Ob die Science Fiction jemals wieder boomen wird, weiß kein Mensch. Derzeit versuchen aber diverse Verlage, das Genre wieder nach vorne zu hieven. Seit dem vergangenen Herbst hat Piper wieder ein eigenes Science-Fiction-Programm, und im Herbst 2016 feiert Lübbe sein 45-jähriges Science-Fiction-Jubiläum mit einem eigenständigen Auftritt. Zudem startet Droemer-Knaur erneut in das Science-Fiction-Genre, und mit Fischer Tor setzt ein amerikanischer Verlag zm direkten Vorstoß auf den deutschsprachigen Markt an.
Die Zeiten müssten also vorüber sein, als Science Fiction im Buchhandel vor allem durch Heyne und Lübbe vertreten war; dazu kamen die einschlägigen Heftromanserien mit ihren Ablegern. Vor allem aber kleinere Verlage wie Atlantis oder CrossCult tummelten sich in den vergangenen Jahren in einem Markt, der von Schrumpfung bedroht war.
Die anspruchsvollere Science Fiction fand zuletzt vor allem in Verlagen wie Septime oder Golkonda statt, die schlichtere Science Ficiton wiederum tummelte sich in gut einem Dutzend kleiner Verlage verschiedenster Güteklasse. Wer sich mit dem Genre intensiv beschäftigte, fand in den vergangenen Jahren genug zu lesen. Man musste halt im Internet recherchieren oder gar auf Cons fahren; in einer regulären Buchhandlung wurde diese Art von Science Fiction nicht präsentiert.
Machen wir uns nichts vor: Der aktuelle Science-Fiction-Boom findet an anderen Stellen statt. Das Genre ist im Kino erfolgreich, es feiert im Fernsehen große Erfolge, und im Computerspiel oder Online-Gaming ist das Genre sogar ein Trendsetter. Wer sich heute für Science Fiction begeistert, muss keine Romane oder Kurzgeschichten mehr lesen. Die Auswahl außerhalb der Buchhandlungen ist riesig.
Ich finde die aktuelle Entwicklung trotzdem super. Aus eigensüchtigen Motiven: Wenn mehr Science Fiction in den Buchhandlungen liegt, ist die Auswahl für mich größer. Und aus beruflichen Motiven – aber die gehören nicht in diesen privaten Blog hier ...
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