Seit vielen Jahren bin ich ein Leser der Zeitschrift »Blätter zur Volksliteratur«, deren aktuelle Ausgabe vom »Jänner 2016« wieder auf beeindruckende Themen kommt. Daas Heft erscheint im 55. Jahrgang, es geht letztlich immer um diverse Trivialhelden aus der Vergangenheit.
Diesmal geht's in einer Zeitreise zu »Rolf Torring's Abenteuer«, die schon zwischen den Weltkriegen geschrieben wurden und heute so gut wie vergessen sind. Die Abenteuer-Heftromane begeisterten vor allem Jungs, wurden nach dem Krieg noch einige Male aufgelegt, sind aber letztlich so altmodisch, dass sie auch bei großer Heftroman-Begeisterung – wie ich sie ja habe – kaum noch lesbar sind. Den Artikel von Peter Soukup über diese alte Serie fand ich trotzdem klasse.
Das spricht übrigens immer für die »Blätter«: Sie schwanken zwischen fannischer Begeisterung und ernsthaft-wissenschaftlichem Anspruch, dabei sind sie reichhaltig illustriert. Über den herausgebenden Verein der Freunde der Volksliteratur«, dessen Internet-Seite nach wie vor sehr puritanisch wirkt, weiß ich nicht sonderlich viel; er sitzt in Wien und trifft sich regelmäßig.
Auf den 48 Seiten des Fanzines geht es auch um »Jules Vernes Mondreise als Comic«oder den verstorbenen Titelbildkünstler Rudolf Sieber-Lonati, dessen Cover mich auch heute noch faszinieren. Sie wirken vor allem im Original, sind aber auf einem gedruckten Romanheft ebenso eindrucksvoll.
Völlig unbekannt für mich war der Westernautor Llewellyn Perry Holmes, ich kannte bislang auch den Schriftsteller Karl-Heinz Berndt alias Berndt-Guben nur vom Namen her. Wenn in solchen Artikeln die Literatur der 30er- und 50er-Jahre lebendig wird, finde ich das stets sehr spannend. Das Heft überzeugt mich so auch zum wiederholten Mal.
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