13 Juli 2023

Dreiklangsdimensionen

Warum und wann ich mir die Single »Dreiklangs-Dimensionen« – auf dem Cover echt mit Bindestrich geschrieben – der Band Rheingold kaufte, weiß ich gar nicht mehr. Wahrscheinlich fischte ich sie aus einer Plattenkiste in der »Lerche« in Stuttgart, wo sie für den schmalen Geldbeutel für kleines Geld zu finden war. Als sie herauskam, also 1980, hätte ich sie mir noch nicht gekauft, damals verplemperte ich mein Geld vor allem für Science-Fiction-Romanhefte.

Das Stück lief in den frühen 80er-Jahren auch im Radio, die Band wurde zur Neuen Deutschen Welle gezählt. Für mich klang sie wie ein Abklatsch von Kraftwerk, nur eben etwas poppiger und weniger künstlich. Tatsächlich kann man sich das Titelstück der Single immer noch gut anhören.

Die Melodie ist flott, sie wirkt locker, die Synthie-Elemente sind gut eingesetzt, und der Text ist bewusst so gehalten, dass er auch von Kraftwerk stammen könnte: «Klänge, für Millionen / überwinden die Distanzen.« Man erkennt das Stück nach dem ersten Hören sofort wieder und kann es theoretisch gleich mitsingen und mitpfeifen – das ist für Popmusik schon mal ein guter Anfang.

Auf der B-Seite findet sich noch das Stück »Rendezvous«, das einen amüsanten Sprachmischmasch aus deutsch und französisch bietet. Musikalisch ist die Band da ruhiger unterwegs, es wird viel mit einer Orgel getrötet.

Sagen wir so mit dem Abstand vieler Jahrzehnte: In punkto Elektropop müsste man Rheingold heute zu den Pionieren zählen. Ich habe das Stück tatsächlich noch gern im Ohr.

1 Kommentar:

Enpunkt hat gesagt…

Wer noch nie von RHEINGOLD hörte, kann sich ja mal den Wikipedia-Eintrag anschauen, der recht ausführlich geraten ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rheingold_(Band)

Das Stück »Dreiklangsdimensionen« der Band RHEINGOLD ist auch bei YouTube zu finden; dort kann man es sich anhören und auch den Text lesen:
https://www.youtube.com/watch?v=UvABkrzvqQs