Man kann über französische Spielfilme sagen, was man möchte: Sie erfreuen sich bei deutschen Zuschauern immer noch großer Beliebtheit. Ein schönes Beispiel hierfür ist »Monsieur Claude und seine Töchter«, der 2014 in die Kinos kam und zu einem großen Erfolg nicht nur in Frankreich wurde, sondern auch in anderen europäischen Ländern. Es lag nahe, dass man eine Fortsetzung produzieren würde.
Diese trägt den schlichten Titel »Monsieur Claude 2«, und ich habe sie endlich gesehen. Es ist tatsächlich eine direkte Fortsetzung, und wer den ersten Teil nicht gesehen hat, wird den Anfang nicht verstehen. Deshalb versuche ich hier eine Zusammenfassung.
Monsieur Claude ist ein konservativer Franzose. Seine vier Töchter haben nacheinander sehr unterschiedliche Männer geheiratet: David ist Jude, Rachid ist Muslim, Chao stammt aus einer chinesischen Familie, und Charles ist schwarz. Und weil die vier Männer allesamt ihre Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung, Kriminalität und Klischees haben, beschließt jeder für sich in »Monsieur Claude 2«, Frankreich zu verlassen – natürlich zusammen mit den Frauen und den Kindern. In der Folge versucht Claude alles, um seinen vier Töchter und die vier unterschiedlichen Schwiegersöhne für Frankreich zu begeistern.
Schon klar: So einen Film kann man nur in Frankreich bringen. Die teilweise knalligen Witze mit rassistischem Unterton, die der erste Teil lieferte, bleiben im zweiten Teil aus; dafür geht es streckenweise um Ausgrenzung. Das ist durchaus auch mal politisch, bleibt aber meist recht harmlos. Und unterm Strich gewinnt dann doch das herrliche Frankreich.
Der Film ist unterhaltsam, ich musste schon einige Mal laut lachen. Aber den Knalleffekt von »Monsieur Claude und seine Töchter« kann er nicht wiederholen. Man muss »Monsieur Claude« also wirklich nicht im Kino gesehen haben; das ist ein Film, den man in aller Ruhe im Fernsehen angucken kann … eine harmlose Familienkomödie letztlich.
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