11 Juni 2011

Erinnerungen an den Duke

Aus der Presse erfahre ich, dass es einen neuen Teil von »Duke Nukem« gibt. Wer nicht weiß, dass es sich hierbei um ein Computerspiel handelt, hat nicht unbedingt etwas verpasst. Für mich ist es so ziemlich das einzige Computerspiel, das mich richtig gepackt hat – und wer das jetzt psychoanalysieren will, hat sicher viel Spaß.

Ich fand immer, Computerspiele seien doof. Ich guckte da durchaus zu, hatte eine Phase, in der ich »Ballerburg« spielte (so um 1988 herum), eine Phase, in der ich »Tetris« ganz toll fand – und dann war's rum. Ich bekam in den 90er Jahren keine Entwicklung im Computerspiele-Bereich bewusst mit, weil es mich nicht interessierte.

Bis Lars mit »Duke Nukem« ankam. Bis er vor allem damit ankam, dass das Spiel in der WG mit zwei Computern und damit vernetzt zu spielen war. Bis ich zum ersten Mal vor dem Computer saß, die virtuelle Knarre in der Hand, und mich mit Gegnern herumplagte.

»Duke Nukem« apellierte an die niedrigsten Instinkte. Man konnte fliehenden Gegnern in den Rücken schießen, im Nacht-Club zerdepperten wir traditionell erst einmal die Klos, und der eine oder andere schoss erst einmal eine Tänzerin von der Bühne – alles schön stumpf und mit hämischem Gelächter garniert.

Ich war nicht besonders gut in dem Spiel. Wenn wir vernetzt spielten, verlor ich immer. Und nach einiger Zeit verlor ich den Spaß daran. Wenn wir aber »Duke Nukem« spielten, war ich hinterher schweißgebadet und hatte Finger, die vor Anspannung verkrampft waren.

Das war derart unkorrekt, derart jenseits von dem, was »in unseren Kreisen« als korrekt galt, dass es mich wirklich packte. Das ist jetzt mehr als ein Dutzend Jahre her, schätze ich, und meine Erinnerung ist schon recht verschwommen. Aber ich sehe immer noch die bewegten Bilder auf dem Schirm vor mir, und ich sehe mich, wie ich verschwitzt vor dem Bildschirm hocke.

Ganz klar: Ich kaufe mir »Duke Nukem Forever« - so der Titel des neuen Teils – natürlich nicht. Auf meiner lahmen Kiste läuft das nicht; mein Computer ist nicht mehr als eine Schreibmaschine mit Internet-Anschluss. Mehr brauche ich nicht. Aber ein bisschen in den Fingern juckt es mich schon, wieder mit dem Duke durchs Gelände zu rennen.

1 Kommentar:

Astroholl (Manfred Holl) hat gesagt…

Hallo,

jau Duke Nukem war cool. Der konnte auch mal nebenbei Billard spielen. Und wenn er vor dem Automaten stand sagte er immer: "I don´t have time to play with myself!"

Die Klos zerstören, war auch immer mein Ding. Ich habe damals die Variante gewählt: Tür auf. Handgranate rein, Tür zu und dann Ergebnis abwarten. ***lol***

Allerdings bin ich auch nie bis zum Ende gekommen.

Viele Grüße