Als ich heute morgen aus Karlsruhe hinausfuhr, sah ich ein Plaket am Straßenrand; es sah neu aus, und ich hatte gleich das Gefühl, wir hätten schon wieder Wahlkampf. »Illegale Migration stoppen!«, schrie es mir entgegen.
Kurz überlegte ich mir, von welcher Partei es denn sein könnte. Hatten die CDU, die SPD oder die Grünen endlich ihre aktuelle Politik in ein knappes Plakat verwandelt? Aber nein – es war ein Plakat der AfD, schon klar, und es überraschte mich nicht: Es machte wohl auf eine Veranstaltung aufmerksam.
Beruhigt fuhr ich weiter. Es ist schon gut, dass solche plakativen Aussagen nur von den Nazis und Faschisten kommen, dachte ich. Die demokratischen Parteien würden sich ja in ihren Aussagen nie auf ein solches Niveau herabbewegen.
Wir lebten schließlich in einer Welt, in der man die Faschisten und die Demokraten klar unterscheiden konnte: in ihrem Tun und Handeln, aber auch in ihrer Wortwahl. Solche stumpfen Aussagen würden einem Politiker der seriösen Parteien doch nicht über den Mund kommen!
Ich suhlte mich in dem Gefühl, dass das bei uns im Land so sauber geregelt war. Gelassen sah ich der Gruppe von Schweinen zu, die gemütlich über die Felder hinwegflogen. Alles war gut, alles war klar und sauber.
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