlich im heimischen Arbeitszimmer, das sich immer mehr in eine Messie-Höhle zu verwandeln scheint.
Das Ziel für 2014 kann eigentlich nur sein, einiges von dem Ballast wegzuwerfen, der sich in den vergangenen Jahren angesammelt hat. Dazu zählen womöglich liebgewordene Angewohnheiten, aber eben auch das Ziel, alles zu lesen, was einem ins Haus geschickt wird.
Ich fasste ein Ziel für 2014: »Von Angela lernen, heißt Siegen lernen.« Ich wollte im Jahr 2014 künftig Dinge bewusst liegen lassen, damit sie mich nicht stressen, und darauf hoffen, dass sie sich nach einem Jahr oder so von selbst erledigen. Schauen wir mal, wie das laufen wird ...
24 Januar 2014
Selfpublisher und die Verlage
Den amerikanischen Autor Hugh Howey schätze ich als Schreiberling nicht sonderlich; seinen Roman »Silo« begann ich mit großem Interesse, um ihn nach wenigen Seiten enttäuscht abzubrechen. Mein mangelnder Spaß an dem Endzeit-SF-Werk hat aber nichts damit zu tun, dass sich »Silo« in den USA zu einem ordentlichen Bestseller entwickelte; hierzulande hat der Piper-Verlag den Roman als Hardcover veröffentlicht.
Howey hat auch eine eigene Meinung, und die äußert er unter anderem in Fachzeitschriften wie dem »Buchreport«. Nachdem er seinen Roman als Selfpublisher in den Markt gebracht hat, sagt er kritische Worte über die Verlagsbranche. Er wünscht sich beispielsweise, »dass die Verlage ihre Autoren besser behandeln«; er spricht dabei nicht von mehr Geld, sondern von »faireren Verträgen«.
Unter anderem plädiert er dafür, die Vertreter abzuschaffen und mehr Lektoren in den Verlagen einzustellen. Er spricht sich zudem für die »unglaubliche Vertriebs- und Marketingmacht« der Autoren aus, die sich vor allem in den Neuen Medien zeige.
Alles, was der Mann sagt, ist auf den ersten Blick richtig. Bei ihm hat es ja auch funktioniert. Nur gibt es Zigtausende von Autorinnen und Autoren, die haben weder seine Disziplin noch seinen Willen zum Engagement; von Talent rede ich bei diesem Autor allerdings nicht ...
Autoren sollen oder wollen ihre Romane schreiben und sich nicht stunden- und tagelang mit den Fährnissen von Verlagsrecht, Setzerei und Steuergesetzgebung hermschlagen. Und für genau diese Dinge benötigen die meisten Autoren eben Verlage und ihre Infrastuktur. Ob das in zehn oder zwanzig Jahren noch so sein wird, weiß allerdings keiner. Nicht einmal ein Science-Fiction-Autor wie Hugh Howey.
Howey hat auch eine eigene Meinung, und die äußert er unter anderem in Fachzeitschriften wie dem »Buchreport«. Nachdem er seinen Roman als Selfpublisher in den Markt gebracht hat, sagt er kritische Worte über die Verlagsbranche. Er wünscht sich beispielsweise, »dass die Verlage ihre Autoren besser behandeln«; er spricht dabei nicht von mehr Geld, sondern von »faireren Verträgen«.
Unter anderem plädiert er dafür, die Vertreter abzuschaffen und mehr Lektoren in den Verlagen einzustellen. Er spricht sich zudem für die »unglaubliche Vertriebs- und Marketingmacht« der Autoren aus, die sich vor allem in den Neuen Medien zeige.
Alles, was der Mann sagt, ist auf den ersten Blick richtig. Bei ihm hat es ja auch funktioniert. Nur gibt es Zigtausende von Autorinnen und Autoren, die haben weder seine Disziplin noch seinen Willen zum Engagement; von Talent rede ich bei diesem Autor allerdings nicht ...
Autoren sollen oder wollen ihre Romane schreiben und sich nicht stunden- und tagelang mit den Fährnissen von Verlagsrecht, Setzerei und Steuergesetzgebung hermschlagen. Und für genau diese Dinge benötigen die meisten Autoren eben Verlage und ihre Infrastuktur. Ob das in zehn oder zwanzig Jahren noch so sein wird, weiß allerdings keiner. Nicht einmal ein Science-Fiction-Autor wie Hugh Howey.
23 Januar 2014
Science Fiction und Fremdenangst
Als ich anfing, mich für Science Fiction zu begeistern, landete ich fast automatisch bei einer gewissen Romanheftserie, für die ich heute als Redakteur tätig bin. Was mich damals unglaublich faszinierte, war ein Thema, das ich als positive Utopie wahrnahm: eine Welt, in der es keine »Rassen« mehr gibt, sondern in der alle gleichberechtigt sind.
In dieser Zukunft sollte es egal sein, ob jemand Deutscher oder Franzose, Schwarzer oder Weißer, Christ oder Moslem, Amerikaner oder Russe ist. Eine starke Vision: Alle sind schließlich Terraner.
Diese Vision finde ich immer noch gut. Dass die Menschheit des Jahres 2014 weit davon entfernt ist, beweist ein Blick in die einschlägigen Medien: In Südsudan schlachten sich die Angehörigen unterschiedlicher Völker ab, in Syrien entwickelt sich ein politischer Konflikt zuerst zu einem Bürgerkrieg und dann zu einer Auseinandersetzung von Volksgruppen, im Kaukasus überschneiden sich religiöse und »rassistische« Konflikte.
Erschreckend finde ich bei alledem, in welcher Weise sich manche der alten Science-Fiction-Helden entwickeln. Deutschsprachige Autoren, die in den 70er-Jahren ihre linken Sprüche klopften und noch in den 80er-Jahren die Welt bekehren wollten, flüchten sich in die Angst vor Fremden, vor allem in eine Angst vor dem Islam oder vor osteuropäischen Zuwanderern. Dabei rutschen sie in rassistische Klischees, ohne es selbst zu merken.
Wo ist die Vision geblieben? Wo ist die Vorstellung einer geeinten Menschheit?
Man mag mich jetzt träumerisch nennen, also reduziere ich es: Wo ist die Vorstellung davon, dass der Prozentsatz an Vollidioten in jeder Gesellschaft praktisch gleich groß ist? Wo bleibt die Vision, irgendwann zumindest eine Gesellschaft zu haben, in der es Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, zwischen Religionen, Völkern und »Rassen« gibt?
Es sind vor allem alternde Männer, die diese Fremdenangst artikulieren. Da unterscheidet sich die Science Fiction nicht von der allgemeinen Welt, in der sich vor allem alternde Männer in sogenannte Protestbewegungen am rechten Rand flüchten. Aber ich finde es trotzdem erschütternd.
Und ich weiß nicht, wie ich mich gegenüber manchen Menschen verhalten soll; wären es x-beliebige Rassisten, wäre meine Antwort eindeutig. Aber ich kenne sie – oder kannte sie. Und ich schätze sie – oder schätzte sie irgendwann einmal.
So. Und jetzt dürfen mich einschlägige Herren als realitätsfremden Träumer oder als Gutmenschen beschimpfen.
In dieser Zukunft sollte es egal sein, ob jemand Deutscher oder Franzose, Schwarzer oder Weißer, Christ oder Moslem, Amerikaner oder Russe ist. Eine starke Vision: Alle sind schließlich Terraner.
Diese Vision finde ich immer noch gut. Dass die Menschheit des Jahres 2014 weit davon entfernt ist, beweist ein Blick in die einschlägigen Medien: In Südsudan schlachten sich die Angehörigen unterschiedlicher Völker ab, in Syrien entwickelt sich ein politischer Konflikt zuerst zu einem Bürgerkrieg und dann zu einer Auseinandersetzung von Volksgruppen, im Kaukasus überschneiden sich religiöse und »rassistische« Konflikte.
Erschreckend finde ich bei alledem, in welcher Weise sich manche der alten Science-Fiction-Helden entwickeln. Deutschsprachige Autoren, die in den 70er-Jahren ihre linken Sprüche klopften und noch in den 80er-Jahren die Welt bekehren wollten, flüchten sich in die Angst vor Fremden, vor allem in eine Angst vor dem Islam oder vor osteuropäischen Zuwanderern. Dabei rutschen sie in rassistische Klischees, ohne es selbst zu merken.
Wo ist die Vision geblieben? Wo ist die Vorstellung einer geeinten Menschheit?
Man mag mich jetzt träumerisch nennen, also reduziere ich es: Wo ist die Vorstellung davon, dass der Prozentsatz an Vollidioten in jeder Gesellschaft praktisch gleich groß ist? Wo bleibt die Vision, irgendwann zumindest eine Gesellschaft zu haben, in der es Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, zwischen Religionen, Völkern und »Rassen« gibt?
Es sind vor allem alternde Männer, die diese Fremdenangst artikulieren. Da unterscheidet sich die Science Fiction nicht von der allgemeinen Welt, in der sich vor allem alternde Männer in sogenannte Protestbewegungen am rechten Rand flüchten. Aber ich finde es trotzdem erschütternd.
Und ich weiß nicht, wie ich mich gegenüber manchen Menschen verhalten soll; wären es x-beliebige Rassisten, wäre meine Antwort eindeutig. Aber ich kenne sie – oder kannte sie. Und ich schätze sie – oder schätzte sie irgendwann einmal.
So. Und jetzt dürfen mich einschlägige Herren als realitätsfremden Träumer oder als Gutmenschen beschimpfen.
22 Januar 2014
Gewalt und Immobilien in Südafrika
Ich war in meinem Leben zweimal in Südafrika: Das erste Mal war es in den letzten Tagen der Apartheid, in dem Jahr vor den Wahlen, das zweite Mal war in den Nuller-Jahren – beides Mal war ich fasziniert und begeistert, und ich reiste beides Mal mit Wehmut wieder ab. Wie konfliktreich das Leben in diesem Land war, merkte ich aber selbst: 1993 hörte ich in meinem Quartier in Hillbrow – heute eine »No Go Area« – immer wieder Schüsse in der Nacht, 2003 wurde ich überfallen.
Wie normal Gewalt in diesem Land ist, beschreibt der Thriller »Todeskälte« der Autorin Jassy Mackenzie. Sie stammt ursprünglich aus Zimbabwe, wohnt aber seit vielen Jahren in Südafrika und kennt sich im Land bestens aus. Ihr Roman ist der erste einer Reihe von Krimis, die Jade de Jong als »Heldin« haben.
Im Original heißt der Roman übrigens »Random Violence«, was soviel wie »Zufällige Gewalt« heißt und in Südafrika so etwas wie ein Straftatbestand ist. Mit »Todeskälte« hat der deutsche Verlag keine schlechte Entsprechung gefunden; immerhin spielt der Krimi im südafrikanischen Winter. Und der ist in Johannesburg richtig kalt.
Nach zehn Jahren kehrt Jade de Jong in ihre Heimat zurück. Sie trifft sich mit dem Polizisten David Patel und hilft diesem bei seiner Arbeit; gleichzeitig verfolgt sie jedoch einen eigenen Racheplan: Sie möchte einen weißen Rassisten töten, von dem sie glaubt, dass er ihren Vater umbringen lassen hatte. Und während Jade an ihrem eigenen Plan arbeitet, kommt sie hinter eine Reihe von fiesen Morden, die mit Immobilien und viel Geld zusammenhängen ...
Die Autorin weiß, wovon sie schreibt. In klaren Sätzen liefert sie Beschreibungen der »Gated Communities«, in die sich die Wohlhabenden zurückziehen, oder Szenen in vergammelten Polizeiwachen. Ihre Heldin wird emotional gebeutelt zwischen ihrem Hass auf den mutmaßlichen Mörder ihres Vaters und der beginnenden Liebe zu dem Polizisten – das schildert die Autorin glaubhaft und nachvollziehbar.
»Todeskälte« ist ein spannender Krimi, eine wechselvolle Detektivgeschichte vor einem ohnehin schon faszinierenden Hintergrund. Auf die Darstellung ausufernder Brutalität verzichtet die Autorin, trotzdem zeigt sie genügend Angst und Schrecken. Nach der Lektüre dieses Romans würde ich gerne weitere Geschichten über Jade de Jong lesen.
Ob das gelingt, ist derzeit zweifelhaft. Seit der Roman als Hardcover im Diana-Verlag erschienen ist, kam keine Fortsetzung in den Handel. Das Buch selbst ist als Hardcover antiquarisch zu haben; ebenso gibt es eine Hörbuch-Version. Der Verlag selbst bietet nur ein sündhaft teures E-Book offiziell an. Wer sich für das Buch interessiert, sollte sich die Leseprobe auf der Verlags-Homepage anschauen.
Wie normal Gewalt in diesem Land ist, beschreibt der Thriller »Todeskälte« der Autorin Jassy Mackenzie. Sie stammt ursprünglich aus Zimbabwe, wohnt aber seit vielen Jahren in Südafrika und kennt sich im Land bestens aus. Ihr Roman ist der erste einer Reihe von Krimis, die Jade de Jong als »Heldin« haben.
Im Original heißt der Roman übrigens »Random Violence«, was soviel wie »Zufällige Gewalt« heißt und in Südafrika so etwas wie ein Straftatbestand ist. Mit »Todeskälte« hat der deutsche Verlag keine schlechte Entsprechung gefunden; immerhin spielt der Krimi im südafrikanischen Winter. Und der ist in Johannesburg richtig kalt.
Nach zehn Jahren kehrt Jade de Jong in ihre Heimat zurück. Sie trifft sich mit dem Polizisten David Patel und hilft diesem bei seiner Arbeit; gleichzeitig verfolgt sie jedoch einen eigenen Racheplan: Sie möchte einen weißen Rassisten töten, von dem sie glaubt, dass er ihren Vater umbringen lassen hatte. Und während Jade an ihrem eigenen Plan arbeitet, kommt sie hinter eine Reihe von fiesen Morden, die mit Immobilien und viel Geld zusammenhängen ...
Die Autorin weiß, wovon sie schreibt. In klaren Sätzen liefert sie Beschreibungen der »Gated Communities«, in die sich die Wohlhabenden zurückziehen, oder Szenen in vergammelten Polizeiwachen. Ihre Heldin wird emotional gebeutelt zwischen ihrem Hass auf den mutmaßlichen Mörder ihres Vaters und der beginnenden Liebe zu dem Polizisten – das schildert die Autorin glaubhaft und nachvollziehbar.
»Todeskälte« ist ein spannender Krimi, eine wechselvolle Detektivgeschichte vor einem ohnehin schon faszinierenden Hintergrund. Auf die Darstellung ausufernder Brutalität verzichtet die Autorin, trotzdem zeigt sie genügend Angst und Schrecken. Nach der Lektüre dieses Romans würde ich gerne weitere Geschichten über Jade de Jong lesen.
Ob das gelingt, ist derzeit zweifelhaft. Seit der Roman als Hardcover im Diana-Verlag erschienen ist, kam keine Fortsetzung in den Handel. Das Buch selbst ist als Hardcover antiquarisch zu haben; ebenso gibt es eine Hörbuch-Version. Der Verlag selbst bietet nur ein sündhaft teures E-Book offiziell an. Wer sich für das Buch interessiert, sollte sich die Leseprobe auf der Verlags-Homepage anschauen.
21 Januar 2014
Then Comes Silence und die 80er-Jahre
Schon wieder eine Band, die so klingt, als hätten sich die Mitglieder großmaßstäblich an den 80er-Jahren bedient! Die Rede ist von Then Comes Silence, einer schwedische Band, die recht jung und vor allem lärmend ist. Ich habe ihre zweite Platte gehört, die den schlichten Titel »II« trägt und im vergangenen Herbst erschienen ist.
Die Infos sprechen von Postpunk und Goth-Rock, was irgendwie zutrifft. Wer's kürzer mag, sagt: Die Sisters Of Mercy sind zurück! Die Schweden übernehmen große Teile dessen, was in den späten 80er-Jahren als Wave-Sound populär war: tanzbar und rockig und wuchtig zugleich, mal wummernd, mal hymnisch, aber immer sehr melodiös.
Da spalten sich garantiert die Geister. Meine Tasse Bier ist das nicht, aber das Ganze hört sich gut an – ich komme mir beim Anhören vor, als sei ich in einer »IndieDisco« vor einem Vierteljahrhundert. Wen dieser Sound anspricht, der ist bei dieser Band richtig. Und da die Jungs innerhalb von zwei Jahren gleich zwei Platten aufgenommen haben, wird man von denen sicher noch mehr hören ...
Wer sich reinhören möchte, findet auf Bandcamp genug Material, um die Band »legal« zu testen. Und bei Youtube gibt es zu dem coolen Stück »Can't Hide« ein schön rockendes Stück mit psychedelisch anmutenden Bildern.
Die Infos sprechen von Postpunk und Goth-Rock, was irgendwie zutrifft. Wer's kürzer mag, sagt: Die Sisters Of Mercy sind zurück! Die Schweden übernehmen große Teile dessen, was in den späten 80er-Jahren als Wave-Sound populär war: tanzbar und rockig und wuchtig zugleich, mal wummernd, mal hymnisch, aber immer sehr melodiös.
Da spalten sich garantiert die Geister. Meine Tasse Bier ist das nicht, aber das Ganze hört sich gut an – ich komme mir beim Anhören vor, als sei ich in einer »IndieDisco« vor einem Vierteljahrhundert. Wen dieser Sound anspricht, der ist bei dieser Band richtig. Und da die Jungs innerhalb von zwei Jahren gleich zwei Platten aufgenommen haben, wird man von denen sicher noch mehr hören ...
Wer sich reinhören möchte, findet auf Bandcamp genug Material, um die Band »legal« zu testen. Und bei Youtube gibt es zu dem coolen Stück »Can't Hide« ein schön rockendes Stück mit psychedelisch anmutenden Bildern.
20 Januar 2014
Wenn Imperien zerfallen ...
In den vergangenen zwei Jahren konnte man als jemand, der sich beruflich mit Romanen beschäftigt, mit Gruseln und Faszination beobachten, wie die »Branche« umgekrempelt wurde: Buchhandlungen machen dicht, große Buchketten ziehen sich zurück, und ein einziger Versandhausriese, der nur einen Bruchteil der hierzulande üblichen Steuern bezahlt, wird immer mächtiger.
In der vergangenen Woche ging die Meldung durch die Presse, dass Weltbild insolvent gegangen ist. Damit verschwindet ein großer »Player«, oder er ist zumindest massiv in Schwierigkeiten – was sich im übrigen auch schon seit Jahren abzeichnet. Und heute bekam ich mit, dass es mit Betelsmann ähnlich kritisch weitergeht.
Die »Bertelsmänner« (mit einigen arbeite ich seit vielen Jahren gut zusammen) haben jetzt ebenfalls starke Probleme. Glaubt man den aktuellen Informationen, werden im Jahr 2014 mehrere Dutzend Filialen geschlossen, zudem werden Leute in den Zentralen entlassen. Angeblich soll jede vierte Stelle wegfallen.
Ein Grund wird immer gern genannt: Zählte der Bertelsmann-Club in der Mitte der 90er-Jahre noch vier Millionen Mitglieder, sind es derzeit noch rund eine Million. Erfolg sieht echt anders aus. Gründe dafür gibt es viele; als einer davon wurde in den 90er- und Nullerjahre immer Weltbild bezeichnet, aktuell dürfte man vor allem Amazon dafür verantwortlich machen.
Mich als Privatmensch betrifft es kaum, da ich bei diesen Versendern kein Kunde bin. Als Verlagsmensch fallen für mich Lizenz- und Vertriebspartner weg, mit denen ich in all den Jahren gut klar kam – sowohl bei Weltbild als auch bei Bertelsmann. Buchreihen wie »Dragon« und »Mythor« sowie die »PERRY RHODAN-Planetenromane« bei Weltbild, Serien wie »Tempelritter«, »Elfenzeit« und »Schattenlord« bei Bertelsmann, von PERRY RHODAN und ATLAN bei Bertelsmann ganz zu schweigen – das machte viel Spaß und war stets erfolgreich.
Dinge ändern sich; das gehört zum Leben dazu. Und dass Firmen ins Trudeln geraten ist normal. Es nutzt im Jahr 2014 wohl wenig, auf lokale Buchhandlungen zu verweisen ... Zumindest ich setze es auf meine Liste der »nicht gefassten guten Vorsätze fürs Jahr 2014«, in Karlsruhe öfter die Stephanus-Buchhandlung und andere inhabergeführte Geschäfte zu frequentieren.
In der vergangenen Woche ging die Meldung durch die Presse, dass Weltbild insolvent gegangen ist. Damit verschwindet ein großer »Player«, oder er ist zumindest massiv in Schwierigkeiten – was sich im übrigen auch schon seit Jahren abzeichnet. Und heute bekam ich mit, dass es mit Betelsmann ähnlich kritisch weitergeht.
Die »Bertelsmänner« (mit einigen arbeite ich seit vielen Jahren gut zusammen) haben jetzt ebenfalls starke Probleme. Glaubt man den aktuellen Informationen, werden im Jahr 2014 mehrere Dutzend Filialen geschlossen, zudem werden Leute in den Zentralen entlassen. Angeblich soll jede vierte Stelle wegfallen.
Ein Grund wird immer gern genannt: Zählte der Bertelsmann-Club in der Mitte der 90er-Jahre noch vier Millionen Mitglieder, sind es derzeit noch rund eine Million. Erfolg sieht echt anders aus. Gründe dafür gibt es viele; als einer davon wurde in den 90er- und Nullerjahre immer Weltbild bezeichnet, aktuell dürfte man vor allem Amazon dafür verantwortlich machen.
Mich als Privatmensch betrifft es kaum, da ich bei diesen Versendern kein Kunde bin. Als Verlagsmensch fallen für mich Lizenz- und Vertriebspartner weg, mit denen ich in all den Jahren gut klar kam – sowohl bei Weltbild als auch bei Bertelsmann. Buchreihen wie »Dragon« und »Mythor« sowie die »PERRY RHODAN-Planetenromane« bei Weltbild, Serien wie »Tempelritter«, »Elfenzeit« und »Schattenlord« bei Bertelsmann, von PERRY RHODAN und ATLAN bei Bertelsmann ganz zu schweigen – das machte viel Spaß und war stets erfolgreich.
Dinge ändern sich; das gehört zum Leben dazu. Und dass Firmen ins Trudeln geraten ist normal. Es nutzt im Jahr 2014 wohl wenig, auf lokale Buchhandlungen zu verweisen ... Zumindest ich setze es auf meine Liste der »nicht gefassten guten Vorsätze fürs Jahr 2014«, in Karlsruhe öfter die Stephanus-Buchhandlung und andere inhabergeführte Geschäfte zu frequentieren.
18 Januar 2014
Kerouacs Gedichte
Ich weiß nicht mehr, wann ich zum ersten Mal Texte von Jack Kerouac las; irgendwann zu Beginn der 80er-Jahre wahrscheinlich. Damals verblüffte mich vor allem das Alter der Texte; »On The Road« war damals schon an die dreißig Jahre alt, packte mich aber immer noch.
Deshalb kaufte ich mir vor einiger Zeit das Buch »Verstreute Gedichte«, das lyrische Texte des amerikanischen Schriftstellers enthält. Erschienen ist es im kleinen, aber sehr feinen Verlag Stadtlichter Presse, die Gestaltung als Paperback passt sehr gut zum Inhalt. Und jetzt kam ich endlich auch dazu, es zu lesen.
Teilweise sind die Gedichte, die in englischer Sprache sowie in deutscher Übersetzung abgedruckt worden sind, schwer zu verstehen. Kerouacs Texte spielen vor allem in den fünfziger Jahren seine eigene Wahrnehmung, und die ist ins Jahr 2014 kaum zu übertragen; da helfen auch alle Erläuterungen nicht.
Aus diesem Grund konnte ich mit vielen Texten nicht viel anfangen. Im Original steht immerhin das Spiel mit der Sprache, manchmal das schlichte Variieren von irgendwelchen Lautfolgen; in der Übersetzung fällt das oftmals weg. Das packte mich einfach nicht, dazu bin ich nicht »Fan genug«.
Vielleicht sollte ich Kerouac einfach als klassischen Autor der Moderne – oder wie auch immer – in Erinnerung behalten. Und in zehn Jahren noch mal in die Gedichte reinschauen – vielleicht sind sie dann eher für mich tauglich.
Deshalb kaufte ich mir vor einiger Zeit das Buch »Verstreute Gedichte«, das lyrische Texte des amerikanischen Schriftstellers enthält. Erschienen ist es im kleinen, aber sehr feinen Verlag Stadtlichter Presse, die Gestaltung als Paperback passt sehr gut zum Inhalt. Und jetzt kam ich endlich auch dazu, es zu lesen.
Teilweise sind die Gedichte, die in englischer Sprache sowie in deutscher Übersetzung abgedruckt worden sind, schwer zu verstehen. Kerouacs Texte spielen vor allem in den fünfziger Jahren seine eigene Wahrnehmung, und die ist ins Jahr 2014 kaum zu übertragen; da helfen auch alle Erläuterungen nicht.
Aus diesem Grund konnte ich mit vielen Texten nicht viel anfangen. Im Original steht immerhin das Spiel mit der Sprache, manchmal das schlichte Variieren von irgendwelchen Lautfolgen; in der Übersetzung fällt das oftmals weg. Das packte mich einfach nicht, dazu bin ich nicht »Fan genug«.
Vielleicht sollte ich Kerouac einfach als klassischen Autor der Moderne – oder wie auch immer – in Erinnerung behalten. Und in zehn Jahren noch mal in die Gedichte reinschauen – vielleicht sind sie dann eher für mich tauglich.
17 Januar 2014
Mein Name ist süß
Persönlich bin ich nicht bei Facebook; ich habe mich bei dem größten »Sozialen Netzwerk«, wie man das hierzulande so schön nennt, wenn man klugscheißern will, nur angemeldet, um die Science-Fiction-Serie zu vertreten, die ich als Redakteur betreue. Allerdings habe ich irgendwann auch eine ENPUNKT-Seite eingerichtet; na immerhin.
Seit ich bei Facebook bin, erhalte ich lustige Mails – das kommt daher, weil ich mittlerweile rund 2700 »Freunde« habe und von daher viel Kommunikation anfällt. »Freunde« von Perry natürlich, nicht von mir persönlich. Aber das macht nichts; entscheidend ist ja, was ich an Post erhalte – gerne durch direkte Nachrichten in mein Facebook-Postfach.
Ganz aktuell von heute: »Hallo, mein Name ist Süßigkeit«, schreibt mir eine junge Dame, die offensichtlich ein Übersetzungsprogramm benutzt. Sie freut sich, mich »hier auf Facebook« zu treffen. Und: »Ich mag es uns, gute Freunde geworden.«
Sie bietet mir an, ihr Bilder zu schicken ... und ich dachte immer, dieses Geschäftsmodell mit dem Zusenden von Fotos sei irgendwann in den frühen 90er-Jahren ausgestorben. Alles in allem eine sehr witzige Mail, die mir beweist, dass Spam immer noch existiert und heute nicht mehr auf Mailprogramme angewiesen ist ...
Seit ich bei Facebook bin, erhalte ich lustige Mails – das kommt daher, weil ich mittlerweile rund 2700 »Freunde« habe und von daher viel Kommunikation anfällt. »Freunde« von Perry natürlich, nicht von mir persönlich. Aber das macht nichts; entscheidend ist ja, was ich an Post erhalte – gerne durch direkte Nachrichten in mein Facebook-Postfach.
Ganz aktuell von heute: »Hallo, mein Name ist Süßigkeit«, schreibt mir eine junge Dame, die offensichtlich ein Übersetzungsprogramm benutzt. Sie freut sich, mich »hier auf Facebook« zu treffen. Und: »Ich mag es uns, gute Freunde geworden.«
Sie bietet mir an, ihr Bilder zu schicken ... und ich dachte immer, dieses Geschäftsmodell mit dem Zusenden von Fotos sei irgendwann in den frühen 90er-Jahren ausgestorben. Alles in allem eine sehr witzige Mail, die mir beweist, dass Spam immer noch existiert und heute nicht mehr auf Mailprogramme angewiesen ist ...
16 Januar 2014
Drei Geschichten
Wenn ich mir noch einmal vor Augen halte, was ich während der Ferientage hinbekommen habe, ist das keine völlige Katastrophe: In den zwei Wochen zwischen Weihnachten und Dreikönig schaffte ich immerhin drei Kurzgeschichten – über den literarischen Wert und Unwert kann ich selbst noch nicht urteilen. Weitere Texte wurden angefangen, ein weiterer Text völlig überarbeitet.
Anders gesagt: Nach dem desaströsen Jahr 2013 habe ich 2014 zumindest damit angefangen, auch mal wieder eigene Geschichten zu schreiben und nicht nur die Texte zu bearbeiten und zu produzieren, die mir Autorenkollegen zu den Abenteuern eines gewissen Raumfahrers ins Büro schicken ...
Das ist für mich ein gutes Zeichen; jetzt muss ich nur schauen, dass ich »dranbleibe« und mich nicht zu schnell wieder im Terminchaos verausgabe. Überraschenderweise haben die Texte nichts mit phantastischer Literatur im Allgemeinen zu tun, noch weniger mit Science Fiction im Besonderen.
Wenn's also einen guten Vorsatz für mich fürs Jahr 2014 gibt, ist es dieser hier: Ich möchte mehr Texte von mir selbst schreiben und dann auch veröffentlichen! Man/frau drücke mir die Daumen.
Anders gesagt: Nach dem desaströsen Jahr 2013 habe ich 2014 zumindest damit angefangen, auch mal wieder eigene Geschichten zu schreiben und nicht nur die Texte zu bearbeiten und zu produzieren, die mir Autorenkollegen zu den Abenteuern eines gewissen Raumfahrers ins Büro schicken ...
Das ist für mich ein gutes Zeichen; jetzt muss ich nur schauen, dass ich »dranbleibe« und mich nicht zu schnell wieder im Terminchaos verausgabe. Überraschenderweise haben die Texte nichts mit phantastischer Literatur im Allgemeinen zu tun, noch weniger mit Science Fiction im Besonderen.
Wenn's also einen guten Vorsatz für mich fürs Jahr 2014 gibt, ist es dieser hier: Ich möchte mehr Texte von mir selbst schreiben und dann auch veröffentlichen! Man/frau drücke mir die Daumen.
15 Januar 2014
Erschütternde Charakterstudie
Ein Mann ist unschuldig, wird aber wegen seiner Unschuld zum Schuldigen: So lässt sich vielleicht am besten der Roman »Bellas Tod« von Georges Simenon zusammenfassen. Der französische Schriftsteller, von dem ich vor allem die »Maigret«-Krimis kenne, schrieb »Bellas Tod« in den frühen fünfziger Jahren, als er in den USA lebte – der Roman spielt in einer amerikanischen Kleinstadt im Nordosten des Landes.
Hauptfigur des Romans ist Spencer Ashby, ein eher spießiger und vor allem sehr pflichtbewusster Lehrer, der mit seiner Frau Christine ein gemütliches und zurückgezogenes Leben führt. Ein Zimmer haben sie an Bella vermietet, die Tochter einer alten Freundin von Christine. Als eines Morgens das Mädchen erdrosselt in seinem Zimmer aufgefunden wird, verändert sich das Leben des Paares.
Recht schnell wird klar, dass Spencer Ashby zwar nicht das geringste Motiv hätte, Bella zu ermorden, dass er aber als einziger Mensch über kein Alibi verfügt und die beste Gelegenheit gehabt hätte: Seine Frau war unterwegs, er hielt sich in seiner »Bude« auf, dem Bastelraum im Keller. Die Polizei ermittelt langsam und gründlich, und die dauernden Fragen wühlen sich tief in Spencers Psyche.
Simenon schildert in fast schon grausamer Art und Weise die Veränderung seiner Hauptfigur: Der Lehrer erfährt, dass sein Hausgast mit mehreren jungen Männern verkehrt hatte, und bekommt durch die Tote sein tristes Leben gespiegelt.
Auf einmal wachsen die Verlockungen in ihm, während gleichzeitig der Druck der Öffentlichkeit auf ihn wächst. Vom Schuldienst wird er beurlaubt, jemand schmiert ein »M« für »Mörder« an das Haus, in der Kirche und in der Post fühlt er sich ausgeschlossen.
Sind die »Maigret«-Krimis vor allem dadurch geprägt, dass ein Kommissar immer tiefer im Sumpf des Verbrechens wühlt und irgendwann den Schuldigen fasst, ist »Bellas Tod« von einem anderen Kaliber. Der Roman ist ein Krimi der anderen Art, geschildert aus der Sicht eines Mannes, den irgendwann jeder für einen Mörder hält – wie Simenon das macht, ist beeindruckend und klarsichtig.
Er seziert das Innenleben seiner Hauptfigur, leuchtet den Lehrer und seine Vorlieben sowie sein gesamtes Umfeld aus. Und er überrascht mit einem Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Das ist klasse gemacht, und weil Simenon wieder einmal beim Umfang seines Romans unter 200 Seiten bleibt, doppelt überzeugend; heutige Autoren würden einen 600-Seiten-Wälzer aus dem Thema machen.
Ich habe die schöne Diogenes-Ausgabe gelesen, die ich jedem ans Herz legen will. Wer bisher noch keinen Simenon-Roman gelesen hat, erhält mit »Bellas Tod« einen packenden Einstieg.
Hauptfigur des Romans ist Spencer Ashby, ein eher spießiger und vor allem sehr pflichtbewusster Lehrer, der mit seiner Frau Christine ein gemütliches und zurückgezogenes Leben führt. Ein Zimmer haben sie an Bella vermietet, die Tochter einer alten Freundin von Christine. Als eines Morgens das Mädchen erdrosselt in seinem Zimmer aufgefunden wird, verändert sich das Leben des Paares.
Recht schnell wird klar, dass Spencer Ashby zwar nicht das geringste Motiv hätte, Bella zu ermorden, dass er aber als einziger Mensch über kein Alibi verfügt und die beste Gelegenheit gehabt hätte: Seine Frau war unterwegs, er hielt sich in seiner »Bude« auf, dem Bastelraum im Keller. Die Polizei ermittelt langsam und gründlich, und die dauernden Fragen wühlen sich tief in Spencers Psyche.
Simenon schildert in fast schon grausamer Art und Weise die Veränderung seiner Hauptfigur: Der Lehrer erfährt, dass sein Hausgast mit mehreren jungen Männern verkehrt hatte, und bekommt durch die Tote sein tristes Leben gespiegelt.
Auf einmal wachsen die Verlockungen in ihm, während gleichzeitig der Druck der Öffentlichkeit auf ihn wächst. Vom Schuldienst wird er beurlaubt, jemand schmiert ein »M« für »Mörder« an das Haus, in der Kirche und in der Post fühlt er sich ausgeschlossen.
Sind die »Maigret«-Krimis vor allem dadurch geprägt, dass ein Kommissar immer tiefer im Sumpf des Verbrechens wühlt und irgendwann den Schuldigen fasst, ist »Bellas Tod« von einem anderen Kaliber. Der Roman ist ein Krimi der anderen Art, geschildert aus der Sicht eines Mannes, den irgendwann jeder für einen Mörder hält – wie Simenon das macht, ist beeindruckend und klarsichtig.
Er seziert das Innenleben seiner Hauptfigur, leuchtet den Lehrer und seine Vorlieben sowie sein gesamtes Umfeld aus. Und er überrascht mit einem Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Das ist klasse gemacht, und weil Simenon wieder einmal beim Umfang seines Romans unter 200 Seiten bleibt, doppelt überzeugend; heutige Autoren würden einen 600-Seiten-Wälzer aus dem Thema machen.
Ich habe die schöne Diogenes-Ausgabe gelesen, die ich jedem ans Herz legen will. Wer bisher noch keinen Simenon-Roman gelesen hat, erhält mit »Bellas Tod« einen packenden Einstieg.
13 Januar 2014
Lost In Desire mit Hang zu den 80ern
Um 2008 gründete sich die Band Lost In Desire in Wien, und mit »Skin« habe ich jetzt die erste Platte der Band gehört. Ich schaute mir auch mit großem Interesse das Video an, das ziemlich cool aussieht und musikalisch ebenfalls überzeugend ist. Aber nur dann, wenn man wie ich klammheimlich auch ein Freund der 80er-Jahre und des damaligen Indie-Sounds ist ...
Die Band macht eine sehr melodische, durchaus kraftvolle Mixtur aus IndieRock mit einem kräftigen Schuss Elektro; immer mal wieder wird kräftig auf die Orgel gedrückt. Die Melodien sind häufig hymnisch und gehen gut ins Ohr, wenngleich die Refrain-Texte schon arg wiederholend sind.
Andere Stücke sind ruhig und melancholisch, mit einer Spur von Verzweiflung und »Emo«. Dazu passen die englischsprachigen Texte, in denen es oft um die Nacht geht, um eine »Pitch Black Romance« oder um einen »Deathwish«; immer mal wieder mischt sich Hang von Depression in die Stücke. Mein 80er-Jahre-Vergleich ist nicht bösartig und negativ gemeint, die Platte hört sich wirklich gut an – aber man muss darauf stehen.
Wer mag, sollte sich die Platte auf jeden Fall auf der Bandcamp-Seite anhören; dort kann man sich die Stücke legal herunterladen, gerne auch gegen Bezahlung. Auf der Vimeo-Seite gibt es das hübsch gemachte Video zum Titelstück der Platte. (Wer mag, kann übrigens sogar eine Vinylscheibe des Albums kaufen, was ich toll finde.).
Die Band macht eine sehr melodische, durchaus kraftvolle Mixtur aus IndieRock mit einem kräftigen Schuss Elektro; immer mal wieder wird kräftig auf die Orgel gedrückt. Die Melodien sind häufig hymnisch und gehen gut ins Ohr, wenngleich die Refrain-Texte schon arg wiederholend sind.
Andere Stücke sind ruhig und melancholisch, mit einer Spur von Verzweiflung und »Emo«. Dazu passen die englischsprachigen Texte, in denen es oft um die Nacht geht, um eine »Pitch Black Romance« oder um einen »Deathwish«; immer mal wieder mischt sich Hang von Depression in die Stücke. Mein 80er-Jahre-Vergleich ist nicht bösartig und negativ gemeint, die Platte hört sich wirklich gut an – aber man muss darauf stehen.
Wer mag, sollte sich die Platte auf jeden Fall auf der Bandcamp-Seite anhören; dort kann man sich die Stücke legal herunterladen, gerne auch gegen Bezahlung. Auf der Vimeo-Seite gibt es das hübsch gemachte Video zum Titelstück der Platte. (Wer mag, kann übrigens sogar eine Vinylscheibe des Albums kaufen, was ich toll finde.).
Ich referiere in Rastatt
Ich arbeite seit über zwei Jahrzehnten in Rastatt, einer Kreisstadt südlich von Karlsruhe. Es ist keine Stadt, in der besonders viel los ist; es gibt einen Haufen von Dorfproleten und Nazis, und die Stadt enthält architektonische Sünden en masse. Aber es gibt einen Haufen von engagierten jungen Leuten, die ein Zentrum haben, das Art Canrobert heißt.
Seit dem Sommer 2012 gibt es innerhalb des Art Canrobert eine Veranstaltergruppe, die sich Input-Rastatt nennt. Nach eigener Information »haben sich unter diesem Label einige Leute zusammengeschlossen, um Vorträge und Workshops zu unterschiedlichen politischen Themen zu organisieren«.
Dabei ging es schon um Deutsch-Pop oder die sogenannte Grauzone; im Februar geht es dann um Punkrock. Da darf ich dann auch mal wieder referieren, in diesem Fall am Mittwoch, 5. Februar 2014, ab 20 Uhr. Mein Thema nennt sich »Punkrock von 1977 bis heute«.
Ich zitiere aus der Ankündigung: »Totgesagt wurde die Punk-Bewegung schon 1979, aber unverdrossen geht’s weiter: junge Punks, frische Bands, neue Ideen. Ein Vortrag beleuchtet die Geschichte einer Szene, angefangen mit den 70er-Jahren. Der Vortrag kommt mit Hörbeispielen und Bilddokumenten, so dass auch ein optisch-akustischer Eindruck vermittelt wird.«
Seit dem Sommer 2012 gibt es innerhalb des Art Canrobert eine Veranstaltergruppe, die sich Input-Rastatt nennt. Nach eigener Information »haben sich unter diesem Label einige Leute zusammengeschlossen, um Vorträge und Workshops zu unterschiedlichen politischen Themen zu organisieren«.
Dabei ging es schon um Deutsch-Pop oder die sogenannte Grauzone; im Februar geht es dann um Punkrock. Da darf ich dann auch mal wieder referieren, in diesem Fall am Mittwoch, 5. Februar 2014, ab 20 Uhr. Mein Thema nennt sich »Punkrock von 1977 bis heute«.
Ich zitiere aus der Ankündigung: »Totgesagt wurde die Punk-Bewegung schon 1979, aber unverdrossen geht’s weiter: junge Punks, frische Bands, neue Ideen. Ein Vortrag beleuchtet die Geschichte einer Szene, angefangen mit den 70er-Jahren. Der Vortrag kommt mit Hörbeispielen und Bilddokumenten, so dass auch ein optisch-akustischer Eindruck vermittelt wird.«
12 Januar 2014
La Plebe auf Platte
Live ist La Plebe aus San Francisco ein Erlebnis; ich habe die spanischsprechenden und -singenden Punks aus San Francisco schon zweimal gesehen und fand ihre furiose Mischung aus politischem Punkrock und extrem tanzbaren Melodien stets sehr gut. Die Bläsersätze lassen live keinen still stehen, wobei die Band höchst selten in Ska abrutscht, sondern im Prinzip eben Trompetenpunk spielt.
Beim letzten Konzert kaufte ich mir die Langspielplatte »Brazo en Bravo«, die 2010 aufgenommen wurde und die den Sound von der Bühne sehr konsequent auch auf die Platte bringt. Natürlich ist La Plebe eine Live-Band, und den Unterschied zwischen live und Platte merke ich hier deutlich, trotzdem ist das alles sehr gelungen.
Die Texte sind zumeist in spanischer Sprache, es liegt freundlicherweise ein Textblatt mit Übersetzungen ins Englische dabei. Dabei merke ich schnell, dass die Band auch etwas zu sagen hat. Zwar gibt es Lieder, in denen es um Biertrinken und Spaßhaben geht, aber immer wieder mischt die Band politische Inhalte darunter – und das sehr glaubhaft. Gute Platte!
Beim letzten Konzert kaufte ich mir die Langspielplatte »Brazo en Bravo«, die 2010 aufgenommen wurde und die den Sound von der Bühne sehr konsequent auch auf die Platte bringt. Natürlich ist La Plebe eine Live-Band, und den Unterschied zwischen live und Platte merke ich hier deutlich, trotzdem ist das alles sehr gelungen.
Die Texte sind zumeist in spanischer Sprache, es liegt freundlicherweise ein Textblatt mit Übersetzungen ins Englische dabei. Dabei merke ich schnell, dass die Band auch etwas zu sagen hat. Zwar gibt es Lieder, in denen es um Biertrinken und Spaßhaben geht, aber immer wieder mischt die Band politische Inhalte darunter – und das sehr glaubhaft. Gute Platte!
Künstlerischer Blick nach Mittelerde
Nachdem ich »zwischen den Jahren« nicht nur den zweiten »Hobbit«-Film geguckt, sondern mir auch noch einmal die gesamte »Herr der Ringe«-Trilogie auf DVD angeschaut habe, genoss ich es, einen schönen Bildband zu diesem Thema aus der Versenkung zu fischen. Man bekommt ihn erstaunlicherweise nach wie vor über diverse Versender und auf Flohmärkten; das Original im Bestzustand dürfte allerdings einen gewissen Sammlerwert haben.
»J.R.R. Tolkiens fantastische Welt« erschien 1980 als Hardcover mit Schutzumschlag beim Moewig-Verlag, bei dem ich im Prinzip heute ja arbeite. Das Buch enthält zahlreiche gelungene Illustrationen verschiedener Künstler und bietet einen gelungenen Einblick in die Welt der klassischen Fantasy-Trilogie.
Epochen der Mittelerde-Geschichte werden ebenso dargestellt wie besondere Wesen – stilistisch ist das ganze nicht einheitlich, und nicht jedes Bild trifft meinen Geschmack. Die Texte sind sowieso gewöhnungsbedürftig, vor allem die Übersetzungen wirken arg schludrig und fehlerhaft.
Das Buch ist aber eine gelungene Ergänzung zur Tolkien-Saga. Wer Fan von Mittelerde sowie von den Hobbits und ihren Gefährten ist, der sollte mal schauen, ob er das Buch irgendwo bekommt. Bei mir gehört's seit dreißig Jahren als Schmuckstück ins Bücherregal.
»J.R.R. Tolkiens fantastische Welt« erschien 1980 als Hardcover mit Schutzumschlag beim Moewig-Verlag, bei dem ich im Prinzip heute ja arbeite. Das Buch enthält zahlreiche gelungene Illustrationen verschiedener Künstler und bietet einen gelungenen Einblick in die Welt der klassischen Fantasy-Trilogie.
Epochen der Mittelerde-Geschichte werden ebenso dargestellt wie besondere Wesen – stilistisch ist das ganze nicht einheitlich, und nicht jedes Bild trifft meinen Geschmack. Die Texte sind sowieso gewöhnungsbedürftig, vor allem die Übersetzungen wirken arg schludrig und fehlerhaft.
Das Buch ist aber eine gelungene Ergänzung zur Tolkien-Saga. Wer Fan von Mittelerde sowie von den Hobbits und ihren Gefährten ist, der sollte mal schauen, ob er das Buch irgendwo bekommt. Bei mir gehört's seit dreißig Jahren als Schmuckstück ins Bücherregal.
10 Januar 2014
Phantastisch! 52 gelesen
Eine Bahnfahrt ist optimal dafür geeignet, ein Magazin wie die aktuelle »phantastisch!« durchzuschmökern. Die für mich aktuelle Ausgabe ist die Nummer 52, deren 72 Seiten auch pickepackevoll mit allerlei Inhalt sind – so schnell schaffe ich das eben nicht.
Am liebsten las ich die Interviews mit dem Autor Michael Marcus Thurner sowie der Autorin und Redakteurin Susanne Picard. Beide Personen kenne ich persönlich; das ist dann schon fast wie die Lektüre eines Egozines für mich, wenn ich solche Texte vor Augen habe. Von dem Autor Derek Landy, der ebenfalls interviewt wird, habe ich bislang nichts gelesen; sollte ich vielleicht mal.
Darüber hinaus gibt es in dem Magazin haufenweise Artikel zu Autoren, Comics und Büchern; dazu kommen ausführliche Rezensionen, Filmbetrachtungen und weitere Beiträge. Das alles ist weitestgehend gut bis sehr gut geschrieben; auch Themen, die mich nicht so sehr interessieren, sind doch so gehalten, dass ich sie zumindest anlese.
Wer sich für Science Fiction und Artverwandtes begeistern kann, kommt meiner Ansicht nach an dem Magazin nicht vorüber. Einzelausgaben gibt es im Fachhandel, ich empfehle aber ein Abonnement der professionell gestalteten Zeitschrift. Weitere Informationen dazu liefert die Internet-Seite.
Am liebsten las ich die Interviews mit dem Autor Michael Marcus Thurner sowie der Autorin und Redakteurin Susanne Picard. Beide Personen kenne ich persönlich; das ist dann schon fast wie die Lektüre eines Egozines für mich, wenn ich solche Texte vor Augen habe. Von dem Autor Derek Landy, der ebenfalls interviewt wird, habe ich bislang nichts gelesen; sollte ich vielleicht mal.
Darüber hinaus gibt es in dem Magazin haufenweise Artikel zu Autoren, Comics und Büchern; dazu kommen ausführliche Rezensionen, Filmbetrachtungen und weitere Beiträge. Das alles ist weitestgehend gut bis sehr gut geschrieben; auch Themen, die mich nicht so sehr interessieren, sind doch so gehalten, dass ich sie zumindest anlese.
Wer sich für Science Fiction und Artverwandtes begeistern kann, kommt meiner Ansicht nach an dem Magazin nicht vorüber. Einzelausgaben gibt es im Fachhandel, ich empfehle aber ein Abonnement der professionell gestalteten Zeitschrift. Weitere Informationen dazu liefert die Internet-Seite.
09 Januar 2014
Die Uni zu München
Wieder einmal war ich mit der Bahn in deutschen Landen unterwegs. Am gestrigen Mittwoch, 8. Januar 2014, ging es nach München, wo ich unter anderem an der Universität einen Vortrag hielt; im Fach Buchwissenschaften, also vor einem sehr überschaubaren Publikum. Mir machen solche Vorträge trotzdem Spaß, weil ich dabei einem Publikum gegenüberstehe, das nicht viel Ahnung von dem hat, von dem ich spreche, das sich aber sehr dafür interessiert.
Es ging bei diesem Vortrag um meinen Job, also um die Romanheftserie, für die ich arbeite. Buchwissenschaftlerinnen und Buchwissenschaftler haben darauf einen anderen Blick als ein Redakteur; das ist natürlich. Umso interessanter waren wieder einmal ihre Fragen. Meine Vorträge halte ich sowieso eher locker, inklusive vieler sehr persönlicher »Einfärbungen« und dergleichen.
Das war nicht der einzige Grund, weshalb ich nach München fuhr. Ich besuchte einen Kollegen, der in einem Buchverlag arbeitet, um mit diesem über das eine oder andere Thema zu sprechen.
Konkrete Ziele gab es nicht; aber häufig sind Gespräche, die ohne konkreten Plan beginnen, nicht die sinnlosesten. Zudem konnte ich diesmal die Kantine dieses Verlages besuchen – der Vergleich zu Rastatt drängte sich damit automatisch auf ... und die Kantine in unserem Verlag gefiel mir dank ihrer übersichtlichen Art dann gleich besser. Wieder was gelernt!
Es ging bei diesem Vortrag um meinen Job, also um die Romanheftserie, für die ich arbeite. Buchwissenschaftlerinnen und Buchwissenschaftler haben darauf einen anderen Blick als ein Redakteur; das ist natürlich. Umso interessanter waren wieder einmal ihre Fragen. Meine Vorträge halte ich sowieso eher locker, inklusive vieler sehr persönlicher »Einfärbungen« und dergleichen.
Das war nicht der einzige Grund, weshalb ich nach München fuhr. Ich besuchte einen Kollegen, der in einem Buchverlag arbeitet, um mit diesem über das eine oder andere Thema zu sprechen.
Konkrete Ziele gab es nicht; aber häufig sind Gespräche, die ohne konkreten Plan beginnen, nicht die sinnlosesten. Zudem konnte ich diesmal die Kantine dieses Verlages besuchen – der Vergleich zu Rastatt drängte sich damit automatisch auf ... und die Kantine in unserem Verlag gefiel mir dank ihrer übersichtlichen Art dann gleich besser. Wieder was gelernt!
07 Januar 2014
Eine Woche der Splitter-Tipps
Im November 2013 machte ich das, was ich schon einige Wochen davor hatte machen wollen. Ich stellte auf der PERRY RHODAN-Seite eine Reihe von Comics vor, die allesamt im Splitter-Verlag erschienen sind. Und das möchte ich endlich-endlich an dieser Stelle »teilen«, wie das so schön heißt.
Als ersten Band besprach ich die aktuelle Folge von »Die Legende der Drachenritter«. Das war wieder mal sehr gelungene Fantasy, diesmal sogar mit einem feministischen Anstrich, und das ist an dieser Stelle absolut positiv gemeint.
Teil eins von »Der Glöckner von Notre Dame« empfand ich als eine »Gelungene Comic-Umsetzung des französischen Klassikers«. Damit ist das wesentliche über den neuen Comic von Robin Recht und Jean Bastide gesagt, denke ich.
Die großartige Western-Serie »Cartland« kommt jetzt als Gesamtausgabe im Splitter-Verlag heraus. Ich habe den ersten Band gelesen, fand ihn super und besprach ihn mit großer Begeisterung. Band zwei liegt übrigens schon vor, gelesen habe ich ihn noch nicht.
Die klassischen Comics von »Johann und Pfiffikus« mochte ich schon als Kind; die Neuauflage bei Toonfish finde ich super. Der fünfte Band der Serie fasst neue Geschichten aus der Ära »nach Peyo« zusammen. So was mag ich halt.
Zum Abschluss meiner »Woche der Splitter-Tipps« gab es zwei historische Comics. Einmal präsentierte ich einen Seefahrer-Comic, dann einen aus der Antike und zwar aus einer Region, die sonst in der Literatur eher selten präsentiert wird – die Reitervölker des Nahen Ostens.
Eine schöne Mischung, wie ich finde und fand – mal schauen, wann ich das wieder hinkriege. Derzeit plane ich eher eine »Woche der Graphic Novels« oder so.«
Als ersten Band besprach ich die aktuelle Folge von »Die Legende der Drachenritter«. Das war wieder mal sehr gelungene Fantasy, diesmal sogar mit einem feministischen Anstrich, und das ist an dieser Stelle absolut positiv gemeint.
Teil eins von »Der Glöckner von Notre Dame« empfand ich als eine »Gelungene Comic-Umsetzung des französischen Klassikers«. Damit ist das wesentliche über den neuen Comic von Robin Recht und Jean Bastide gesagt, denke ich.
Die großartige Western-Serie »Cartland« kommt jetzt als Gesamtausgabe im Splitter-Verlag heraus. Ich habe den ersten Band gelesen, fand ihn super und besprach ihn mit großer Begeisterung. Band zwei liegt übrigens schon vor, gelesen habe ich ihn noch nicht.
Die klassischen Comics von »Johann und Pfiffikus« mochte ich schon als Kind; die Neuauflage bei Toonfish finde ich super. Der fünfte Band der Serie fasst neue Geschichten aus der Ära »nach Peyo« zusammen. So was mag ich halt.
Zum Abschluss meiner »Woche der Splitter-Tipps« gab es zwei historische Comics. Einmal präsentierte ich einen Seefahrer-Comic, dann einen aus der Antike und zwar aus einer Region, die sonst in der Literatur eher selten präsentiert wird – die Reitervölker des Nahen Ostens.
Eine schöne Mischung, wie ich finde und fand – mal schauen, wann ich das wieder hinkriege. Derzeit plane ich eher eine »Woche der Graphic Novels« oder so.«
06 Januar 2014
New York und nicht nur Hardcore
Die erste Sendung im neuen Jahr ... im ENPUNKT-Radio im Freien Radio Querfunk in Karlsruhe ging ich es am Sonntag, 5. Januar 2014, fast ein wenig zu ruhig an. Und das, obwohl mit New York eigentlich die Stadt auf dem Themenzettel stand, die in den vergangenen 25 Jahren für New York Hardcore und damit für Macho-Sound herhalten musste.
Okay, mit Sick Of It All und Madball sowie Agnostic Front gab es einige Protagonisten dieser Spielart von Punk und Hardcore zu hören. Aber ich brachte auch die Strokes zum Einsatz – okay, mit Stücken von ihrer ersten Platte, die eher punkig war –, dazu die schrillen Vivian Girls und Nada Surf, aber in diesem Fall ebenfalls von der ersten EP, die noch ziemlich rockte.
So richtig Punkrock waren diese drei Bands allerdings nicht, wenngleich ich sie mag. Zum Ausgleich gab's MDC auf die Ohren, die passen immer, und World Inferno Friendship Society kann man zumindest als Punkrock-Bigband bezeichnen. Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Sendung also, die mir wieder Lust auf ein weiteres Radio-Jahr machte – schauen wir mal, wie lange ich noch durchhalte.
Okay, mit Sick Of It All und Madball sowie Agnostic Front gab es einige Protagonisten dieser Spielart von Punk und Hardcore zu hören. Aber ich brachte auch die Strokes zum Einsatz – okay, mit Stücken von ihrer ersten Platte, die eher punkig war –, dazu die schrillen Vivian Girls und Nada Surf, aber in diesem Fall ebenfalls von der ersten EP, die noch ziemlich rockte.
So richtig Punkrock waren diese drei Bands allerdings nicht, wenngleich ich sie mag. Zum Ausgleich gab's MDC auf die Ohren, die passen immer, und World Inferno Friendship Society kann man zumindest als Punkrock-Bigband bezeichnen. Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Sendung also, die mir wieder Lust auf ein weiteres Radio-Jahr machte – schauen wir mal, wie lange ich noch durchhalte.
05 Januar 2014
Saunieren in Sinsheim
Noch vor fünf Jahren hätte ich jeden, der mir erzählt hätte, ich ginge einmal freiwillig in eine Sauna, einfach ausgelacht. Aber die Zeiten ändern sich, und mittlerweile fühle ich mich ab und zu in »verschwitzter« Räumlichkeiten ganz wohl. Vor allem, wenn diese so geräumig sind und so vielfältig wie in der Badewelt Sinsheim – warum diese Einrichtungen immer so selten sperrige Namen haben müssen, erschließt sich mir übrigens nicht immer.
Gegliedert ist das Thermen- und Badeparadies in mehrere Bereiche. Dazu zählen ein Bereich, in den man nur in Badeklamotten darf, in dem es dann ein Schwimmbad und diverse Solebecken gibt, und vor allem aber auch ein großzügiger Bereich mit Saunalandschaft und Schwimmbecken.
Hier lässt es sich locker einen Tag aushalten, unter anderem deshalb, weil der gastronomische Betrieb ein Essen anbietet, das man durchaus konsumieren kann. Es ist keine Weltklasse, aber es lässt sich gut verspeisen.
Und wenn man nach einem Saunagang oder nach einem Kaffee auf einer der zahlreichen Liegen herumgammelt, ein Buch in der Hand und die Palmen über dem Kopf, dann kommt man sich – oder komme zumindest ich mir – vor wie im Urlaub. Vor allem auch deshalb, weil dieser Urlaub nicht einmal eine Fahrtstunde von der heimatlichen Wohnung und dem grauen Wetter von Karlsruhe entfernt ist ...
Gegliedert ist das Thermen- und Badeparadies in mehrere Bereiche. Dazu zählen ein Bereich, in den man nur in Badeklamotten darf, in dem es dann ein Schwimmbad und diverse Solebecken gibt, und vor allem aber auch ein großzügiger Bereich mit Saunalandschaft und Schwimmbecken.
Hier lässt es sich locker einen Tag aushalten, unter anderem deshalb, weil der gastronomische Betrieb ein Essen anbietet, das man durchaus konsumieren kann. Es ist keine Weltklasse, aber es lässt sich gut verspeisen.
Und wenn man nach einem Saunagang oder nach einem Kaffee auf einer der zahlreichen Liegen herumgammelt, ein Buch in der Hand und die Palmen über dem Kopf, dann kommt man sich – oder komme zumindest ich mir – vor wie im Urlaub. Vor allem auch deshalb, weil dieser Urlaub nicht einmal eine Fahrtstunde von der heimatlichen Wohnung und dem grauen Wetter von Karlsruhe entfernt ist ...
04 Januar 2014
Provoked bollern die zweite
Nenn es Crust, nenn es D-Beat, nenn es Punk oder Hardcore: Provoked aus Minneapolis in Minnesota ließen in den Nuller-Jahren einen ausgesprochen derben und rasanten Sound auf die Menschheit los. Einmal spielte die Band in Karlsruhe, aber an dieses Konzert kann ich mich nicht mehr erinnern. Mir blieben zwei Langspielplatten, die – wo sonst? – bei Profane Existence Records erschienen sind, und die zweite davon hörte ich dieser Tage einige Male an.
»Prepare For The Cold« kam 2005 raus und erstrahlt auf dem Cover, der Rückseite und dem Beiheft in klassischer Anarchopunk-Ästhetik, wie man sie seit den frühen 80er-Jahre kennt: Totenköpfe, politische Anspielungen, drastische Symbole von Tod und Vernichtung. So klingt dann auch die Musik: eine rabiate Mischung, die vor allem von den zwei kreischend-derben Stimmen vorangetrieben wird.
Die Band walzt auf den zehn Stücken in nicht einmal einer halben Stunde alles nieder, tritt mit »Beatin' Around the Bush« noch einmal gegen den damaligen US-Präsidenten an oder rotzt mit »Mad Heads Collide« eine zynische Szenekritik raus. Das kann ich mir nicht jeden Tag anhören, aber manchmal ist so eine echte Granate durchaus heilsam – was für ein Gebratzel!
»Prepare For The Cold« kam 2005 raus und erstrahlt auf dem Cover, der Rückseite und dem Beiheft in klassischer Anarchopunk-Ästhetik, wie man sie seit den frühen 80er-Jahre kennt: Totenköpfe, politische Anspielungen, drastische Symbole von Tod und Vernichtung. So klingt dann auch die Musik: eine rabiate Mischung, die vor allem von den zwei kreischend-derben Stimmen vorangetrieben wird.
Die Band walzt auf den zehn Stücken in nicht einmal einer halben Stunde alles nieder, tritt mit »Beatin' Around the Bush« noch einmal gegen den damaligen US-Präsidenten an oder rotzt mit »Mad Heads Collide« eine zynische Szenekritik raus. Das kann ich mir nicht jeden Tag anhören, aber manchmal ist so eine echte Granate durchaus heilsam – was für ein Gebratzel!
02 Januar 2014
Kein guter Vorsatz
Der Jahreswechsel verlief eigentlich richtig gut: Wir hatten uns selbst das festliche Fünf-Gang-Menü im »fünf« geschenkt und saßen zu viert an einem Tisch. Ich hatte ein vegetarisches Menü erhalten, für die anderen gab es unter anderem Hirsch oder Thunfisch-Tartar; die Speisen waren durch die Bank hochwertig und superlecker. Dazu gab es Weine, die mir allesamt schmeckten.
Kurz vor Mitternacht gab's einen Espresso, dann ging es ins Freie, wo die Bewohner des Viertels ein schönes Feuerwerk abfackelten und die »fünf«-Belegschaft Sekt ausschenkte. Entsprechend angeheitert begaben wir uns wieder ins Innere. Bei Wein und lauter Musik wurde dann weitergefeiert, morgens um halb sechs Uhr oder so purzelten wir ins Bett.
Den Neujahrstag begann ich mittags um 14 Uhr und mit Kopfscmerzen. Irgendwie war einer der vielen Weine – dazwischen auch mal eine Runde Brandy – doch nicht so gut für meinen Kopf gewesen. Ich verbrachte den 1. Januar 2014 faul auf der Couch, guckte »Der Herr der Ringe« auf DVD und schaffte gerade mal eine Minimal-Kommunikation.
Der einzige gute Vorsatz für 2014: zumindest ab und zu mal weniger Alkohol. Zumindest dann, wenn man ein wenig zu viel am Vorabend konsumiert hat ...
Kurz vor Mitternacht gab's einen Espresso, dann ging es ins Freie, wo die Bewohner des Viertels ein schönes Feuerwerk abfackelten und die »fünf«-Belegschaft Sekt ausschenkte. Entsprechend angeheitert begaben wir uns wieder ins Innere. Bei Wein und lauter Musik wurde dann weitergefeiert, morgens um halb sechs Uhr oder so purzelten wir ins Bett.
Den Neujahrstag begann ich mittags um 14 Uhr und mit Kopfscmerzen. Irgendwie war einer der vielen Weine – dazwischen auch mal eine Runde Brandy – doch nicht so gut für meinen Kopf gewesen. Ich verbrachte den 1. Januar 2014 faul auf der Couch, guckte »Der Herr der Ringe« auf DVD und schaffte gerade mal eine Minimal-Kommunikation.
Der einzige gute Vorsatz für 2014: zumindest ab und zu mal weniger Alkohol. Zumindest dann, wenn man ein wenig zu viel am Vorabend konsumiert hat ...
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