
Schon in den Jahren 2015, 2016 und 2017 liebte ich die friedliche und gelöste Stimmung bei den Schlosslichtspielen, und diesmal würde es wohl ähnlich sein. Wir suchten uns einen Platz in der ersten Reihe, wo wir uns auf den warmen Steinboden vor dem Schloss setzten.
Zuerst sahen wir Teile der brandneuen Show »Memories«, die der ungarische Künstler László Zsolt Bordos entwickelt hat; als wir eintrafen, lief sie schon. Hektische Bilder verwandelten die Front des Schlosses in eine wabernde Masse, gigantische Elemente wanderten über die Fassade, als seien es riesige Tiere. Das war phantastisch, vor allem auch, weil die Musik so stark dazu passte.
Als Wiederholung kam die Show »Reverb«, die Bordos schon 2015 entwickelt hatte; sie hatte mir damals schon gefallen. Strenge Linien verwandeln die Fassade zuerst in ein Gitter, dann aber bewegen sich die Linien, zerknäueln sich, werden in hektische Bewegungen versetzt. Die elektronische Musik, die dazu aus den Bässen wummert, ist wuchtig und unterstützt die abstrakten Bilder.
Der Höhepunkt an diesem Abend war für mich die Show des Künstlerkollektivs »Global Illumination«; woher die Leute sind, weiß ich gar nicht. Im Prinzip zeigte die Show die Entwicklung der Technik von den Anfängen bis heute.
Zuerst rattern Ketten über das Bild, rollen Zahnräder über die Fassade des Schlosses, dann sieht man Lochkarten und später riesenhafte Motherboards, wie man sie seit den 90er-Jahren in den Computern verbaute. Dazu kommen Anleihen bei Computerspielen und dergleichen – eine rasante und auch sehr vielseitige Show, die ich eindrucksvoll fand.
Mir ist klar, dass ich noch einige Male zum Schloss in Karlsruhe pilgern werde. Es gibt verschiedene Shows, die neu sind und die ich unbedingt sehen möchte. Und es gibt Shows, die wiederholt werden und auf die ich mich bereits freue. Die Schlosslichtspiele sind eröffnet, und ich freue mich darauf, sie mehrfach anzuschauen.
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