Teil vier der Serie »Wie mich Franz-Josef Strauß politisierte«
Im Jahr 1980 bewegte Franz-Josef Strauß die Republik. Wo der Politiker auftrat, wurde er mit Gegendemonstrationen auf der einen und jubelnden Menschen auf der anderen Seite empfangen. Ich war mittlerweile auf klarem »Anti-Kurs« und fand Strauß so richtig doof.
Als sich abzeichnete, dass er auch meiner Heimatstadt einen Besuch abstatten würde, war für mich eines klar. »Ich gehe hin und demonstriere gegen ihn«, verkündete ich bei einer Familienfeier, zu der ich – zähneknirschend – mit meinen 16 Jahren geschleppt wurde.
»Dann schlag ich dich so rum, dass du ein paar Tage lang nicht mehr gehen kannst«, sagte darauf hin ein entfernter Verwandter, der etwa zehn Jahre älter war und eigentlich nicht als politisch galt. Gegen den Strauß demonstriere nicht, das machten nur die Chaoten. Der Mann wolle endlich wieder Ordnung ins Land bringen, und das sei gut so.
In diesem Jahr wurde jungen Leuten noch klar gezeigt, wo's lang ging. Meine Meinung änderte sich nicht, zu einer Anti-Strauß-Demonstration ging ich allerdings auch nicht. So mutig war ich dann doch nicht.
1 Kommentar:
Servus, Klaus.
Doch immer wieder aufs Neue entlarvend, wie wenig mancher Bürger die Grundfeste der Demokratie verstanden hat. Ob der Verwandte entfernten Grades nach wie vor der Meinung anhängt, daß der gute Untertan stets jawohl zur (konservativen) Obrigkeit zu sagen hat!?!
Jetzt abgesehen davon, daß die Chaotarchen jetzt, bürgerlich wohlmeinend, Häuser anzünden...
bonté
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