12 November 2010

Jubel beim Sex-Western

Als ich anfing, mich für Heftromane zu interessieren, war das in den 70er Jahren. Ich spezialisierte mich irgendwann auf Science Fiction und landete beim guten Perry, andere lasen lieber Krimis oder Western. Und wer Western las und ein bisschen »wild« war, griff schon damals zu »Lassiter«.

Dieser Tage erscheint von der Serie die Nummer 2000. Das ist ein respektables Jubiläum, das bei Bastei-Lübbe sicher auch einen gewissen Jubel auslöst. Nachvollziehen könnte ich es ja.

Der Roman nennt sich »Lassiters Sohn«, hat ein erstaunlich züchtiges Cover (die Dame ist erstaunlicherweise bekleidet, aber man sieht die Brustwarzen dennoch deutlich), das eindeutige Anleihen bei Italowestern der späten 60er Jahre nimmt. Der Verlag hat dem Roman sogar ein Poster sowie einen redaktionellen Mittelteil spendiert.

Inhaltlich geht's bei »Lassiter« schon immer um die mehr oder weniger spannende Mixtur aus Western, Action und Sex. Inwiefern das bei der Jubiläumsnumme auch so ist, weiß ich natürlich nicht. Womöglich wird's der erste Roman der Serie, den ich seit nach gut dreißig Jahren lesen werde ...

4 Kommentare:

King Bronkowitz hat gesagt…

Hehehe, das erinnert mich an die gute alte Zeit bei meinem Großvater... der hat Westernromanheftchen verschlungen. Lassiter und G.F.Unger... keine Ahnung, was es da noch gab, eine große Serie gab es noch, aber die ist mir gerade entfallen.
Begeistern konnte ich mich dafür nie... wenn Heftromane, hielt ich es mit Jerry Cotton und Franco Solo.

Enpunkt hat gesagt…

»Lassiter« und »G.F. Unger« sind nach wie vor die großen Namen im Western, wenngleich vor einigen Jahren verstorben ist und ja nur noch Nachdrucke unter seinem Namen erscheinen. Was ich früher gern las, war die Serie »Ronco«, so eine Art Italowestern mit Fortsetzungscharakter, also PERRY RHODAN im Wilden Westen. Mein großer Traum: das mal ordentlich nachdrucken.

Gurney hat gesagt…

Mit sehr wenig Taschengeld musste ich mir die wöchentliche "Lassiter"-Lektüre vom Mund absparen, indem ich am Tag der Veröffentlichung des neuen Heftes anstatt einer warmen Mahlzeit ein trockenes Roggenbrötchen kaufte. Am Besten fand ich die Romane, in denen Lassiter mit seinem Wells-Fargo-Widersacher Sidney Blood konfrontiert war. "Lassiter's Sohn" gabs schon mal. Banditen hatten sein in Mexiko oder an der Grenze lebendes Kind entführt und wollten, dass er für sie eine Wells-Fargo-Station ausraubt.
Doch, Lassiter habe ich einige Jahre lang richtig gerne gelesen. Mein Vater war ob dieser Leseleidenschaft für "Schund" gar nicht begeistert. In seinen Augen war das überhaupt nicht "ladylike" und natürlich Geldverschwendung.

Gurney hat gesagt…

Ach ja, fast vergessen: Ronco und Ronco-Taschenbücher habe ich auch noch einige zu Hause liegen. Ein paar Jahre lang hatte ich einen Chef, der meine Leidenschaft für Western teilte und "G.F. Unger" persönlich kannte.