Ich war jahrelang ein Science-Fiction-Fan, der für sich jederzeit abgestritten hätte, in irgendeiner Art und Weise besonders »spinnert« zu sein. Dass man sich heute bewusst als »Geek« oder »Nerd« bezeichnet, wäre für mich in den 80er-Jahren völlig undenkbar gewesen. Meine Fan-Begeisterung war entweder ernsthaft – weil ich ja ein berühmter Autor werden wollte – oder bewusst chaotisch, weil ich die seriösen Fans alle eher nervig fand.
Mittlerweile sind alle Auswüchse des Fan-Daseins gewissermaßen salonfähig geworden. Es passt ins Bild, dass das wunderbare Werk »Elbisch für Anfänger« in diesem Herbst eine Neuauflage erlebt; als Taschenbuch bei Bastei-Lübbe.
Verantwortlich dafür ist Helmut W. Pesch, der nicht nur jahrelang als Verlagslektor für das Haus Lübbe arbeitete, sondern auch ein absoluter Fantasy-Experte ist. Wann er damit anfing, die Elbensprache so umzusetzen, dass man sie richtig lernen konnte, weiß ich leider nicht mehr – es muss auch in den 80er-Jahren gewesen sein.
Im Zuge des Fantasy-Booms, der durch die »Herr der Ringe«-Verfilmungen neu angefacht wurde, ist so ein Buch eine willkommene Ergänzung. Es ist definitiv spinnert, eine Sprache wie Elbish oder Klingonisch, Interkosmo oder Satron zu lernen.
Gleichzeitig finde ich das heute irgendwie cool. Wahrscheinlich bin ich im Jahr 2015 »nerdiger« als 1985 oder 1979 ...
1 Kommentar:
Tja, so ist das. Der Mensch verändert sich nunmal im Leben. Manche werden ernster und andere lockerer. Ist doch alles okay! :-)
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