Dieser Tage habe ich zum ersten Mal den Film »Cheyenne« gesehen, der Untertitel »This Must Be The Place« hilft einem nur dann weiter, wenn man das betreffende Lied von den Talking Heads kennt. »Cheyenne« kam 2011 in die Kinos, das bekam ich nicht einmal mit. Nach den Beschreibungen wäre ich wohl auch nicht ins Kino gegangen – warum ich ihn mir auf DVD anguckte, kann ich nicht einmal mehr sagen.
Dabei lohnt sich der Streifen absolut; er ist ein großer Spaß für Menschen, die Rockmusik mögen oder generell eine größere Faszination für Musik haben als Otto Normalbürger. Die Hauptrolle hat Sean Penn inne, der diesmal einen fünfzig Jahre alten Mann mit großer Vergangenheit spielt.
Seine Vergangenheit ist die eines Rockstars, der gewissermaßen hängengeblieben ist. Zwar tritt er nicht mehr auf und lebt nur von seinen früheren Erfolgen, aber er zieht sich immer noch so an wie vor über zwanzig Jahren und schminkt sich ebenso. Dabei sieht er aus wie eine Mixtur aus The Cure und Ozzy Osbourne.
Weil er nach dem Tod seines Vaters nach New York reisen muss, beginnt er auch eine Reise in die Vergangenheit seines Vaters. Es wird eine Reise zu sich selbst; dabei geht es um die Judenvernichtung und den Versuch einer Rache an einem Nazi-Peiniger.
Sean Penn spielt seine Figur mit einer Tragikomik, die ihresgleichen sucht. Man weiß als Zuschauer nicht, ob man lachen oder weinen soll – und fragt sich als Zuschauer womöglich, ob man selbst ebenfalls so wirkt, als sei man aus der eigenen Zeit gefallen. »Cheyenne« ist ein Meisterwerk, ein Film, der Rockmusik, Komik und den Holocaust der Nazis verbindet, ohne dass das peinlich wirkt.
1 Kommentar:
Der englischsprachige Trailer gibt meiner Ansicht nach einen schönen Einblick in »Cheyenne«. Hier:
https://www.youtube.com/watch?v=q0ryRwKkKI4
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