Die Diskussion über den Sinn und Unsinn von E-Books reißt erstaunlicherweise nicht ab; immer mal wieder tauchen in dieser Diskussion dann auch mal Zahlen auf, die nicht unbedingt überzeugen. Deshalb schaue ich diesmal ein wenig kritisch auf die aktuellen Zahlen, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels auf Basis einer Studie für das Jahr 2015 erhoben hat.
Glaubt man diesen Angaben, liegt der E-Book-Anteil bei den größten Verlagen derzeit 8,2 Prozent – also der Anteil am Umsatz, nicht an den Titeln. Dabei nimmt die sogenannte Belletristik – also erzählte Literatur im weitesten Sinne – einen Anteil von 12,2 Prozent ein, wobei die Streuung enorm sein dürfte. Sachbücher liegen deutlich darunter, ebenso Ratgeber oder der Bereich Kinder- und Jugendbücher.
Solche Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Selfpublisher fließen hier ebensowenig ein wie engagierte Kleinverlage, bei denen der E-Book-Anteil häufig weit über fünfzig Prozent liegt. Ausgewertet wurden hier nur die größten Verlage, von denen manche erst seit kurzem überhaupt im Digitalgeschäft mitmachen.
Fakt ist dennoch: Die E-Books sind da. Die Zahlen wachsen nicht in schwindelerregende Höhen. Aber von einer Krise der E-Books zu sprechen, wie es derzeit manche tun – das wäre sicher völlig falsch. Es spricht ja auch niemand von der Krise des Taschenbuches ...
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