
Die Grundidee ist gut, weil sie ein zeitaktuelles Thema aufgreift: Weil Julius Cäsar ein Buch geschrieben hat, das den großkotzigen Titel »Der Gallische Krieg« trägt, sind die gallischen Krieger um Asterix und Obelix in Aufruhr. Warum? Weil der große Imperator und Feldherr offenbar »Fake News« produziert hat und behauptet, ganz Gallien erobert zu haben. Wie alle wissen, ist das eine Lüge; es gibt schließlich das Dorf der Unbeugsamen.
Asterix und Co. wollen das nicht auf sich sitzen lassen, vor allem, nachdem erste Informationen über das Buch – à la Wikileaks – an die Öffentlichkeit gelangt sind. Es beginnt eine hektische Auseinandersetzung um Wahrheit und Lüge, um Literatur und Fakten, die streckenweise sehr witzig ist, manchmal auch ein wenig bemüht wirkt.
Immerhin werden auch Römer verprügelt, die Gallier streiten sich untereinander, der Barde nervt. Alle Eckpunkte erfolgreicher »Asterix«-Alben werden ordentlich abgearbeitet, so dass eine gelungene Geschichte erzählt. Da hat Jean-Yves Ferri als Autor sehr vieles sehr richtig gemacht.
Und der Zeichner? Didier Conrad versteht sein Handwerk, in diesem Fall erinnert es sehr an die Klassiker – er liefert, wenn man gemein sein will, eine astreine Kopie ab. Wer »Asterix« mochte oder mag, wird an »Der Papyrus des Cäsar« seine Freude haben.
Das darauf folgende »Asterix«-Abenteuer, das im Herbst 2017 erschienen ist, hat mir übrigens auch gut gefallen. Besprechung folgt bei Gelegenheit …
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen