Als ich vor bald zehn Jahren zum ersten Mal in Belgien weilte, wurde ich ein großer Fan der belgischen Pralinen. In jeder Stadt musste ich die Leckereien aus Schokolade probieren, und meist war ich sehr davon angetan. Über Kalorien, Joule, Zuckergehalt und anderen Kram machte ich mir keine großen Gedanken – warum auch? Wichtig war mir, dass es schmeckte.
In diesem Frühherbst kaufte ich wieder Pralinen. In einem Fachgeschäft, das allgemein empfohlen worden ist und vor dem die Leute echt Schlange standen, kaufte ich ordentlich ein. Und daheim verspeiste ich die Pralinen, um eine Überraschung nach der anderen zu erhalten.
Die Dinger waren gar nicht mehr so lecker wie vor zehn Jahren, die waren gar nicht so toll wie in meiner Erinnerung! Wie das?
Seither rätsle ich, ob sich mein Geschmack in all den Jahren so verändert hat oder ob mich damals einfach die Urlaubslaune überwältigte. Oder ob es daran liegt, dass es in Karlsruhe eine Reihe von Konditoreien gibt, die selbstgemachte Pralinen von hoher Qualität anbieten. Die schmecken dann möglicherweise einfach besser als die hochgelobten Produkte aus Belgien.
Fakt ist, dass ich Pralinen »vom Endle« oder aus dem Kaffeehaus Schmidt, von »Mary Poppins« oder vom »Ludwig's« nach wie vor schätze. Wenn ich diese Läden sehe, mache ich idealerweise einen großen Bogen um sie – damit ich kein Geld dort liegen lasse. Aber mein Geschmack sagt mir, dass sie mir besser munden als hochgelobte Pralinen aus Belgien.
Grundsätzlich hat sich mein Geschmack übrigens nicht geändert. Leckeres Trappisten- oder Blond-Bier, das ich in Belgien gekauft habe, ist auch in Süddeutschlandn noch lecker. Ich muss mir also keine grundsätzlichen Sorgen um mich machen ...
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