In diesen Tagen wird landauf, landab an den November 1989 erinnert. Ein Grund für mich, auch an diese Tage zurückzudenken, an die Ereignisse, die ich ab dem Sommer 1989 mit wachsendem Interesse beobachtete.
Ich hatte keinen Fernseher, ich las nur den »Spiegel« und meine Tageszeitung, und doch hatte ich das Gefühl, richtig »live« dabei zu sein. Wenn es ging, schaute ich bei Freunden und Bekannten die Nachrichten, weil ich die Bilder so aufregend fand: die Demonstrationen, die Botschaftsflüchtlinge in Prag und all die anderen Ereignisse in diesem Sommer und Herbst 1989.
Als die Mauer an diesem 9. November praktisch geöffnet wurde, bekam ich das recht schnell in Form von zwei Ereignissen mit: Sogar unsere Kleinstadt wurde von einer Welle von DDR-Bürgern überrollt. Über Nacht kamen über 200 Menschen an, die in einer Turnhalle untergebracht werden mussten. Ich schrieb dazu eine Reportage, weil mich das Thema so packte.
An diesem Wochenende hatten wir ein Punkrock-Konzert in unserem Jugendzentrum. Wenn ich mich recht erinnere, spielten Wizo aus Sindelfingen und Memento Mori aus Ludwigshafen. DDR-Bürger kamen, hielten ihre Ausweise hoch und baten darum, das Konzert anschauen zu dürfen. Wir ließen sie kostenlos rein, das war selbstverständlich.
Im Dezember kletterte ich dann über die Berliner Mauer, zerriss mir die Hose dabei, blieb auf der Mauer vor dem Brandenburger Tor stehen und genoss das Panorama. In meinem Reisepass hatte ich so einen Einreisestempel für die DDR mehr als einen Stempel für die Ausreise ... aber das ist eine andere Geschichte.
Ob das jetzt alles gut und richtig war, was 1989 und 1990 ablief, ist eine andere Frage. Mich bewegten die Ereignisse sehr, und ich schaue mit großem Interesse in diesen Tagen im Fernsehen – ich hab mittlerweile einen – die Dokumentationen an.
1 Kommentar:
Die Sicht von der anderen Seite des Grenzzauns auf den Mauerfall ist in meinem Fall vielleicht nicht gerade spektakulär, aber eine meiner ganz persönlichen Erinnerungen, die ich gern teilen möchte.
http://www.christina-hacker.de/2014/11/vor-25-jahren/
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