12 November 2009

Über dunkle Rebellen


Die Musik-Szene in der ehemaligen DDR wird in den letzten Jahren immer stärker erforscht; manchmal habe ich das Gefühl, es gäbe mittlerweile über jede Punk-Band ein Buch und als wäre mittlerweile jeder, der irgendwann mal eine Gitarre in der Hand hielt, im Fernsehen abgefeiert worden. Schlecht muß das nicht sein: Auf diese Weise bekomme ich was über Bands vermittelt, die ich in den 80er Jahren nicht kannte.

So Die Art aus Leipzig, die sich 1984 unter anderem Namen gründeten und in den 80er Jahren zu den angesagten Underground-Kapellen der DDR gehörten. Auch nach der sogenannten Wende ging es mit der Band weiter, es gab Höhen und Tiefen, und im Jahr 2001 war Schluß.

Die Mischung aus Punk und Rock und Gothic, die jahrelang eine große Fan-Schar begeisterte, ging allerdings ziemlich an mir vorüber. So sehr, daß auch das Buch »Dunkle Rebellen« von Volly Tanner einige Jahre bei mir im Bücherstapel vergammelte, bis ich es endlich lesen konnte. (Mittlerweile dürfte es verlagsvergriffen sein, seufz.)

Es ist in der kleinen Edition 42 erschienen, umfasst rund 100 Seiten und ist ein schick gestaltetes Paperback mit vielen Fotos, Textauszügen, Interviews und einem subjektiven Rückblick auf die Geschichte der Band. Volly Tanner ist kein seriöser Sachbuchautor, will das auch gar nicht sein, sondern erzählt die Geschichte der Band aus einer subjektiven Perspektive nach – leider enthält diese subjektive Wahrnehmung viele Anspielungen, die ich als Außenseiter nicht verstand.

Trotzdem blieb der Eindruck einer Band, die etwas zu sagen hatte und deren Auflösung viele bedauerten. Vielleicht muß ich doch mal gucken, daß ich mir Platten von Die Art besorge.

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