Zu den Dingen, die ich echt gern mache, zählt das Blättern in alten Fanzines. Wobei man bei »andromeda telegramm vom wien-con« kaum von »Blättern« sprechen kann: Dieses Mini-Fanzine besteht aus einem Blatt, das beidseitig mithilfe eines Umdruckers bedruckt worden ist – es stammt vom Sommer 1966.
Verantwortlich für das Mini-Fanzine waren Waldemar Kumming und Axel Melhardt. Beide waren damals unglaublich aktiv in der Fan-Szene. Während Axel Melhardt nach wie vor aktiv ist – wenngleich in erster Linie als Chef des »Jazzland« in Wien –, hörte ich über Waldemar Kumming zuletzt nur, dass er sehr krank sei.
Vor fünfzig Jahren waren sie beide aktive Fans, die dazu beitragen wollten, die Science Fiction im deutschsprachigen Raum stärker zu verbreiten. Wobei es im »andromeda telegramm vom wien-con« vor allem um »Orga-Kram« ging: Der Mitgliedsbeitrag für den Science Fiction Club Deutschland wurde erhöht – diese Erhöhung wurde bekannt gegeben –, und es wurden Termine und Örtlichkeiten für die nächsten Cons verkündet.
Nachdem 1966 der Verein in Wien getagt hatte, wollte man sich 1967 in Berlin treffen. Diskutiert wurde über einen Science Fiction World Con, der in Heidelberg stattfinden sollte. Darüber hinaus ging es um einen sogenannten Fan Poll (heute würde man Award sagen, aber auch 1966 nutzte man schon gern Anglizismen); Walter Ernsting gewann den »deutschen Hugo« mit seinem Jugendbuch »Das Weltraumabenteuer«.
Auch wenn es nur zwei Seiten sind: Manche der Informationen in diesem Zweiseiter muten an, als seien sie aus dem Jahr 2016 – die Vereinsmeierei! –, anderen merkt man deutlich an, dass sie aus einer völlig anderen Zeit stammen. Alte Fanzines haben definitiv ihren Reiz ...
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