Seit wie vielen Jahren ich nun ins Kieser-Training gehe, weiß ich gar nicht. Es sind mindestens sechs, wenn nicht sogar sieben Jahre. Und ich kann nicht behaupten, dass es mir Spaß macht, im Schnitt zweimal pro Woche in das Studio zu gehen und mich an grausig aussehenden Maschinen selbst zu quälen.
Ein befreundeter Autor, der ebenfalls »zum Kieser« geht, brachte es einmal auf den Punkt: »Es ist so schön calvinistisch.« Was er damit meinte: Im Kieser-Training steht nicht der Spaß im Vordergrund, sondern es geht um das Training.
Also läuft keine doofe »Bum-tschak-bum«-Musik, es gibt keine aufgedrehten Leute, es gibt keine lustigen Mixgetränke und keine Sauna. Man geht ins Training, zieht sich um, absolviert schweigend seine Übungen, sagt ab und zu mal zwischendurch »Hallo« oder – wenn man sich einige Jahre kennt – ein »na, auch wieder da?« und geht.
Ganz einfach. Mehr nicht. Ich glaube übrigens fest daran, dass mir das Training gut tut. Es stärkt meine Muskulatur, die ansonsten durch langes Sitzen am Schreibtisch unweigerlich erschlafft. (Und wer jetzt sagt, dass ein anständiger Box-Club oder wieder – wie früher – ordentlicher Kampfsport auch hülfe, vor allem gegen meine Aggressionen, hat natürlich recht. Nur bekomme ich das nicht auf die Reihe.)
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