09 September 2007

Ruppiger Hardcore im Dauerlauf

Seit Tagen laufen bei mir zu Hause zwei Vinyl-Scheiben praktisch in Dauer-Rotation auf dem Plattenspieler: beidesmal krachiger Hardcore, wie er vor zwanzig Jahren praktisch über Europa hinwegrollte, beidesmal dann auch noch aus Skandinavien. Man könnte meinen, die große Zeit des Euro-Hardcore sei wieder da.

Die eine Band heißt Kolokol, kommt aus Norwegen und klingt ziemlich wie So Much Hate, die damals aus Norwegen kamen und für mich die beste europäische Hardcore-Band waren. Ein entfesselter Sänger, der sich die Stimme aus dem Leib schreibt, dazu ein Sound zwischen ruppig und intensiv, das alles in einer schick gestalteten Plattenhülle mit tollem Beiheft – was will ich mehr?

Ähnliches gilt für die Band Armageddon Clock. Die Burschen sind aus Finnland, wo es haufenweise geiler Bands zu geben scheint, und sie spielen angeblich seit zehn Jahren zusammen. Mit »Armageddon macht frei« legen sie eine Platte vor, die alles in Grund und Boden rockt; das ist der Hammer.

Ein kreischiger Sänger, dazu abwechslungsreicher Hardcore-Sound, der treibt und rockt und wütet und Pausen macht und dann wieder nach vorne poltert – der Hammer. Ich könnte mir in den Arsch beißen, daß ich nicht auf dem Konzert war (aber die Geburtstagsparty war ja auch superlustig).

Wer mehr über die zwei Bands wissen und von ihr hören will, klicke auf ihre jeweiligen Homepages. Dort gibt es einige mp3-Dateien zum kostenlosen Download. Reinhören!

Übrigens sind beide Platten beim famosen Label Twisted Chords erschienen, bei dem es anscheinend gar keine schlechten Platten gibt. Einen Besuch der Homepage kann ich von daher nur anraten.

5 Kommentare:

*V.K.* hat gesagt…

In Finnland gibt es haufenweise geile Bands - ja das kann ich nur unterschreiben. Beispiele aus meiner Sicht wären Korpiklaani, Lordi, Tarot, Two Witches, The 69 Eyes und - last not least - Nightwish. Aber sicher meinst du andere Bands als ich. :)

Enpunkt hat gesagt…

Harhar. Aber garantiert meine ich andere Bands. Stellt sich trotzdem die Frage, was die in Finnland den Kindern ins Breile tun, damit die so ordentlich Krach machen können.

Anonym hat gesagt…

Mit punkigem Kram aus Norwegen kenne ich mich leider nicht aus; kennst Du Scum (mit Happy Tom von Turbonegro und den beiden Mitgliedern der ehemaligen Black-Metal-Band Emperor, die auch mal gesessen haben)?
Ansonsten kann ich Darkthrone empfehlen. Gut, ihr erstes Album „Soulside Journey“ wirst Du sicherlich hassen, da es sich hierbei um Death Metal handelt. Das darauf folgende „A Blaze in the Northern Sky“ gilt als das erste Album der „zweiten Welle des Black Metal“, und in diesem Genre bewegen sich auch die Folgealben, die ebenso wie letztgenanntes mit Absicht schlecht produziert und primitiv waren.
Insbesondere die neueren Werke zeigen deutliche Punk-Einflüsse, was aber auch kein Wunder ist, wenn der Drummer (hier übrigens ein interessantes Video des anderen Bandmitglieds und hier ein nettes Interview) privat auf Crust-Konzerte geht. Hier ein neueres Stück von denen, wo Du von Black Metal nichts mehr hören wirst.
Ich könnte Dir noch Zyklon-B (klar, daß ich Dir hier keine Naziband andrehen will, ebenso wie Darkthrone keine sind, wenngleich sie in den 90ern Scheiße verzapft haben) und alte Satyricon (bestimmt nicht solche Scheiße wie „The Pentagram Burns“ oder „K.I.N.G“) und noch einige andere empfehlen, die Dir aber alle sicherlich nicht gefallen, da ebenfalls dem Black Metal zuzuordnen.

Anonym hat gesagt…

Womit Finnen (die alten Hardcore-Bands wie Bastards und Kaaos kennst Du sowieso und hast sicherlich die Kompilation „Russia Bombs Finland“ in Deiner Plattensammlung oder zumindest auf Kassette; ansonsten kann ich Dir Kuolema empfehlen) als Kinder gefüttert werden, kann ich Dir leider auch nicht sagen, aber bei schwedischen und norwegischen Black-Metal-Bands wird hin und wieder vermutet, die nordische Kälte sei verantwortlich für den Sound.

Anonym hat gesagt…

Ich wollte Dich eigentlich nicht noch weiter mit Black Metal nerven, aber bei Darkthrone (auch wenn die Band schon lange nicht mehr darunter fällt) vergaß ich die Coverversionen zu erwähnen:
„Love in a Void“ von den Banshees (aus der Zeit, wo das noch Punk war und kein Goth) auf der EP „Too Old Too Cold“ und das Testors-Cover „Bad Attitude“ auf der EP „NWOBHM - New Wave Of Black Heavy Metal“.