Die aktuelle Ausgabe des Fanzines »Fandom Observer« liegt wohl in gedruckter Form in meinem Briefkasten; die PDF-Version, die man kostenlos herunterladen vor, gibt's auf jeden Fall schon mal im Internet. Die Nummer 236 wurde vom Herausgeber höchstpersönlich auch redaktionell betreut - schönes Heft!
Unter dem Titel »Heldengruppe auf Reisen« ist auch ein Interview enthalten, das ich mit dem jungen Fantasy-Schriftsteller Bernd Perplies geführt habe. Auf zwei Seiten gibt der Autor darüber Auskunft, wie er zum Schreiben kam und wie seine bisher recht kurze Karriere verlief.
Ich find's interessant und hab' das Interview auch in der PDF-Form gern noch mal gelesen. Wer's angucken mag: Es geht auf der vierten Seite der aktuellen FO-Ausgabe los.
Es passiert einiges um mich herum, und nicht alles gefällt mir. Vieles fasziniert mich, vieles interessiert mich – und das soll Thema dieses Blogs sein.
31 Januar 2009
Mestizo-Sound aus dem Elsaß
Wenn Ska-Bands aus Südamerika allerlei Klänge in ihre Lieder mischen, die unsereins als exotisch betrachtet, wird das gerne als Mestizo-Musik betrachtet: eine Mischung also aus Ska und ein bißchen Punk, dazu dann aber Salsa oder Rumba oder Merengue oder Steeldrum-Sound. Das hört sich zeitweise ziemlich klasse an und wird vorzugsweise von Bands aus Lateinamerika gespielt, gelegentlich auch aus Spanien.
Eine Ausnahme ist die Band Mala Suerte. Trotz des spanisch klingenden Namens und der spanischen Texte stammt die Band aus Strasbourg; insgesamt machen neun Leute mit, und es gibt schon drei Platten. Mir liegt die CD »El Senor del Mundo« vor, die fetzigen schnellen Ska mit vielen Bläsersätzen bietet.
Mit Punkrock hat das nicht viel zu tun, stattdessen gibt es Einflüsse aus allen möglichen anderen Richtungen; gelegentlich fiept sogar ein wenig Jazz dazwischen. Das hippelt und das groovt, da will man automatisch mitmachen. Das ist dann auch die einzige echte Schwäche der CD: Ich bin sicher, daß das ganze live viel besser ist als auf Platte.
Wer sich aber für diese Art Musik interessiert, ist hier bestens beraten – das ist definitiv geile Tanzmusik, bei der auch ältere Herren den Bierbauch bewegen können. Da hat ANR Music ein geschicktes Händchen bewiesen!
Eine Ausnahme ist die Band Mala Suerte. Trotz des spanisch klingenden Namens und der spanischen Texte stammt die Band aus Strasbourg; insgesamt machen neun Leute mit, und es gibt schon drei Platten. Mir liegt die CD »El Senor del Mundo« vor, die fetzigen schnellen Ska mit vielen Bläsersätzen bietet.
Mit Punkrock hat das nicht viel zu tun, stattdessen gibt es Einflüsse aus allen möglichen anderen Richtungen; gelegentlich fiept sogar ein wenig Jazz dazwischen. Das hippelt und das groovt, da will man automatisch mitmachen. Das ist dann auch die einzige echte Schwäche der CD: Ich bin sicher, daß das ganze live viel besser ist als auf Platte.
Wer sich aber für diese Art Musik interessiert, ist hier bestens beraten – das ist definitiv geile Tanzmusik, bei der auch ältere Herren den Bierbauch bewegen können. Da hat ANR Music ein geschicktes Händchen bewiesen!
30 Januar 2009
Schlecht und griechisch
Es war eine ziemliche Irrfahrt an diesem Montag abend: Wir hatten die Therme in Erding kurz vor 23 Uhr verlassen, waren erschöpft vom Nichtstun und hungrig vom Saunieren. Nur konnte uns niemand so richtig sagen, wo wir etwas vernünftiges zu futtern bekommen könnten. Da sind bayerische Dörfer offensichtlich nicht so richtig weit entwickelt.
Also fuhren wir sogar zum Flughafen, der um diese Zeit so tot und ausgestorben wirkte wie ein Friedhof im tiefsten Winter. Da bekam man garantiert nichts zu essen.
Um es kurz zu machen: Wir fanden ein griechisches Restaurant am Rande eines Industriegebietes - ich war schon kurz davor, nach München hineinzufahren und eine Tankstelle mit angeschlossenem MacDonald's zu suchen.
Hätte ich's nur gemacht. Die Griechen waren sehr nett, der Ouzo und das Bier schmeckten gut, und nach dem Essen kippte ich gleich noch mal einen Schnaps. Den brauchte ich nach der Orgie von Gemüse in Gefrierfett tatsächlich - ein vegetarischer Vorspeisenteller ist in der Tat ein sehr schwieriges Gericht.
Immerhin hatte ich dann noch die ganze Nacht Zeit, das Essen zu verdauen, und ich brauchte am nächsten Morgen kein anständiges Frühstück mehr - die Wampe war immer noch voll. Und ich nahm mir vor, das nächste Mal einfach mal ordentlich zu planen ...
Also fuhren wir sogar zum Flughafen, der um diese Zeit so tot und ausgestorben wirkte wie ein Friedhof im tiefsten Winter. Da bekam man garantiert nichts zu essen.
Um es kurz zu machen: Wir fanden ein griechisches Restaurant am Rande eines Industriegebietes - ich war schon kurz davor, nach München hineinzufahren und eine Tankstelle mit angeschlossenem MacDonald's zu suchen.
Hätte ich's nur gemacht. Die Griechen waren sehr nett, der Ouzo und das Bier schmeckten gut, und nach dem Essen kippte ich gleich noch mal einen Schnaps. Den brauchte ich nach der Orgie von Gemüse in Gefrierfett tatsächlich - ein vegetarischer Vorspeisenteller ist in der Tat ein sehr schwieriges Gericht.
Immerhin hatte ich dann noch die ganze Nacht Zeit, das Essen zu verdauen, und ich brauchte am nächsten Morgen kein anständiges Frühstück mehr - die Wampe war immer noch voll. Und ich nahm mir vor, das nächste Mal einfach mal ordentlich zu planen ...
28 Januar 2009
Fünf nackte Männer
Wir waren zu fünft: nackte Männer mit unterschiedlichen Bauchumfängen und in unterschiedlichen Altersgruppen. Als kleiner Pulk aus Einzelgängern standen wir vor der Glastür und blickten in das Innere des Raumes, den wir eigentlich betreten wollten. Darauf habe ich mich seit Tagen gefreut, dachte ich.
Es war die sogenannte Zirbelstube in der Thermenwelt von Erding. Im Prinzip handelte es sich um eine Wirtsstube mit rustikal wirkenden Wänden aus Holz, mit grob aussehenden Biertischen und klobigen Sitzgelegenheiten.
Wäre sie leer gewesen, hätte man sie vielleicht mit einer echten Wirtsstube verwechseln können. So aber nicht: Schätzungsweise zwei Dutzend Männer warteten auf den Sitzgelegenheiten, alle splitternackt. Immerhin saßen sie auf Handtücher, und sie hielten peinlich den Sicherheitsabstand von wenigen Zentimetern ein.
Und sie warteten auf den Bieraufguß in der Sauna, auf den ich mich auch gefreut hatte: Alle zwei Stunden gab es den, und ich war sogar zehn Minuten zu früh dran. Neben dem Bieraufguß, den ich schon amüsant fand, gab es auch noch ein Freibier; zwar nur alkoholfrei, aber immerhin.
Aber jetzt war die Bude voll. Frustriert blickte ich auf die Glücklichen, die mir ein breites Strahlen entgegen schickten. Das wurde nichts mit dem Freibier in der Sauna.
»Müssen wir halt eins im Wasser trinken«, sagte der beleibte Mitfünfziger neben mir in breitem Bayerisch, und sein angegrauter Schnauzbart wackelte, als er laut lachte. Ich grinste und nickte. Er hatte recht: Gegen ein Bier in der Champagner-Bar, bis zur Brust im Wasser des Thermalbades, sprach ja auch nichts ...
Es war die sogenannte Zirbelstube in der Thermenwelt von Erding. Im Prinzip handelte es sich um eine Wirtsstube mit rustikal wirkenden Wänden aus Holz, mit grob aussehenden Biertischen und klobigen Sitzgelegenheiten.
Wäre sie leer gewesen, hätte man sie vielleicht mit einer echten Wirtsstube verwechseln können. So aber nicht: Schätzungsweise zwei Dutzend Männer warteten auf den Sitzgelegenheiten, alle splitternackt. Immerhin saßen sie auf Handtücher, und sie hielten peinlich den Sicherheitsabstand von wenigen Zentimetern ein.
Und sie warteten auf den Bieraufguß in der Sauna, auf den ich mich auch gefreut hatte: Alle zwei Stunden gab es den, und ich war sogar zehn Minuten zu früh dran. Neben dem Bieraufguß, den ich schon amüsant fand, gab es auch noch ein Freibier; zwar nur alkoholfrei, aber immerhin.
Aber jetzt war die Bude voll. Frustriert blickte ich auf die Glücklichen, die mir ein breites Strahlen entgegen schickten. Das wurde nichts mit dem Freibier in der Sauna.
»Müssen wir halt eins im Wasser trinken«, sagte der beleibte Mitfünfziger neben mir in breitem Bayerisch, und sein angegrauter Schnauzbart wackelte, als er laut lachte. Ich grinste und nickte. Er hatte recht: Gegen ein Bier in der Champagner-Bar, bis zur Brust im Wasser des Thermalbades, sprach ja auch nichts ...
25 Januar 2009
Artikel in der neuen SOL
Die aktuelle SOL, das Magazin der PERRY RHODAN-FanZentrale, trägt bereits die Nummer 53. Das ist beeindruckend, ich erinnere mich nämlich noch gut an die schlichten Schwarzweiß-Anfänge. Das Magazin kommt längst mit Vierfarb-Titelbild und professionellem Satz.
Inhaltlich gefällt mir die Ausgabe ebenfalls sehr gut. Es gibt ausführliche Interviews mit den Autoren Götz Roderer und Timothy Stahl (der mir anno 2005 die Innenstadt von Las Vegas zeigte), dazu Berichte von der Frankfurter Buchmesse (cooles Foto mit mir im Anzug - ich sehe aus wie ein drittklassiger Türsteher) oder über das PERRY RHODAN-Volk der Grall.
Zwei Kurzgeschichten sind ebenfalls enthalten, die ich zwar ganz okay fand, die mich aber nicht begeisterten. Den Blick über den Tellerrand belegt ein Artikel über die SF-Serie »Sternenfaust« und deren Buchausgabe. Und von mir gibt's einen Artikel, in dem ich aufs Jahr 1980 zurückblicke, als mir Walter Ernsting alias Clark Darlton eine Postkarte schickte.
Schönes Heft mit 68 Seiten für alle Fans der größten SF-Serie der Welt. Ich hab's wie immer gern gelesen.
Inhaltlich gefällt mir die Ausgabe ebenfalls sehr gut. Es gibt ausführliche Interviews mit den Autoren Götz Roderer und Timothy Stahl (der mir anno 2005 die Innenstadt von Las Vegas zeigte), dazu Berichte von der Frankfurter Buchmesse (cooles Foto mit mir im Anzug - ich sehe aus wie ein drittklassiger Türsteher) oder über das PERRY RHODAN-Volk der Grall.
Zwei Kurzgeschichten sind ebenfalls enthalten, die ich zwar ganz okay fand, die mich aber nicht begeisterten. Den Blick über den Tellerrand belegt ein Artikel über die SF-Serie »Sternenfaust« und deren Buchausgabe. Und von mir gibt's einen Artikel, in dem ich aufs Jahr 1980 zurückblicke, als mir Walter Ernsting alias Clark Darlton eine Postkarte schickte.
Schönes Heft mit 68 Seiten für alle Fans der größten SF-Serie der Welt. Ich hab's wie immer gern gelesen.
24 Januar 2009
Karlsruher Winter
Das Wetter hat gewechselt, wir haben jetzt den üblichen Winter in Karlsruhe: fünf Grad plus, kein Regen, alles in allem fast frühlingshaft. Die Straßen sind wieder voll von Menschen, und jeder Depp holt sein Rad raus.
Ich trauere fast den Zeiten nach, die gerade mal zehn Tage her sind: Entweder war's bitterkalt, mit zehn Grad minus, oder es lag richtig anständig Schnee. Da machte das Radfahren auf andere Weise richtig Spaß.
Entweder rollte ich durch die eisige Nacht, zwar frierend, aber in einem Panzer aus Stille und knisterndem Eis, oder ich rollte durch den Schnee, die Reifen dick vom Matsch und angeklebtem Schnee, mal rutschend, mal schlingernd, aber immer gut unterwegs. Ich hätte nicht gedacht, daß ich das mal vermisse ...
Ich trauere fast den Zeiten nach, die gerade mal zehn Tage her sind: Entweder war's bitterkalt, mit zehn Grad minus, oder es lag richtig anständig Schnee. Da machte das Radfahren auf andere Weise richtig Spaß.
Entweder rollte ich durch die eisige Nacht, zwar frierend, aber in einem Panzer aus Stille und knisterndem Eis, oder ich rollte durch den Schnee, die Reifen dick vom Matsch und angeklebtem Schnee, mal rutschend, mal schlingernd, aber immer gut unterwegs. Ich hätte nicht gedacht, daß ich das mal vermisse ...
22 Januar 2009
Stauballergie in der Umweltzone
Seit 1. Januar 2009 wohne ich in einer Umweltzone. Wer mich mit dem Auto besuchen will, braucht so einen albernen Aufkleber, den man sich vorne auf die Windschutzscheibe klebt. Sonst gibt's Ärger mit der Polizei, die bei uns im Viertel ständige Präsenz zeigt; kein Wunder, wenn der Knast um die Ecke liegt.
Das ganze ist so absurd, daß es wehtut: Schon eine Straße weiter hört die Umweltzone nämlich auf. Ich kann also mit dem ältesten Auto der Welt bis fast vor meine Haustür fahren, muß aber hundert Meter vorher anhalten. In der Straße daneben darf ich also den fürchterlich gefährlichen Feinstaub in die Luft blasen – das erkläre mir bitte mal jemand ...
Noch besser: In Karlsruhe sind zwei große Kohlekraftwerke projektiert, sie wurden auch schon genehmigt. Dagegen gibt's die üblichen Proteste, die aber bislang niemanden so richtig stören.
Bereits jetzt hat die Innenstdt von Karlsruhe die höchsten Feinstaubwerte in Baden-Württemberg seit 2001; keine Ahnung, warum das so ist. Die Grenzwerte wurden beispielsweise 2004 an jedem siebten Tag überschritten; bei Stickoxiden, Kohlendioxid und Schwermetallen ist Karlsruhe überall ganz weit vorne in den Giftstoff-Charts.
Und jetzt noch zwei neue Kraftwerke, die tonnenweise Dreck in die Stadt blasen werden. Schon klar, daß man die Kraftwerke irgendwo bauen muß; warum also nicht direkt an der Stadt, die eh schon genügend Dreckluft hat?
Dadurch werden die sogenannten Umweltzonen endgültig zur Lachplatte. Aber Hauptsache ist ja, daß sich wieder irgendwelche Politiker profiliert haben.
Das ganze ist so absurd, daß es wehtut: Schon eine Straße weiter hört die Umweltzone nämlich auf. Ich kann also mit dem ältesten Auto der Welt bis fast vor meine Haustür fahren, muß aber hundert Meter vorher anhalten. In der Straße daneben darf ich also den fürchterlich gefährlichen Feinstaub in die Luft blasen – das erkläre mir bitte mal jemand ...
Noch besser: In Karlsruhe sind zwei große Kohlekraftwerke projektiert, sie wurden auch schon genehmigt. Dagegen gibt's die üblichen Proteste, die aber bislang niemanden so richtig stören.
Bereits jetzt hat die Innenstdt von Karlsruhe die höchsten Feinstaubwerte in Baden-Württemberg seit 2001; keine Ahnung, warum das so ist. Die Grenzwerte wurden beispielsweise 2004 an jedem siebten Tag überschritten; bei Stickoxiden, Kohlendioxid und Schwermetallen ist Karlsruhe überall ganz weit vorne in den Giftstoff-Charts.
Und jetzt noch zwei neue Kraftwerke, die tonnenweise Dreck in die Stadt blasen werden. Schon klar, daß man die Kraftwerke irgendwo bauen muß; warum also nicht direkt an der Stadt, die eh schon genügend Dreckluft hat?
Dadurch werden die sogenannten Umweltzonen endgültig zur Lachplatte. Aber Hauptsache ist ja, daß sich wieder irgendwelche Politiker profiliert haben.
21 Januar 2009
Obamamania
Jetzt ist er der neue Presi: Barack Obama regiert die USA und ist damit für einen großen Teil der Weltpolitik verantwortlich. Allzugroße Heilsbotschaften kann man von dem Mann nicht erwarten, die Verherrlichung in den letzten Monaten ging mir schwer auf den Zeiger.
Er ist - auch wenn er nix tut - allemal besser als der letzte Präsident, den ich zu vergessen versuche, und er ist sicher auch besser als die Alternative, die sich zur Wahl stellte. Man kann nur hoffen, daß er seinen Job so gut wie möglich macht. Gutes Aussehen und strahlende Begeisterung allein reichen nicht unbedingt aus.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in den letzten Jahren keine Gelegenheit ausließ, sich beim Amtsvorgänger einzuschleimen, hofft laut ihrer Rede, »daß unsere Zusammenarbeit dadurch geprägt ist, daß man einander zuhört, Entscheidungen auf der Grundlage trifft, daß nur ein Land alleine die Probleme der Welt nicht lösen kann, sondern daß wir das nur gemeinsam miteinander schaffen.«
Das ist schön: Solange Bush regierte, hätte sie sich so was nicht getreut. Kaum ist der neue dran, mahnt sie Zusammenarbeit an. Selbstbewußtsein, wie man es in der Uckermark lernt ...
Er ist - auch wenn er nix tut - allemal besser als der letzte Präsident, den ich zu vergessen versuche, und er ist sicher auch besser als die Alternative, die sich zur Wahl stellte. Man kann nur hoffen, daß er seinen Job so gut wie möglich macht. Gutes Aussehen und strahlende Begeisterung allein reichen nicht unbedingt aus.
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die in den letzten Jahren keine Gelegenheit ausließ, sich beim Amtsvorgänger einzuschleimen, hofft laut ihrer Rede, »daß unsere Zusammenarbeit dadurch geprägt ist, daß man einander zuhört, Entscheidungen auf der Grundlage trifft, daß nur ein Land alleine die Probleme der Welt nicht lösen kann, sondern daß wir das nur gemeinsam miteinander schaffen.«
Das ist schön: Solange Bush regierte, hätte sie sich so was nicht getreut. Kaum ist der neue dran, mahnt sie Zusammenarbeit an. Selbstbewußtsein, wie man es in der Uckermark lernt ...
20 Januar 2009
Das Schweigen gebrochen
Drei Wochen Krieg im Gaza-Streifen und drumherum, und ich habe in diesem Blog die Klappe gehalten. Dabei hat's mich oft genug gejuckt, meinen Senf abzulassen: wenn beispielsweise sogenannte friedliche Demonstranten das Klischee des kindermordenden und blutsaufenden Juden auspacken und »Kindsmörder« in die Luft blöken, oder wenn ein - zugegebenerweise sehr heftiger - Militäreinsatz als »Massaker« bezeichnet wird.
Es ist ein widerlicher Spiel, und es ist jedesmal das gleiche: Solange die Israelis still halten und sich abmurksen lassen, ist alles okay; sobald sie sich wehren, wird getobt. (Daß ihre Besatzungspolitik zu dem ganzen Mist beiträgt, steht auf einem anderen Blatt Papier.)
Besonders widerlich: das Genöle um die sogenannten palästinensischen Flüchtlinge. 1948 wurden rund eine Dreiviertelmillion Araber vertrieben oder flüchteten; seither hausen ihre Nachkommen in den Lagern. Niemand redet von den rund 700.000 bis 800.000 Juden, die aus der arabischen Welt vertrieben wurden - na klar, die wurden auch einigermaßen integriert.
Ausnahmsweise hat Henryk M. Broder mal auf Spiegel-Online einen Kommentar geschrieben, dem ich zustimmen kann. Lesenswert. Und wer's gern ein bißchen intellektueller hat, lese bitte, was der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy zum selben Thema sagt. Die können das besser als ich.
Es ist ein widerlicher Spiel, und es ist jedesmal das gleiche: Solange die Israelis still halten und sich abmurksen lassen, ist alles okay; sobald sie sich wehren, wird getobt. (Daß ihre Besatzungspolitik zu dem ganzen Mist beiträgt, steht auf einem anderen Blatt Papier.)
Besonders widerlich: das Genöle um die sogenannten palästinensischen Flüchtlinge. 1948 wurden rund eine Dreiviertelmillion Araber vertrieben oder flüchteten; seither hausen ihre Nachkommen in den Lagern. Niemand redet von den rund 700.000 bis 800.000 Juden, die aus der arabischen Welt vertrieben wurden - na klar, die wurden auch einigermaßen integriert.
Ausnahmsweise hat Henryk M. Broder mal auf Spiegel-Online einen Kommentar geschrieben, dem ich zustimmen kann. Lesenswert. Und wer's gern ein bißchen intellektueller hat, lese bitte, was der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy zum selben Thema sagt. Die können das besser als ich.
19 Januar 2009
Keine Dienstfahrt nach Heidelberg
Streng genommen war der Grund meiner Reise nach Heidelberg ein dienstlicher. Ganz schön blöd: Ich hätte das ganze als offizellen Arbeitsausflug betrachten können. So aber fuhr ich am Samstag abend, 17. Januar 2009, in aller Gemütsruhe in die nahe gelegene Universitätsstadt, wo ich trotz aller Schlechtwetterwarnungen ohne Probleme ankam.
Ich lümmelte mit Schriftstellern und Literaturagentinnen und einigen anderen mehr oder weniger schrägen Vögeln in einer schicken Wohnung herum, trank Bier und verschüttete Cola, futterte Muffins und Frühlingsrollen und redete viel dummes Zeugs. Auf diese Weise läßt sich locker mal ein Samstag abend in angenehmer Gesellschaft verbringen ...
Ich lümmelte mit Schriftstellern und Literaturagentinnen und einigen anderen mehr oder weniger schrägen Vögeln in einer schicken Wohnung herum, trank Bier und verschüttete Cola, futterte Muffins und Frühlingsrollen und redete viel dummes Zeugs. Auf diese Weise läßt sich locker mal ein Samstag abend in angenehmer Gesellschaft verbringen ...
17 Januar 2009
Disco Lepers geben keinen Fuck
»We don't give a fuck« - das klingt ganz schön punkig. Und punkig ist auch die Band Disco Lepers, deren CD »The Girls of Cholera« derart trashig aufgenommen worden ist, daß es einem schon in den Ohren schmerzt.
Okay, das ist dann schon Punk, und die Aussagen der Band passen dazu: »We don't give a fuck if you like us or not.« Und so weiter ... Damit haben die vier Typen natürlich recht. Die 22 Stücke auf der CD sind zwischen 19 Sekunden und zweieinhalb Minuten lang, meist aber unter einer Minute. Auf Nebensächlichkeiten wie Melodie verzichten sie.
Na gut. Als Witz mag's ja okay sein. Wenn's ernst gemeint ist, isses auch recht. Und nach etwa fünf Minuten schon ganz schön langweilig ...
Okay, das ist dann schon Punk, und die Aussagen der Band passen dazu: »We don't give a fuck if you like us or not.« Und so weiter ... Damit haben die vier Typen natürlich recht. Die 22 Stücke auf der CD sind zwischen 19 Sekunden und zweieinhalb Minuten lang, meist aber unter einer Minute. Auf Nebensächlichkeiten wie Melodie verzichten sie.
Na gut. Als Witz mag's ja okay sein. Wenn's ernst gemeint ist, isses auch recht. Und nach etwa fünf Minuten schon ganz schön langweilig ...
16 Januar 2009
Für Büromenschen
Auf Youtube gibt's viel Müll, gelegentlich findet man aber echte Perlen. Auf die hier wurde ich per Mail hingewiesen, die empfehle ich gern: das Schwarze Loch mal ganz ernsthaft.
Wer's wissenschaftlich betrachtet, kann da vielleicht nicht lachen; als Film-Freund macht‘s mir auf jeden Fall Spaß.
Wer's wissenschaftlich betrachtet, kann da vielleicht nicht lachen; als Film-Freund macht‘s mir auf jeden Fall Spaß.
15 Januar 2009
Drogen und Punkrock
Das Buch, das ich die letzten Tage mit wechselnder Begeisterung las, ist hierzulande schon 1999 als Hardcover und 2000 als Taschenbuch erschienen; man kriegt's also nur noch über Antiquariate. Aber mir hat »Tagebuch einer Gefühlsidiotin« von Maggie Estep so gut gefallen, daß ich's einfach mal empfehlen muß.
Die Autorin spielte in einer Band, die wohl eine Art Riot-Grrrls-Sound machte, ist mir von daher aber nicht bekannt. Ihr Roman scheint auf jeden Fall streckenweise biografisch sein, wie ich diversen Interviews und Artikeln entnommen habe.
Das ist das Thema: Teenager in New York, Kontakt zu Punkrock in den späten 70er Jahren und dann ruckzuck allerlei Drogen. Vor allem Heroin und Speed, zeitweise ziemlich finster geschildert. Dann eine Odyssee durch diverse amerikanische Bundesstaaten, und am Ende wieder New York.
Der Roman behandelt von der reinen Geschichte her nur einige Stunden; der Rest ist ein Rückblick auf ein chaotisches Leben voller Sex und Drogen und ein bißchen Musik. Wobei das mit dem Sex immer recht nüchtern geschildert wird; es ist also nix pornografisches drin. Aber der drastische Punkrock-Chic der 70er und 80er Jahre ist komplett enthalten, und er ist halt streckenweise überhaupt nicht schick, sondern ziemlich derb.
Das Buch ist im Prinzip also »Popliteratur«, aber keine Sekunde lang wirklich lustig oder »schick«; von der Struktur her hat es keinen Spannungsbogen, sondern erzählt eigentlich eine wilde Abfolge von Geschichten, die zusammen hängen. Ich fand's klasse und hab' mich keine Sekunde gelangweilt.
Wer auf Punk-Literatur im weitesten Sinne steht, wird das Buch mögen. Es geht nicht um die Musik, nur am Rand vielleicht (die Ich-Erzählerin hört ständig Sex Pistols und Clash und so), aber es wird eine derbe Abgefuckt-Stimmung vermittelt, die nichts mit dem vorgetäuschten Revolutionsgesinge vieler angesagter Bands zu tun hat. Respekt!
14 Januar 2009
Dreizehnter Frost
Meine Heimatstadt hat sich klammheimlich zu einem Mekka für Rollenspieler entwickelt. Zumindest zu einem kleinen ... Am Wochenende läuft dort nämlich das 13. Freudenstädter Rollenspieler-Treffen, kurz F.R.O.S.T. genannt. Veranstalter ist die Runde der Ringgeister.
Das wäre nicht weiter erwähnenswert. Rollenspieler-Treffen gab's und gibt's haufenweise. Und daß so was in meiner alten Heimat stattfindet, ist ja begrüßenswert.
Lustig finde ich, daß es ja schon mal zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Rollenspiel gab. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir 1982 beim FreuCon II zum ersten Mal eine Rollenspielrunde im Jugendzentrum »Murgtäler Hof« gehabt. In allen Folgejahren gab es Rollenspieler, die um Tische saßen (einmal im Vorraum zum Klo, wo sie die Nacht lautstark durchzockten).
Und als 1992 der FreuCon auf einmal zum EuroCon wurde, also zum europäischen Science-Fiction-Treffen, wurde der »Große Kursaal« kurzerhand in einen Rollenspiel-Saal verwandet. Manche Kurgäste wunderten sich damals über die Anwesenheit der vielen »ungepflegt aussehenden« Jugendliche.
Zwei Jahre fingen dann die »Ringgeister« mit ihren Rollenspiel-Veranstaltungen an. Ohne jegliche personelle Kontinuität, soweit ich weiß; die machten logischerweise ihr eigenes Ding. Und das mittlerweile doch sehr erfolgreich.
Nein. Ich werde nicht hinfahren. So weit reicht die Sentimentalität dann doch nicht.
Das wäre nicht weiter erwähnenswert. Rollenspieler-Treffen gab's und gibt's haufenweise. Und daß so was in meiner alten Heimat stattfindet, ist ja begrüßenswert.
Lustig finde ich, daß es ja schon mal zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Rollenspiel gab. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir 1982 beim FreuCon II zum ersten Mal eine Rollenspielrunde im Jugendzentrum »Murgtäler Hof« gehabt. In allen Folgejahren gab es Rollenspieler, die um Tische saßen (einmal im Vorraum zum Klo, wo sie die Nacht lautstark durchzockten).
Und als 1992 der FreuCon auf einmal zum EuroCon wurde, also zum europäischen Science-Fiction-Treffen, wurde der »Große Kursaal« kurzerhand in einen Rollenspiel-Saal verwandet. Manche Kurgäste wunderten sich damals über die Anwesenheit der vielen »ungepflegt aussehenden« Jugendliche.
Zwei Jahre fingen dann die »Ringgeister« mit ihren Rollenspiel-Veranstaltungen an. Ohne jegliche personelle Kontinuität, soweit ich weiß; die machten logischerweise ihr eigenes Ding. Und das mittlerweile doch sehr erfolgreich.
Nein. Ich werde nicht hinfahren. So weit reicht die Sentimentalität dann doch nicht.
13 Januar 2009
Totgeklatscht
Im CD-Player meines Autos läuft seit zwei Tagen eine Live-CD von Suzanne Vega. Meilenweit entfernt vom üblichen Punkrock; das kann ich mir immer mal wieder gern anhören. Doch wenn ich »Tom's Diner« höre, erinnere ich mich an den einzigen Auftritt der Sängerin, den ich jemals mitbekam.
1997 war's, auf dem Open-Air-Festival »Das Fest« in Karlsruhe. Das war damals noch nicht ganz überlaufen wie heutzutage, aber an dem Abend dürften einige zehntausend Leute anwesend gewesen sein. Wir saßen auf dem Berg, dem sogenannten Mount Klotz, von wo aus man einen tollen Blick auf die Bühne hatte.
Ich fand Suzanne Vega ziemlich cool: Die stand allein mit der Wandergitarre auf der Bühne und spielte; die meisten waren still und hörten zu. Doch dann kam »Tom's Diner«, ihr größter Hit, und der ist auch noch ohne Instrumente, und den kannte jeder Depp im Publikum. Und auf einmal fingen die Leute an, eifrig mitzuklatschen: Tausende von Menschen patschten in ihre Hände, und dann hörte man irgendwann nicht mehr die Stimme, sondern nur noch das rhythmische Klatschen.
Mein Abend war gelaufen. Die Masse Mensch um mich herum fand ich nur noch ätzend. Das Stück ist trotzdem gut ...
Gibt übrigens ein nettes Video von der Geschichte; gibt's unter anderem auf Youtube und LastFM zu gucken. Da sieht man aber praktisch nur Madame Vega.
1997 war's, auf dem Open-Air-Festival »Das Fest« in Karlsruhe. Das war damals noch nicht ganz überlaufen wie heutzutage, aber an dem Abend dürften einige zehntausend Leute anwesend gewesen sein. Wir saßen auf dem Berg, dem sogenannten Mount Klotz, von wo aus man einen tollen Blick auf die Bühne hatte.
Ich fand Suzanne Vega ziemlich cool: Die stand allein mit der Wandergitarre auf der Bühne und spielte; die meisten waren still und hörten zu. Doch dann kam »Tom's Diner«, ihr größter Hit, und der ist auch noch ohne Instrumente, und den kannte jeder Depp im Publikum. Und auf einmal fingen die Leute an, eifrig mitzuklatschen: Tausende von Menschen patschten in ihre Hände, und dann hörte man irgendwann nicht mehr die Stimme, sondern nur noch das rhythmische Klatschen.
Mein Abend war gelaufen. Die Masse Mensch um mich herum fand ich nur noch ätzend. Das Stück ist trotzdem gut ...
Gibt übrigens ein nettes Video von der Geschichte; gibt's unter anderem auf Youtube und LastFM zu gucken. Da sieht man aber praktisch nur Madame Vega.
12 Januar 2009
Bestens aufgelegte Punkrocker
Kaum hat man einen »Promi« an Bord, verändert sich das Publikum massiv: Das merkte TV Smith am Sonntag abend, 11. Januar 2009, in Karlsruhe. Bei seinem letzten Auftritt erreichte er vor allem das Ü-30- oder gar Ü-40-Publikum. Diesmal hatte er Vom Ritchie dabei, den Schlagzeuger der Toten Hosen - und schlagartig waren haufenweise junge Leute in der »Alten Hackerei«.
Doch erst mal der Reihe nach ... An diesem Sonntag abend war's wieder kalt, also trödelte ich so lange herum, daß ich nicht zeitig in die »Hackerei« kam, Karlsruhes feine Punkrock-Kneipe. Und dann stand ich auch noch ewig lange im Eingangsbereich herum, um mit Leuten zu labern.
So verpaßte ich Biestig, die Zwei-Mädchen-Punk-Band aus Karlsruhe, die ich ja eigentlich sehr gut finde. Und von Pascal Briggs, bekannt geworden durch Bands wie District und Public Toys, bekam ich damit auch so gut wie nix mit.
Dafür dann TV Smith und Vom Ritchie, beides bestens aufgelegte Herren. Der Hosen-Schlagzeuger bekam sein Grinsen nicht aus dem Gesicht, TV Smith klopfte lustige Sprüche, und dank der Zusammenarbeit aus Schlagzeug und Gitarre bekam das ganze tatsächlich einen Band-Charakter. Die Stimmung in der ordentlich gefüllten »Hackerei« war auch prompt richtig gut, die Leute bewegten alle ihre Hintern, und viele waren textsicher genug, eifrig mitzusingen.
Gegen Ende beteiligte sich Pascal Briggs mit Wandergitarre oder Harmonika an einigen Stücken; das war dann richtig klasse. Ein gelungener Start ins Konzert-Jahr - und der Beweis dafür, daß ein kleiner Schuppen wie die »Hackerei« für Punkrock einfach optimal geeignet ist.
Doch erst mal der Reihe nach ... An diesem Sonntag abend war's wieder kalt, also trödelte ich so lange herum, daß ich nicht zeitig in die »Hackerei« kam, Karlsruhes feine Punkrock-Kneipe. Und dann stand ich auch noch ewig lange im Eingangsbereich herum, um mit Leuten zu labern.
So verpaßte ich Biestig, die Zwei-Mädchen-Punk-Band aus Karlsruhe, die ich ja eigentlich sehr gut finde. Und von Pascal Briggs, bekannt geworden durch Bands wie District und Public Toys, bekam ich damit auch so gut wie nix mit.
Dafür dann TV Smith und Vom Ritchie, beides bestens aufgelegte Herren. Der Hosen-Schlagzeuger bekam sein Grinsen nicht aus dem Gesicht, TV Smith klopfte lustige Sprüche, und dank der Zusammenarbeit aus Schlagzeug und Gitarre bekam das ganze tatsächlich einen Band-Charakter. Die Stimmung in der ordentlich gefüllten »Hackerei« war auch prompt richtig gut, die Leute bewegten alle ihre Hintern, und viele waren textsicher genug, eifrig mitzusingen.
Gegen Ende beteiligte sich Pascal Briggs mit Wandergitarre oder Harmonika an einigen Stücken; das war dann richtig klasse. Ein gelungener Start ins Konzert-Jahr - und der Beweis dafür, daß ein kleiner Schuppen wie die »Hackerei« für Punkrock einfach optimal geeignet ist.
11 Januar 2009
Kohle für Pornos
Man kann gegen die Amerikaner sagen, was man will: Viele von ihnen sind so richtig schlau und machen noch aus allem ein gutes Geschäft. So die Porno-Industrie, von der ja viele Leute leben. Deren Chefs haben, glaubt man den Mediendiensten, jetzt auch finanzielle Hilfen vom Staat verlangt - nach den Banken und den Autos jetzt auch die Pornos.
Man sei ja schließlich auch von der Rezession betroffen, hieß es. Zudem seien die Menschen durch die Wirtschaftskrise zu depressiv, um sexuell attraktiv zu sein. Wie die Diskussion ausgeht, bleibt offen ...
Man sei ja schließlich auch von der Rezession betroffen, hieß es. Zudem seien die Menschen durch die Wirtschaftskrise zu depressiv, um sexuell attraktiv zu sein. Wie die Diskussion ausgeht, bleibt offen ...
Pachucos, Oi! und Punk
Rein optisch braucht sich das Moloko Plus schon seit langem nicht mehr hinter anderen »großen Fanzines« zu verstecken: Satz und Layout des farbig gedruckten Fanzines sind professionell und machen bei der Lektüre auch richtig Spaß. Auch inhaltlich gefällt mir das Heft meist, die aktuelle Nummer 37 ist dafür ein schönes Beispiel.
Der wohl umfangreichste und auch lesenswerteste Beitrag ist das Interview mit Zoni. Wer sich mit Oi! aus Deutschland beschäftigt, hat von der Band Verlorene Jungs sicher schon gehört - bei dieser durchaus umstrittenen Kapelle hat er ewig lang gesungen. Und jetzt gibt der Mann, den ich erstmals als »Zonenpeter« wahrgenommen, aber nie persönlich getroffen habe, viel Auskunft über sein abwechslungsreiches Bandleben.
Ebenfalls klasse: der Artikel über die sogenannten Root Suit Riots in Los Angeles im Jahr 1943, von denen ich bislang nur aus dem großartigen James-Ellroy-Roman »Die Schwarze Dahlie« wußte. Die Jugendbewegung der sogenannten Pachucos - jugendliche Latinos -, die sich gegen ihre Entrechnung wehrt und dafür brutal zerschlagen wird ... packendes Thema, richtig gut beschrieben.
Nach wie vor gibt es Artikel über Fußball. Für mich war der Beitrag über die österreichische Nationalmannschaft kurz vor der Vereinigung mit Nazi-Deutschland am interessantesten. Branko Zebec sagte mir vorher nichts, aber die Reportage über den jugoslawischen Spieler und Trainer las ich trotzdem sehr gern.
Und ich erfahre was über die spanische Streetpunk-Band Secret Army oder die Ami-Punks von The Dwarves, die deutschen Ben Gun und Blutiger Osten oder eine Bierbrauerei in Berlin. Die Interviews sind abwechslungsreich und meist gut geschrieben. Schön.
Konzertberichte, Platten- und Fanzine-Besprechungen runden das Heft ab. 60 Seiten für zwoeinhalb Euro, das ist ein guter Preis, und das lohnt sich auch.
09 Januar 2009
Camelot Kniebis
Ich träumte. Und in diesem Traum war ich mit dem Rad unterwegs, auf dem Weg durch den Schwarzwald und in Richtung Freudenstadt. Vom Murgtal aus wollte ich einen anderen Anstieg nehmen und entschloß mich deshalb, einen Umweg zu fahren.
Und auf einmal war ich auf dem Kniebis. Der entpuppte sich als eine riesige, schloßartige Anlage, mit gigantischen Hotels, deren Säulen riesenhaft waren. Ich rollte langsam mit meinem Rad auf den großen Platz; ich mußte mit dem Tempo sehr vorsichtig sein, weil alles voller Kopfsteinpflaster war.
Das Gebäude zu meiner Rechten war groß, die Mauern bestanden aus rötlichem Sandstein; hinzu kamen Türme, Erker und wuchtige Säulen neben dem Eingangstor. Es war ein Hotel, das auch für Konferenzen genutzt wurde. Während ich vorbeirollte, blickte ich in ein Zimmer hinein: Männer in Anzügen saßen um einen runden Tisch und wirkten sehr angestrengt.
Ich passierte den Eingang und hielt mich nach links, bis ich zu einer Brüstung aus Sandstein kam; dort schaute ich hinunter auf den großen Platz, der sich gut ein Dutzend darunter erstreckte. Es war ebenfalls mit Kopfsteinpflaster ausgelegt, überall spazierten Menschen und genossen das warme, sonnige Wetter.
Auf der anderen Seite des Platzes gab es einen riesigen Torbogen, durch dessen Säulengang es in das eigentliche Dorf Kniebis hinaus ging, zu den Einfamilienhäusern und Pensionen. Ich ließ meinen Blick über die Wiesen wandern, bis an den Waldrand. Und wenn ich meine Augen anstrengte, sah ich weit von mir entfernt eine Lichtung - das war Freudenstadt.
Da habe ich noch einen richtig weiten Weg vor mir, dachte ich. Da klingelte auch schon der Wecker.
Und auf einmal war ich auf dem Kniebis. Der entpuppte sich als eine riesige, schloßartige Anlage, mit gigantischen Hotels, deren Säulen riesenhaft waren. Ich rollte langsam mit meinem Rad auf den großen Platz; ich mußte mit dem Tempo sehr vorsichtig sein, weil alles voller Kopfsteinpflaster war.
Das Gebäude zu meiner Rechten war groß, die Mauern bestanden aus rötlichem Sandstein; hinzu kamen Türme, Erker und wuchtige Säulen neben dem Eingangstor. Es war ein Hotel, das auch für Konferenzen genutzt wurde. Während ich vorbeirollte, blickte ich in ein Zimmer hinein: Männer in Anzügen saßen um einen runden Tisch und wirkten sehr angestrengt.
Ich passierte den Eingang und hielt mich nach links, bis ich zu einer Brüstung aus Sandstein kam; dort schaute ich hinunter auf den großen Platz, der sich gut ein Dutzend darunter erstreckte. Es war ebenfalls mit Kopfsteinpflaster ausgelegt, überall spazierten Menschen und genossen das warme, sonnige Wetter.
Auf der anderen Seite des Platzes gab es einen riesigen Torbogen, durch dessen Säulengang es in das eigentliche Dorf Kniebis hinaus ging, zu den Einfamilienhäusern und Pensionen. Ich ließ meinen Blick über die Wiesen wandern, bis an den Waldrand. Und wenn ich meine Augen anstrengte, sah ich weit von mir entfernt eine Lichtung - das war Freudenstadt.
Da habe ich noch einen richtig weiten Weg vor mir, dachte ich. Da klingelte auch schon der Wecker.
08 Januar 2009
Tomte, das Millerntor und ein Fanzine
Der beste Bericht im aktuellen Übersteiger, der Nummer 91 also, hat nicht direkt etwas mit Fußball zu tun: Thees, der Sänger der Band Tomte, schreibt über ein Konzert und die sich daran anschließenden Komplikationen. Der Text liest sich richtig gut und bestätigt meinen Eindruck, daß Tomte vielleicht nicht unbedingt die Musik machen, die ich mag, daß Thees aber ein sympathischer Mensch geblieben ist.
Ansonsten bietet das »Demagogen-Hetzblatt rund um den FC St. Pauli« in dieser Ausgabe wieder eine bunte Mischung aus Berichten aus dem Verein - diesmal unter anderem zum Ausbau des Stadions - oder Polit-Diskussion. Immer noch ärgert man sich über Gewaltausbrüche und rassistische Fans etwa in Rostock und fühlt sich schlecht und ungerecht behandelt.
Gern lese ich die »menschlichen« Berichte; wenn jemand nach 89 Monaten aus dem Projekt Fanladen aussteigt oder ein Profi-Fußballer darüber schreibt, wie er mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Training anreist. Ich bin kein Fußball-Fan und für den FC St. Pauli schlägt mein Herz auch nicht - aber dieses Fanzine könnte mich dazu machen.
Gibt's für 1,60 Euro im Stadion oder direkt auf der Homepage.
Ansonsten bietet das »Demagogen-Hetzblatt rund um den FC St. Pauli« in dieser Ausgabe wieder eine bunte Mischung aus Berichten aus dem Verein - diesmal unter anderem zum Ausbau des Stadions - oder Polit-Diskussion. Immer noch ärgert man sich über Gewaltausbrüche und rassistische Fans etwa in Rostock und fühlt sich schlecht und ungerecht behandelt.
Gern lese ich die »menschlichen« Berichte; wenn jemand nach 89 Monaten aus dem Projekt Fanladen aussteigt oder ein Profi-Fußballer darüber schreibt, wie er mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Training anreist. Ich bin kein Fußball-Fan und für den FC St. Pauli schlägt mein Herz auch nicht - aber dieses Fanzine könnte mich dazu machen.
Gibt's für 1,60 Euro im Stadion oder direkt auf der Homepage.
07 Januar 2009
Schreikinder
Ich halte mich für halbwegs tolerant. Zumindest gegenüber Kindern. Zwar habe ich selbst keine, aber ich weiß gut genug, wie laut und nervig ich als Kind war. Also stört mich das trampelnde Kind über meinem Kopf im Mehrfamilienhaus ebensowenig wie durch die Gänge flitzende Kinder im Zug.
An diesem Tag aber hatte man sie losgelassen: In dem kleinen Supermarkt, den ich am späten Samstag nachmittag betreten hatte, waren offensichtlich zwei Familien unterwegs. Relativ junge Eltern mit ihren Kindern.
Zwei von den Kleinen waren in meiner Nähe: Der Junge stand neben dem Kinderwagen, das Mädchen saß aufrecht darin. Und beide schrieen in den höchsten Tönen und aus voller Kehle, während ihre Eltern seelenruhig die Regale betrachteten.
Das Echo kam aus einem anderen Eck des Marktes: Auch da kreischten und brüllten ein Junge und ein Mädchen. Sie standen wahrscheinlich ebenso da und verpesteten die Luft mit Lärm und Aggression.
Ich überlegte mir, ob ich zum Ausgleich die Eltern anschreien sollte. Nach einer anstrengenden Arbeitswoche fühlte ich mich ein wenig gestreßt und wollte vor allem meine Ruhe; da paßte ein solches Geschrei überhaupt nicht ins Konzept. Oder sollte ich den jeweiligen Vätern einfach gleich mal ganz pädagogisch eine zentrieren?
Aber »keep cool«: Ich beherrschte mich, versuchte die Kids zu ignorieren und schleppte eingekaufte Waren in Richtung Kassen. Auch sonst blieben die übrigen Kunden ruhig, entweder alle eingeschüchtert oder generell nervenstark genug. Ich bewunderte sie, und ich bewunderte mich. Und nachdem ich gezahlt hatte, machte ich, daß ich so schnell wie möglich heimkam.
An diesem Tag aber hatte man sie losgelassen: In dem kleinen Supermarkt, den ich am späten Samstag nachmittag betreten hatte, waren offensichtlich zwei Familien unterwegs. Relativ junge Eltern mit ihren Kindern.
Zwei von den Kleinen waren in meiner Nähe: Der Junge stand neben dem Kinderwagen, das Mädchen saß aufrecht darin. Und beide schrieen in den höchsten Tönen und aus voller Kehle, während ihre Eltern seelenruhig die Regale betrachteten.
Das Echo kam aus einem anderen Eck des Marktes: Auch da kreischten und brüllten ein Junge und ein Mädchen. Sie standen wahrscheinlich ebenso da und verpesteten die Luft mit Lärm und Aggression.
Ich überlegte mir, ob ich zum Ausgleich die Eltern anschreien sollte. Nach einer anstrengenden Arbeitswoche fühlte ich mich ein wenig gestreßt und wollte vor allem meine Ruhe; da paßte ein solches Geschrei überhaupt nicht ins Konzept. Oder sollte ich den jeweiligen Vätern einfach gleich mal ganz pädagogisch eine zentrieren?
Aber »keep cool«: Ich beherrschte mich, versuchte die Kids zu ignorieren und schleppte eingekaufte Waren in Richtung Kassen. Auch sonst blieben die übrigen Kunden ruhig, entweder alle eingeschüchtert oder generell nervenstark genug. Ich bewunderte sie, und ich bewunderte mich. Und nachdem ich gezahlt hatte, machte ich, daß ich so schnell wie möglich heimkam.
06 Januar 2009
Pratchett und seine Autogramme
Mittlerweile darf er sich »Sir Terry« nennen, seinen Humor hat der britische Fantasy-Autor Terry Pratchett trotzdem nicht verloren. Allerdings weiß er auch, was er wert ist. Das bekamen die vielen Dichter zu spüren, die – wie er – zum Literatur-Festival nach Washington, DC, eingeladen waren.
Es gab nämlich Autogrammstunden. Und während bei Prachett die Leute um den Häuserblock herum anstanden, interessierte sich niemand für die Dichter und ihre Autogramme. »The poets weren't so lucky«, wird Pratchett im Fanzine »Ansible« zitiert.
Die Organisatoren wollten dann, daß er vorzeitig mit seiner Autogrammstunde aufhört, weil es »die Dichter beschäme«. Sehr netter Einwand. »Wir haben alle unsere Entscheidungen getroffen«, so Pratchett mit wenig feinsinniger Ironie. »Sie haben Poesie gewählt, ich kann ihnen nicht helfen.« Es stünden noch 600 Leute in der Schlange, und er fände es unfair, wenn er jetzt seinen Stift fallen ließe.
Das erinnert mich doch sehr an den SF-WorldCon in San Antonio. 1997 war's, ein PERRY RHODAN-Neustart in den USA wurde versucht, und Robert Feldhoff gab Autogramme. Er saß neben Terry Prachett, und die Schlange wand sich einmal durch das Kongresszentrum – die für Pratchett, nicht die für Robert Feldhoff und die anderen Autoren in der Reihe, für die sich niemand interessierte.
Aber mal ganz ehrlich: Dem Mann gönne ich seinen Erfolg.
Es gab nämlich Autogrammstunden. Und während bei Prachett die Leute um den Häuserblock herum anstanden, interessierte sich niemand für die Dichter und ihre Autogramme. »The poets weren't so lucky«, wird Pratchett im Fanzine »Ansible« zitiert.
Die Organisatoren wollten dann, daß er vorzeitig mit seiner Autogrammstunde aufhört, weil es »die Dichter beschäme«. Sehr netter Einwand. »Wir haben alle unsere Entscheidungen getroffen«, so Pratchett mit wenig feinsinniger Ironie. »Sie haben Poesie gewählt, ich kann ihnen nicht helfen.« Es stünden noch 600 Leute in der Schlange, und er fände es unfair, wenn er jetzt seinen Stift fallen ließe.
Das erinnert mich doch sehr an den SF-WorldCon in San Antonio. 1997 war's, ein PERRY RHODAN-Neustart in den USA wurde versucht, und Robert Feldhoff gab Autogramme. Er saß neben Terry Prachett, und die Schlange wand sich einmal durch das Kongresszentrum – die für Pratchett, nicht die für Robert Feldhoff und die anderen Autoren in der Reihe, für die sich niemand interessierte.
Aber mal ganz ehrlich: Dem Mann gönne ich seinen Erfolg.
D.O.A. sind nicht altersmüde
Redet man von alten Punk-Bands, die noch aktiv sind, hagelt es häufig abschätzige Bemerkungen. Oder man sagt ihnen nach, daß sie jetzt »Punk für Erwachsene« spielen, oft ein Euphemismus für »waren früher mal gut, sind jetzt kreuzlangweilig, aber wir mögen sie immer noch«; das alles gilt nicht für Joey Shithead und seine D.O.A., die ich vor geschätzten 15 Jahren zum letzten Mal sah. Im »Rhenania« in Köln war das, aber das ist eine ganz andere Geschichte ...
Die neue Platte heißt »Northern Avenger«, und sie klingt erwachsen, aber eben nicht betulich. Okay, gelegentlich wird's ruhig, manchmal werden sogar ungewöhnliche Instrumente eingesetzt. Aber dann brettert die Band doch wieder los und haut ein Stück wie »Police Brutality« aus den Boxe, macht klar, daß man »Still a Punk« ist oder gibt eine ironische Hymne auf Kalifornien im »Golden State« ab.
Über alledem schwebt Joey Shitheads Stimme, die nach all den Jahren immer noch einprägsam und eigenständig ist, die man nicht mögen muss, die man aber nicht unbedingt vergißt. Keine Ahnung, ob diese Platte jetzt besser oder schwächer ist als die letzte – mir gefällt sie, ich höre sie oft im Auto, und nach einiger Zeit werden die Melodien richtig eingängig.
Für eine Band, die es seit 30 Jahren gibt, ist das erwachsen – aber eben nicht altersmüde.
Die neue Platte heißt »Northern Avenger«, und sie klingt erwachsen, aber eben nicht betulich. Okay, gelegentlich wird's ruhig, manchmal werden sogar ungewöhnliche Instrumente eingesetzt. Aber dann brettert die Band doch wieder los und haut ein Stück wie »Police Brutality« aus den Boxe, macht klar, daß man »Still a Punk« ist oder gibt eine ironische Hymne auf Kalifornien im »Golden State« ab.
Über alledem schwebt Joey Shitheads Stimme, die nach all den Jahren immer noch einprägsam und eigenständig ist, die man nicht mögen muss, die man aber nicht unbedingt vergißt. Keine Ahnung, ob diese Platte jetzt besser oder schwächer ist als die letzte – mir gefällt sie, ich höre sie oft im Auto, und nach einiger Zeit werden die Melodien richtig eingängig.
Für eine Band, die es seit 30 Jahren gibt, ist das erwachsen – aber eben nicht altersmüde.
05 Januar 2009
Wuchtiger Sound aus Amiland
Das war eine Spitzen-Radiosendung gestern abend: Im Querfunk war ich am Sonntag abend, 4. Januar 2009, für die erste ENPUNKT-Sendung im Neuen Jahr verantwortlich. Als Thema hatte ich die USA gewählt, wobei ich halbwegs aktuelle Tonträger auswählte und nicht in der Geschichtskiste wühlte.
Unter anderem spielte ich Leftöver Crack, deren Hardcore-Ska-Punk-Gemix aus New York mir schon seit langem gefällt, aber auch die Ska-Band Toasters aus derselben Stadt. Weniger bekannt sind oder waren die Punk-Band The Insurgent, von denen ich die Ten-Inch aus dem Jahr 2000 spielte, oder die Anarchopunk-Band Contra, die ich ziemlich klasse finde, an deren Platte von 2000 sich aber auch keine Sau mehr zu erinnern scheint.
Immer bekannt und immer noch gut waren dafür Rocket From The Crypt, die man immer hören kann, oder die zu Recht allseits beliebten Hot Water Music aus Gainesville, Florida. Immerhin schon mal live gesehen habe ich die Rotten Apples aus Seattle mit ihrem coolen Punkrock à la 1977, während Head vs Breakers mit ihrem glasklaren Hardcore aus Neuengland kommen, mir aber live noch nicht untergekommen sind.
Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Sendung, wie ich finde. Und ein sehr guter Start ins Jahr 2009.
Unter anderem spielte ich Leftöver Crack, deren Hardcore-Ska-Punk-Gemix aus New York mir schon seit langem gefällt, aber auch die Ska-Band Toasters aus derselben Stadt. Weniger bekannt sind oder waren die Punk-Band The Insurgent, von denen ich die Ten-Inch aus dem Jahr 2000 spielte, oder die Anarchopunk-Band Contra, die ich ziemlich klasse finde, an deren Platte von 2000 sich aber auch keine Sau mehr zu erinnern scheint.
Immer bekannt und immer noch gut waren dafür Rocket From The Crypt, die man immer hören kann, oder die zu Recht allseits beliebten Hot Water Music aus Gainesville, Florida. Immerhin schon mal live gesehen habe ich die Rotten Apples aus Seattle mit ihrem coolen Punkrock à la 1977, während Head vs Breakers mit ihrem glasklaren Hardcore aus Neuengland kommen, mir aber live noch nicht untergekommen sind.
Alles in allem eine sehr abwechslungsreiche Sendung, wie ich finde. Und ein sehr guter Start ins Jahr 2009.
02 Januar 2009
Nach 2009 gerutscht
Den Eisregen, der in der Silvesternacht über Karlsruhe niederging, bekam ich direkt zu spüren: Gegen 19.30 Uhr hatte ich die tolle Idee, noch kurz in der Innenstadt eine Kleinigkeit zu essen, und nahm dazu das Rad. Nachdem ich das enteist hatte (Gangschaltung eingefroren, der Sattel unter einer Eisschicht), schlidderte ich wie auf Eiern über Straßen und Plätze.
Deshalb nahm ich um halb zwölf Uhr abends dann doch das Auto: Auf vier Rädern rutscht es sich leichter als auf zweien. Im »fünf« gab's ein Bier an der Theke, dann ging's auch schon ins Freie.
Raketen und Böller und ein bißchen Sekt: Der Start ins neue Jahr geriet wie nach Vorschrift. Besonders schön: kleine Heißluftballons in rot, die langsam in den Himmel stiegen - sah besser aus als jedes Raketengeboller.
Um einiges später fuhren wir mit zwei Autos in die Oststadt. Sowohl in der Alten Hackerei als auch in der Fleischmarkthalle wurde das Neue Jahr mit Disko-Musik empfangen, und beide Lokalitäten waren anständig gefüllt. Das Punk-Konzert in der Hackerei hatte ich zwar verpaßt, aber dafür gab's in der Fleischmarkthalle viele fröhliche Leute und vor allem haufenweise alberne Musik zwischen AC/DC, alten Disco-Krachern und IndieRock von Band und Platte.
In der Hackerei bolzte Hardcore-Punk aus den Boxen, und so pendelte ich immer mal wieder zwischen beiden »Locations« hin und her, eine Bionade nach der anderen trinkend und immer wieder auf dem spiegelglatten Boden vor mich hinschliddernd. Gegen halb fünf Uhr hatte ich Hunger und futterte am Würstl-Stand kalten Kartoffelsalat (Besonders lecker: Es war halt so Supermarkt-Salat aus einem großen Eimer ...); kein Wunder, daß ich vor dem Einschlafen noch einen Grappa brauchte.
Kurz vor sechs Uhr waren wir dann auch alle ein wenig ermattet. Nacheinander fuhr ich die fröhliche Gesellschaft in meinem Auto über die mittlerweile auch noch schön verschneite Straße nach Hause und landete irgendwann im eigenen Bett.
Herzlich willkommen, 2009!
Deshalb nahm ich um halb zwölf Uhr abends dann doch das Auto: Auf vier Rädern rutscht es sich leichter als auf zweien. Im »fünf« gab's ein Bier an der Theke, dann ging's auch schon ins Freie.
Raketen und Böller und ein bißchen Sekt: Der Start ins neue Jahr geriet wie nach Vorschrift. Besonders schön: kleine Heißluftballons in rot, die langsam in den Himmel stiegen - sah besser aus als jedes Raketengeboller.
Um einiges später fuhren wir mit zwei Autos in die Oststadt. Sowohl in der Alten Hackerei als auch in der Fleischmarkthalle wurde das Neue Jahr mit Disko-Musik empfangen, und beide Lokalitäten waren anständig gefüllt. Das Punk-Konzert in der Hackerei hatte ich zwar verpaßt, aber dafür gab's in der Fleischmarkthalle viele fröhliche Leute und vor allem haufenweise alberne Musik zwischen AC/DC, alten Disco-Krachern und IndieRock von Band und Platte.
In der Hackerei bolzte Hardcore-Punk aus den Boxen, und so pendelte ich immer mal wieder zwischen beiden »Locations« hin und her, eine Bionade nach der anderen trinkend und immer wieder auf dem spiegelglatten Boden vor mich hinschliddernd. Gegen halb fünf Uhr hatte ich Hunger und futterte am Würstl-Stand kalten Kartoffelsalat (Besonders lecker: Es war halt so Supermarkt-Salat aus einem großen Eimer ...); kein Wunder, daß ich vor dem Einschlafen noch einen Grappa brauchte.
Kurz vor sechs Uhr waren wir dann auch alle ein wenig ermattet. Nacheinander fuhr ich die fröhliche Gesellschaft in meinem Auto über die mittlerweile auch noch schön verschneite Straße nach Hause und landete irgendwann im eigenen Bett.
Herzlich willkommen, 2009!
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