14 November 2010

Vom Comic zum Kino

Den Comic »Red« habe ich erst dieser Tage gelesen und vor allem auch besprochen; mir hat er sehr gut gefallen, wenngleich ich ihn ein wenig dünn fand. Aber kann Warren Ellis wirklich so richtig schlechte Comics machen? Nein. Also war ich sehr gespannt, wie der Film mit Bruce Willis auf Basis des Comics sein würde.

Eins war klar: Um aus dem Comic einen Film zu machen, mussten die Drehbuchautoren ganz schön viel dran arbeiten. Der eigentliche Comic war nun mal sehr eindimensional und hätte als Film maximal zehn Minuten ergeben. Also dichtete man noch eine internationale Verschwörung hinzu und machte aus dem einen alternden Geheimagenten gleich eine Gruppe von drei alten Herren und einer alten Dame, die dem Jungvolk noch was vormachen.

Über die Handlung viel Worte verlieren muss ich an der Stelle nicht. Im Kino wisperte mir meine Nebensitzerin irgendwann mal zu: »Ob der Film irgendwann los geht?« Da war schon eine halbe Stunde rum, und das erste Dutzend Leichen war zu verzeichnen.

Bruce Willis ist ein alter Geheimagent, der seinen Lebensabend in aller Gemütsruhe in einer spießigen Wohngegend verbringt. In einer Nacht kurz vor Weihnachten kommt ein Killerkommando, das ihn umlegen soll; er erledigt die Angreifer und geht dann auf eine Reise durch die USA. Schauplätze sind dann Florida und New Orleans, Washington und Langley in Virginia - und so weiter. Ein schöner, aber vor allem hektischer Bilderreigen.

Wenn man Spaß an überdrehter Action mit vielen Toten hat, garniert mit munteren Sprüchen und grobem Humor, dann ist das ein unterhaltsamer Film. Ich hatte mir nicht viel erwartet und wurde gut unterhalten. Über Logik und Sinn dachte ich keine Sekunde lang nach, dann ging das gut.

»Red« muss man nicht gesehen haben. Aber eineinhalb Stunden Knallbummbeng mit echten Stars, das hat auch was.

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