03 Oktober 2013

Schunkelpunk aus Metz

Zu den erfolgreichsten Bands, die seit den 90er-Jahren den klassischen Irokesen-Punkrock in Frankreich wieder entdeckt und gespielt haben, zählen Charge 69. Obwohl die Band schon mehrfach in Deutschland gespielt hat, habe ich sie noch nie gesehen; dafür kenne ich einige ihrer Platten. Und zuletzt hörte ich mir die »Apparence jugée« an, die 1997 als erste »große« Platte der Band erschienen ist.

Schon das Cover ist großartig: vier absolut jung aussehende Rotznasen mit Glatze, Iro oder Stoppeln posieren mit entsprechenden T-Shirts. Das ganze sieht so dilettantisch und gleichzeitig authentisch aus, dass mir echt das Herz aufgeht.

Musikalisch geht das so weiter: Der Punkrock ist sehr klassisch, das ganze klingt wie aus den frühen 80er-Jahren, kurz vor der Explosion des Hard-Core, wie man das damals hierzulande schrieb. Das Tempo ist eher gemächlich, die Melodien sind schlicht, und sie gehen gut ins Ohr.

Da die Texte alle in französischer Sprache sind und das Label auf Luxusdinge wie ein Textblatt mit Übersetzungen verzichtet hat, habe ich keine Ahnung, worum es in den Stücken geht. Titel wie »sans compromis« oder »Politicians« deuten aber darauf an, dass politische Aussagen nicht ganz aus der Welt der Band sind.

Seien wir fair: Heutzutage klingen Charge 69 deutlich erwachsener. Aber das Frühwerk ist richtig ordentlich und macht auch viele Jahre danach immer noch Spaß.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich kenne ywar keine Platte von denen, habe Sie jedoch live gesehen, damals.
Da waren sie genau so.