Seit heute habe ich einen neuen Ort zum Weggehen: das Restaurant im obersten Stock von »Mann-Mobilia«, dem großen Möbelhaus am Stadtrand von Karlsruhe. Nicht gerade still und ruhig, sondern eher quirlig und voll, aber ansonsten voll subber.
Ich mußte dorthin, weil wir eine neue Lampe fürs Wohnzimmer suchen. Die fanden wir auch, und weil ich mich so gut bei diesem Einkaufsbummel geführt hatte, gab es hinterher Kaffee und Kuchen im Möbelzentrum. So wie das alle anderen Leute in dem vollgestopften Laden machten.
Der Kaffee war besser als in manchem Restaurant, der Kuchen schmeckte lecker, die Bedienung war zackig und freundlich zugleich, und die Preise waren in Ordnung. Das Neonlicht an der Decke war vielleicht ein bißchen störend, und schätzungsweise 250 Gäste in dem Restaurant sind auch nicht jedermanns Sache ...
Aber: Vom Fenster aus hatte ich einen traumhaften Blick über das im November-Regen versackende Karlsruhe. Schwarze Vögel taumelten durch die Luft, Schwärme, die vor dem Fenster auf und ab flatterten. Kirchtürme, Schornsteine und die Flutlichtscheinwerfer des Fußballstadions bohrten sich wie abwehrbereite Geschütze in den grauen Himmel.
Von oben sah der Verkehr auf der vierspurigen Straße klein und beschaulich auf: Lastwagen im Regen, Autos wie Spielzeug, Menschen, die sich unter ihren Schirmen versteckten. Da machte mir sogar der November-Blues ein bißchen Spaß.
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