In den späten 80er- und frühen 90er-Jahren zählte Wizo zu den Bands, die ich immer wieder sah. Die Jungs aus Sindelfingen spielten sich auf zahlreichen Bühnen den Hintern ab, und bei den Konzerten herrschte meist richtig gute Stimmung.
Als ich am Freitag, 13. Dezember 2014, nach Stuttgart fuhr, um das Abschiedskonzert der Band bei der diesjährigen Tour zu sehen, war ich entsprechend gespannt. Wie würde die Band nach all den Jahren ankommen, welches Publikum würde mich erwarten?
Das Publikum erschien zahlreich; keine Ahnung, wie viele Leute in das »LKA« passen – aber es dürften um die 2000 Besucher gewesen sein. Viele Jugendliche waren da, aber ich sah auch genügend Leute aus der ersten Wizo-Generation; das Durchschnittsalter lag irgendwo um die 25, die Stimmung war von Anfang an positiv.
Ich verpasste die erste Band, weil ich Bekannte und Freunde begrüßen konnte, und bekam dadurch erst Schmutzki mit. Die junge Band aus Stuttgart machte deutschsprachigen Punkrock mit rotzigen Texten und einem Schuss Melodie; sonderlich politisch wirkten die drei nicht, aber auf der Bühne kamen sie überzeugend rüber. Und sie brachten den Mob schon gut zum Toben.
Dann aber Wizo: Vom ersten Ton an wurde eifrig mitgesungen, die Stimmung schwappte von der Bühne ins Publikum und zurück. Die drei Herren auf der Bühne kamen aus dem Grinsen kaum heraus, Sänger Axel sabbelte so viel Unfug wie früher, und im Saal tobte die ganze Zeit ein fröhlicher Pogo-Mob vor sich hin.
Das war alles in allem ein richtig großes Punkrock-Kino, musikalisch fast perfekt serviert und mit einer Rocktheater-Ästhetik: für meinen Geschmack eigentlich zu viel des Guten, an diesem Abend aber passten sogar Stroboskop und sonstige Licht-Elemente. Das Publikum sang bei eher albernen Stücken wie »Bleib tapfer« ebenso mit wie beim hochpolitischen »Kopfschuss« – wobei ich nicht weiß, wer heutzutage noch weiß, was anno dunnemals auf einem Provinzbahnhof in Bad Kleinen geschehen war.
Keine Ahnung, wie viele Zugaben die Band aus Sindelfingen unterm Strich dann spielte. Es dauerte auf jeden Fall lang, bis sie von der Bühne gehen konnte und das Publikum den Saal verließ; die meisten breit grinsend und mit glücklich wirkenden Gesichtern. Ein absolut gelungener Abend!
1 Kommentar:
Hier der Direkt-Link zur Internet-Seite von WIZO, auf der es genügend Musik zu hören und Bilder zu sehen gibt:
http://www.wizo.de/
Live in Stuttgart am 13. Dezember 2014: WIZO und der große Hit »Kein Gerede« der Band und ein euphorisches Publikum:
https://www.youtube.com/watch?v=Zi386-fahGA
Hier noch ein Video der Band Schmutzki aus Stuttgart, die am Samstag abend ebenfalls zum Tanz aufspielte:
https://www.youtube.com/watch?v=DFKMRWGytS4
Kommentar veröffentlichen